Beiträge von TaHeJo

    Hallo,
    meine Hündin (Josie) hat vor 1,5 Jahren auch eine extreme Panik/ Angststörung entwickelt.
    Teilweise so schlimm,dass sie kaum raus wollte,und sich in der heftigsten Phase nur in ihrer Box oder im Kleiderschrank versteckt hat.
    Wir hatten einige Rückschläge,aber vor Weihnachten war es wieder echt gut...


    Ich hab im letzten Jahr tausend Untersuchungen machen lassen,zig Ärzte,versch. Trainer,Tierheilpraktiker, L Theanin, etc...
    Obwohl sie aufgrund ihrer Vergangenheit genug Gründe hätte so panisch zu sein, ist sie eigentlich ein totaler Wirbelwind, eher zu aufgedreht,total neugierig und einfach ein "gute- Laune Hund"..
    Es fing vor ca 1,5 Jahren an,dass sie zB vor Baumstämmen, an denen wir jeden Tag vorbeilaufen richtig Panik bekommen hat,mit zittern,Speicheln,etc...
    Anfangs passierte das recht selten,und wurde dann aber immer häufiger und krasser...
    Wie gesagt,es war echt hart sie so zu sehen!
    Musste sie unterwegs oft tragen weil sie nicht mehr laufen wollte.
    Aber es gab auch immer wieder dazwischen Phasen wo sie total gut drauf war!
    Und zuhause bis auf insgesamt ca 4 Wochen auch gut.
    Anfangs nur bei mir draußen zuhause,dann aber auch auf anderen Gassistrecken die sie sonst liebt...


    Irgendwie haben wir es dann aber geschafft,das es wieder besser wurde!
    Sie war wieder meistens mein Wirbelwind wie früher,es gab Wege die sie nicht laufen wollte,aber sonst war sie fast wie früher,nur rennen und toben ec..
    Sie hat sich extrem toll entwickelt und durch das Training haben wir viel erreicht!
    Das Beste ist,dass sie wenn sie Angst hat zu mir kommt,auch im Freilauf!
    Ich arbeite aber auch nur ohne Zwang und rein positiv...


    Und dann kam Silvester...
    Ich bin extra eine Woche mit den beiden weggefahren,damit sie es nicht mit zuhause verknüpft!
    Aber seit wir wieder hier sind,ist es richtig schlimm,eigentlich schlimmer wie es überhaupt mal war!
    Die letzte Woche hat sie wirklich schon angefangen zu zittern wenn ich nur das Halsband genommen hab,raus gehen war mit viel Glück nur 2 mal täglich kurz möglich, sie hat immer ewig eingehalten.
    Das schlimme bei ihr ist,dass sie extrem schnell falsch verknüpft...
    Hier zuhause ist es draußen echt am schlimmsten,aber sie muss nur irgendwo mal öfters sein und dann beginnt es dort auch!
    Und das auch ohne Auslöser.
    Das sind bei ihr überwiegend Geräusche,anfangs nur Knallen oder so,mittlerweile reicht ein Mülleimer der zugeht,Hupen etc..


    Naja,langer Rede kurzer Sinn:
    Nachdem es letzte Woche so schlimm war und ich echt nicht mehr weiter wusste,hab ich auch nochmal wegen Alprazolam überlegt..
    Ich hab das Medikament hier (von meiner normalen Tierärztin),aber gebe es nicht nachdem ich nochmal Rücksprache mit der anderen Tierärztin und unserer Trainerin gehalten habe!
    Ich muss aber auch dazu sagen,dass es seit 2 Tagen wieder besser ist und wir wieder (meistens) raus können und sie in der Wohnung wieder gut drauf ist.
    Aber ich weiß eben auch,dass es gut möglich ist dass sie z.B. heute Abend nicht raus geht.
    Oder ein Geräusch kommt wenn wir gerade raus kommen,und sie es dann wieder komplett verweigert!
    Und die Auslöser werden auch immer mehr...
    Ein Tag kann super sein,und der nächste Horror!
    Und das schlimmste dabei sind eben ihre Fehlverknüpfungen...


    Und nun zu Aprazolam:
    Es ist schon ein richtig heftiges Medikament,was gut sein kann,aber eben auch schlecht und krasse Nebenwirkungen hat bzw haben kann!
    Ich gebe es momentan nicht,weil die Tierärztin,die damit viel Erfahrung hat, meint dass es meist nur bei körperlicher Angst wirkt und bei Josie liegt es eben an den Fehlverknüpfungen.Und wegen den Nebenwirkungen!
    Ich warte erstmal ab und versuche evtl vorher noch etwas anderes,was eben nicht so heftig ist auf anderer Ebene greift...
    Und hab auch erst noch einen Termin mit meiner Trainerin,die das Medikament kennt und selbst Erfahrung damit hat und warte was sie sagt bzw wie Josie sich die Woche verhält.


    Medikamente wie Alprazolam sollten nie ohne Rücksprache mit einem guten Trainer und einem fachkundigen Tierarzt gegeben werden..
    und die meisten Tierärzte sind eben in diesem Bereich nicht fachkundig.
    Wie gesagt,meine "Normale" Tierärztin hat es mir auch verschrieben weil ich danach gefragt hab,sie hat aber damit keine Erfahrung und sich "nur" im Internet informiert..aber sie kennt mich auch und weiß dass ich das niemals leichtsinnig einsetzen würde und eben Rücksprache mit der anderen Tierärztin halte!


    Alprazolam ist kein Medikament was mal für ne Woche zum testen gegeben werden kann..
    Es muss langsam eingeschlichen und vor allem langsam ausgeschlichen werden!!
    Es benötigt eine exakte Dosierung,sonst kann es alles noch verschlimmern..
    Und zu den Nebenwirkungen:
    Die Hunde sollten unter der Einnahme niemals ohne Leine laufen,weil sie eben total enthemmt werden..
    SIe kennen keine Gefahren mehr,werden extrem "albern", viele werden total verfressen sodass sie draußen auch nur noch Fressen suchen,...
    Und dadurch dass sie enthemmt werden,kann es auch passieren dass Hunde die bisher immer zurückgegangen sind plötzlich aggressiv nach vorne gehen!


    Und ja,es kann helfen,es ist ja kein Teufelszeug!
    Aber eben auch nichts,was man "leichtsinnig" verabreichen sollte...


    Das sind zumindest die Informationen,die ich dazu habe ;)
    Aus dem Internet,verschiedenen Tierärzten und Trainern...


    Mein anderer Hund ist auch ein "Angsthund",aber von Anfang an...
    Er hat fast ein halbes Jahr draußen sich noch nicht mal getraut zu pinkeln!
    Aber er hat sich extrem gut entwickelt!
    Bei Josie ist es für mich einfach so schlimm bzw schwer zu verstehen und damit umzugehen,weil sie eben so eigentlich nicht ist...
    Und es so extrem wechselhaft ist!


    Ich kann dich auf jeden Fall verstehen und kenne diese extreme Verzweiflung nur zu gut...


    Liebe Grüße,
    Tabea