Hallöchen,
Ich bin, wenn ihr so wollt, alleinerziehend. Ich lebe allein mit meiner Hündin, und das von Anfang an. Ich übernehme alle Gänge, Fütterung und alles was mit Hundehaltung zu tun hat. Meine Hündin habe ich vor circa 2 Jahren über eine Pflegestelle übernommen. Ich habe sie als freundliches, aber völlig unkonzentriertes, gestresstes Hundchen bekommen und darüber hinaus ist sie mein erster Hund. Ich hatte mich beruflich so eingerichtet, dass ich die ersten drei Monate mit ihr überhaupt nicht arbeiten musste. Nun, ich habe zuerst viel ausprobiert weil ich von Beginn an professionelle Hilfe bei der Erziehung wollte und auch brauchte. Anfangs habe ich Hundesportvereine, also Gasttrainings ausprobiert. Schnell habe ich bemerkt, dass ich mich dort nicht wohlfühle, war halt nicht individuell genug und es waren viele dort mit hochklassigen Zuchthunden und da wurde ich mit meinem Strassenhundi auch etwas angeschaut, das Gefühl hatte ich zumindest. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Hundehalter, die sich ein Tier aus einer guten, seriösen Zucht anschaffen, alles ok.
So, dann habe ich auf der Hundespielwiese von einer netten Dame eine Visitenkarte von meiner jetzigen Mensch-Hundtrainerin in die Hand bekommen. Damit war der Anfang gemacht. Kurz und gut, durch sie sind wir zu einem guten Team zusammengewachsen und natürlich gibts immer noch eine Baustelle, die ewige Jagerei. Aber das wird immer ein Thema bleiben, das weiss ich. Aber wir arbeiten beharrlich dran, mit allen Vor-und Rückschritten.
Es hat ein geschlagenes Jahr gedauert, bis sie richtig bei mir angekommen ist. Mein Trumpf für unser Zusammenleben war von Anfang an, dass sie gut allein bleiben kann. Ich arbeite in Teilzeit, d.h. 75% Stelle und bin im Schichtdienst tätig. Gottlob habe ich meist Spätdienst, sodass ich sie vor der Arbeit gut auslasten kann. Bei uns sieht es so aus, dass sie frühmorgens entweder für eine Stunde neben meinem Scooter hertrabt oder wir gehen für circa 1,5 Stunden mit Schleppi raus und sie muss ihr Leckerchen suchen oder wir üben andere Sachen.
Neuerdings machen wir einmal die Woche, wenn ich frei habe, einen längeren Ausflug in die Pampa, auch sehr schön die Abwechselung. Kurz bevor ich aus dem Haus gehe bekommt sie dann immer noch eine halbe Stunde Spaziergang an der Führleine. Abends nach dem Dienst gibts dann nochmal eine kurze Pieselrunde und dann ist Feierabend.
Natürlich habe ich auch den Plan B, wenn ich mal auf der Strasse zusammenbreche oder sonst etwas ist. Es ist ein Zettel in meiner Geldbörse mit allen Infos und Telefonnummern, die wichtig sind. Eine Freundin hat meinen Wohnungsschlüssel, sie kann den Hund holen. Natürlich habe ich auch eine liebe Pflegestelle, die einspringen kann und wo meine Hündin auch schon mal für einige Tage war. Urlaub wird im Moment ausschließlich mit Hundi gemacht.
So, das ist mein Alltag als, nunja, alleinerziehendes Frauchen.
Liebe Grüße,
irr36