Beiträge von Allmydogs

    Ich weiß jetzt nicht, aus welchem Bundesland Du stammst - je nachdem würde ich, wenn der Therapiehund


    - extrem menschenbezogen
    - gelehrig, sensibel (und trotzdem nervenstark), intelligent
    - mit Will-to-please
    und nicht zu groß sein sollte, den (relativ unbekannten und oft mit AmStaff verwechselten) Staffordshire Bullterrier vorschlagen (35-40cm groß).
    Die, die ich kenne, lieben es, überall dabei zu sein, sind offen, leicht erziehbar und freuen sich über Fremde.


    Drinnen ruhige Schmuser, draußen sportlich (wollen beschäftigt werden) und die Rasse ist noch nicht so kaputt gezüchtet, wie andere.


    Auf meinen sprechen übrigens gerade Kinder und ältere Leute extrem positiv an (süüüüß!), vermutlich wegen der clownhaften Mimik (muss man gesehen haben, lässt sich nicht beschreiben) und der knautschigen Optik. Und er wiederum freut sich über jede Aufmerksamkeit und ist völlig unbefangen und freundlich - dabei aber dennoch absolut Hundeführerorientiert (also kein Typ, der wahllos zu Fremden rennt).


    Situationen, die meine anderen 3 Hunde stressen/nerven, nimmt er völlig gelassen.


    Für mich der charakterlich der Traumhund schlechthin - allerdings nicht in jedem Bundesland zu halten.


    LG

    Hallo,


    aus der Ferne kann man das schlecht einschätzen, ohne Situation und Hunde zu kennen - daher nur so viel:


    Wenn ein Welpe erwachsen wird, können Probleme auftreten, oft werden die Karten da nochmal neu gemischt und es kann gerade gleichgeschlechtlich knallen - muss aber nicht.


    Ob das jetzt ein einmaliger "Ausrutscher" bzw. Konflikt war oder sich da ernsthafte Probleme anbahnen, kann man aus der Ferne nicht sagen.


    Ich halte ja seit langer Zeit 4-5 Hunde beiderlei Geschlechts (also jeweils auch gleichgeschlechtliche) und bei mir ist es in den 20 Jahren genau einmal vorgekommen, dass 2 Hunde (allerdings 2 Rüden) dauerhaft getrennt werden mussten, weil NICHTS half und sie sich schwer verletzt hätten.
    An sich sagt man aber Hündinnen nach, eher erbitterte, dauerhafte und ernsthafte Feindschaften zu bilden, wenn erstmal der Wurm drin ist und Rüden, dass da oft mit Management noch was zu machen ist.


    Auf jeden Fall würde ich jetzt nicht zu lange warten (gerade bei Hündinnen kann es ab einem gewissen Punkt "kein Zurück" mehr geben) sondern schnell handeln, also Trainer suchen.


    Ich würde da einen Trainer drauf sehen lassen, der Erfahrung mit Mehrhundehaltung hat und KEINE alten Rangordnungs-Hüte raus holt. Damit, wer zuerst das Leckerchen bekommt, wird das Problem (sofern ernsthaft) nicht zu lösen sein, mit Pech baut sich gegenseitig noch mehr Frust auf.
    Bücher (zur Mehrhundehaltung) würde ich Baumann (Mehrhundehaltung, viele Fallbeispiele von Problemen) und Cordt (allerdings gehts da mehr um Integration eines erwachsenen Hundes) empfehlen.


    LG

    Danke, wir sind uns da glaub ich einig.. :smile:


    Abgesehen davon, dass man Agieren und Reagieren genauso wenig strikt trennen kann, wie man nicht-nicht kommunizieren kann..... :roll:


    Die Frage ist natürlich aber auch immer, wie selbständig und außenorientiert ein Hund ist, da gibt es aus meiner Sicht kein Patentrezept.
    Wenn z.B. ein neuer, erwachsener Hund aus dem TS einzieht, gucke ich nicht nur, wo die Defizite liegen und versteife mich auf diese (defizitäre Sichtweise) sondern arbeite erstmal an Bindung und Vertrauen, ermittle, was der Hund von sich aus anbietet, wo seine Stärken liegen, verfestige das und baue darauf dann auf.
    Wenn der Hund nämlich von Anfang an lernt, dass Training keinen Spaß macht und er sowieso verweigern kann, wird alles Weitere schwer..


    Bevor das wieder missverstanden wird - hier gibt es von Anfang an Regeln und Führung, ich achte aber stark auf eine freudige Arbeitsatmosphäre und verlange nur (schrittweise) das, was der Hund auch leisten kann bzw. was ich notfalls durchsetzen kann (z.B. an der SL).


    Hier sehe ich öfter eine Dame mit SL im Feld üben....dann geht sie auf die Hundwiese, leint ab und versucht dann irgendwann vergeblich, den Hund aus dem Spiel abzurufen, anstatt einen günstigen Moment abzuwarten. Was lernt Hund? Ohne SL muss ich nicht kommen.... Schade um das viele Training, aber ein Hund lernt eben 24/7.


    LG

    Genau da liegt aber eventuell der Hase im Pfeffer.....wir reden hier von einem Junghund und - soweit man das aus den Schilderungen heraus lesen kann - findet der Hund ziemlich viel Außenreiz interessanter als "Übungen" bzw. HH.
    Natürlich muss jetzt AGIERT werden, indem die HH sich überlegt, wie sie vorgeht. So, wie ich es verstanden habe, ist es aber so, dass sie derzeit agiert und der Hund NICHT reagiert - dabei lernt, dass Ansprache / "Kommandos" bedeutungslos sind. Deshalb soll man ja z.B. zu Anfang des Aufbaus "Hier" eben NICHT rufen, wenn absehbar ist, dass Hund nicht hören wird, sondern das "Hier" erstmal positiv verknüpfen, wenn der Hund ohnehin kommt.
    Dasselbe gilt für "Schau" o.ä....


    Wie gesagt, ich gehe nach den Schilderungen davon aus, dass "Aufmerksamkeit" eben noch nicht sauber aufgebaut wurde und der Hund erstmal eine "Idee" davon bekommen und merken muss, dass es sich lohnt. Da hilft es wenig, sich zum Hampelmann zu machen und einen Misserfolg nach dem anderen zu ernten. Zumindest hier kommt gezieltes Training unter steigender Ablenkung später, wenn die Hunde bereits die Basics beherrschen und die Übung zuhause ohne Ablenkung problemlos klappt.


    Wer den zweiten vor dem ersten Schritt macht, baut sich schnell Probleme und unsaubere Ausführung ein - das gilt für mich für alle Kommandos.


    Jetzt verständlich? ;)


    Vielleicht lesen wir hier auch beide unterschiedliche Ausbildungsstände in den Text der TE...


    LG

    Zitat

    So belohnst du die Aktivität des Hundes indem du durch deine Reaktion zeigst dass du dieses Verhalten gut
    findest.Und das ist es ja auch und sollte niemals als selbstverständlich ignoriert werden.
    Es sollte aber auch möglich sein die Aufmerksamkeit zu bekommen wenn du das willst, also die
    Aktivität von dir aus geht. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Wieso gehst du davon aus eine Spaßbremse zu sein wenn du deinen Hund zu was aufforderst? Und wieso glaubst
    du es ist nicht positiv wenn du die Führung übernimmst?


    Meinst Du mich? Dann hast Du mich komplett falsch verstanden, denn ich bezog mich auf die von der TE geschilderten Situationen mit ihrem Junghund.
    Ich habe hier in der Hundegruppe gleich 2 Hunde sitzen, die eine sehr deutliche und souveräne Führung benötigen und natürlich fordere ich meine Hunde zu "etwas" auf, sonst wäre ja Hundesport o.ä. gar nicht möglich.
    Bei der TE geht es aber ja um den "Grundstock" der Erziehung und Zusammenarbeit....


    LG

    Hallo,
    einen Belgier wirst Du durch laufen/joggen nicht ko bekommen sondern ihn eher noch auftrainieren - dann braucht er das als Basisprogramm.... Bedenke auch, dass bei einem Welpen nicht länger als 5 Min. pro Lebensmonat Gassi gegangen werden darf.
    Ich weiß jetzt nicht, welche Rasse Du bisher gehalten hast - Menschen mit wenig (Arbeits-)Hundeerfahrung würde ich dringend abraten, da die Balance aus körperlicher und geistiger Auslastung, konsequenter aber nicht harter Erziehung, Impulskontroll-Training ab Welpenalter usw. aus meiner Sicht für den Neuling doch ziemlich schwer zu bewerkstelligen ist..


    Ich hatte einen Belgier (verstarb 13jährig 2008) und derzeit habe ich einen extrem triebigen Welpen anderer (dafür bekannter) Rasse hier....das ist nicht nur deutlich mehr Arbeit als bei meinen sonstigen Hunden sondern eben auch eine extreme Verantwortung. Wenn Erziehung/Ausbildung schief laufen, hat man ein RIESEN-Problem.
    Da sollte man in jeder Situation GENAU wissen, was man wie und warum tut - um erstmal Rücksprache mit dem Trainer zu halten sind diese Hunde zu lernfähig.....bis dahin hat sich da eventuell schon etwas manifestiert...und Führungsunsicherheit ist für diese sensiblen Hunde nicht gerade optimal.


    LG

    Hallo,


    wenn Dein Hund während der beschriebenen Übung zuhause das Interesse verliert, war diese für den Anfang zu lang und Dein Hund lernt, dass er Kommandos NICHT befolgen muss...


    Ich würde daher die Übungsphasen dahingehend verkürzen, dass DU abbrichst, während Dein Hund noch Interesse hat oder aber so absicherst (SL), dass Du durchsetzen kannst, was verlangt ist.


    Mit meinem 4 Monate alten Welpen übe ich teils nur 3 Minuten am Stück und nutze Situationen, in denen er von sich aus erwünschtes Verhalten anbietet.... Hund schaut mich zufällig an? Bestätigen....Hund läuft auf mich zu? "Hiiiier" und bestätigen....Hund an der Leine neben mir?...bestätigen usw.
    Wichtig ist, dass der Hund Dich positiv wahrnimmt und nicht als Spaßbremse...


    Das Nichtbefolgen und Schränke schnüffeln ist ein Erfolgserlebnis in die falsche Richtung, was das Training draußen zusätzlich erschwert.


    Zweigst Du eigentlich einen Teil des Futters ab und fütterst es unterwegs/beim Üben? Meine Hunde (auch die älteren) bekommen grundsätzlich einen Teil des Futters unterwegs - sei es durch Suchspiele oder als Belohnung. Bei meinen wirkt das Wunder, die Gruppendynamik (4 Hunde) geht beim Abruf dahin, als erste(r) bei Frauchen zu sein...und "Futter erarbeiten" zieht die Konzentration des Hundes in Deine Richtung.


    LG

    Hallo,


    bei einer normalen Rauferei mögen Pfefferspray, Tritte oder auf die Nase schlagen sicher helfen.


    Allerdings habe ich bereits 2mal (in 20 Jahren ;) ) ernsthafte Beißereien erlebt, bei denen das alles eher angestachelt als geholfen hätte - Angreifer fest verbissen und am Schütteln.


    Einmal war ich dabei unbeteiligte Passantin, einmal war einer meiner Hunde das Opfer und musste hinterher in die Tierklinik (sehr schwer verletzt).


    Geholfen hat beide Male (da Angreifer total fest gebissen) nur ein Würgen mit der Leine - natürlich geht man da ein Risiko ein, selbst verletzt zu werden. Mir schlotterten Wochen danach noch die Knie...aber als es um das Leben meines Hundes ging, habe ich in der Situation nicht groß nachgedacht und wurde GsD auch nicht gebissen.
    Vorher wurde ebenfalls versucht, zu treten, Hinterbeine hochheben usw. - brachte nichts, im Gegenteil, es wurde noch schlimmer geschüttelt.


    LG

    Hallo,


    ich bin ganz neu, habe mich eben erst vorgestellt - möchte aber trotzdem gleich unbedingt meinen "Senf" abgeben...


    1) Zur Kastra: Bei einem Hund mit Aggressionsproblemen ohne geklärte Ursache würde ich dringend von einer Kastra abraten. Eine Kastra kann zu verstärkter Unsicherheit und in Folge einer Verschlimmerung des Problems führen.


    2) Zum Maulkorb: NIEMALS einen MK (wie hier von einem User vorgeschlagen) als Sanktion (nach Attacke) anwenden. Ein MK muss unbedingt positiv belegt sein und dient nicht der Erziehung oder Strafe, sondern der Sicherung und dadurch entspannteren Trainingsatmosphäre. Zum MK-Training gibt es im www zahlreiche gute Anleitungen.


    3) Solange keine neurologische Ursache vorliegt, hat das Verhalten aus Hundesicht immer Sinn. Wenn man da als Mensch mit Nackenschüttlern, Alphawürfen usw. kommt, wird man für den Hund unberechenbar und er hat evtl. einen Grund mehr, anzugreifen. Problemverschlimmerung...


    4) Ohne wirklich kompetenten Trainer, der sich tatsächlich auskennt, würde ich da gar nicht groß rumdoktern, mit Pech verschlimmert man mit falschen Maßnahmen das Problem...


    Mein verstorbener Schäfer-Rotti-Mix hatte bei Einzug Anfang der 90er ähnliche Probleme, er war ein erwachsener Fundhund mit unbekannter Vorgeschichte und bekam scheinbar aus dem "Nichts" seine knurrig-fletschenden Anwandlungen, biss dann auch.
    Bei ihm hat sich das Problem NIE lösen lassen, war aber über Grundgehorsam und Management handelbar. Er ließ sich schlussendlich aus der Ferne auf seinen Platz schicken (wo er auch bis Auflösung blieb) und nach einer kurzen dortigen Auszeit war er wieder der Alte, nette...
    Irgendwann war es so, dass er plötzlich das Knurren anfängt....auf seinen Platz marschiert...dort einige Zeit bleibt und alles wieder gut. Dass man ihn dann dort in Ruhe lässt, war klar.


    Mein heute hier lebender Bulli-Mix, ebenfalls Fundhund mit unbekannter Vorgeschichte hatte ein Aggressionsproblem bezügl. Futter, Ressourcen, Männern, Fremden und seinem Willen (durchsetzen).
    Das Problem ist jetzt nach 7 Monaten vollständig behoben, war aber sehr viel Arbeit. Wie ich da genau vorging, sprengt den Rahmen, auf jeden Fall NICHT mit Strafen, Alphawürfen und so´nem Zeug. Und der Hund wurde VOR Trainingsbeginn an einen MK gewöhnt, den er aber inzwischen gar nicht mehr braucht. Bei ihm war der Schlüssel Vertrauen und Bindung sowie sinnvolle Beschäftigung und Zusammenarbeit.


    Viel Glück - und passt auf, dass ihr nicht an den falschen Trainer geratet!


    LG