Beiträge von pingpong

    Ich wollte mich hier auch noch mal blicken lassen. Ich musste in letzter Zeit ab und zu an diesen Thread denken, dabei war ich hier ja eigentlich nie super aktiv.
    Was machen eure Rabauken? Wie geht es euch?


    Ruby macht sich weiterhin gut. Die Epilepsie hat sie zu Beginn etwas zurückgeworfen, vermutlich, weil sie bei den Anfällen leider bei Bewusstsein ist. Im Anschluss war sie dann extrem verunsichert und anhänglich. Zeitweise hatte ich das Gefühl, all unser Training war für die Katz, alles und jeder ist wieder gruselig und scheiße...
    Stimmt natürlich nicht ganz. Echte "Rückschritte" gibt es meiner Meinung ja sowieso nicht, man macht halt mal unnötige Umwege oder verliert sich im Gebüsch und das kann auch mal ziemlich lange dauern. Aber sie hat sich irgendwann wieder gefangen und mittlerweile beruhigt sie sich nach den Anfällen wesentlich schneller.
    Dafür hat sie mittlerweile ein paar Freunde (Menschen!) gefunden, die sie super toll findet und noch viele mehr, die sie bereitwillig in ihrem Leben akzeptiert :D Mittlerweile hat sie sogar schon bei einer sehr guten Freundin übernachtet, das hätte ich mir früher nie vorstellen können, weil sie ja so extrem anhänglich ist und sich fast gar nicht fremdbetreuen lässt.


    Außerdem darf sie mittlerweile 2x die Woche mit mir ins Büro, muss allerdings immer angeleint sein. Das klappt eigentlich ziemlich gut, sie bellt nur noch selten mal (und nur kurz), nur das Knurren kann sie sich häufig nicht verkneifen. Das hat aber auch damit zu tun, dass sie angeleint ist. Bei meinem Freund im Büro ist sie immer frei und da ist sie wesenlich entspannter.


    Dem Hund gehts also insgesamt eigentlich super. Seit vorletztem Jahr ist sie zudem unter die Kajakfahrer gegangen: Zweimal haben wir jetzt längere Kajakurlaube gemacht. Hund, Zelt und alles, was wir brauchen ins Boot gepackt und unterwegs gecampt. Das findet sie super, vor allem da wir immer draußen sind und im Zelt schlafen. :)
    Sie fand das Boot anfangs ziemlich komisch und hat nicht verstanden, wieso wir da drin sitzen. Aber auch das hat sie gemeistert und findet es jetzt ziemlich toll, kuschelnd mit mir auf dem Wasser zu schippern. Da muss man sich nicht mal bewegen, um durch die Landschaft zu schnuppern. :D


    Da ich mich aktuell seeehr nach Urlaub auf dem Wasser sehne, ist mir dieser Thread wieder eingefallen. Irgendwie hatte ich gar nicht von unserer kleinen Tour im August 2018 berichtet...


    Geplant war eine Tour von Kassel bis Minden mit dem alten Pouch RZ-85 (Faltkajak). Da wir uns unterwegs eine üble Lebensmittelvergiftung geholt haben, sind wir nicht ganz so weit gekommen :D Wir sind also nur von Kassel bis Hameln gefahren. Das war allerdings ein sehr schöner Abschluss, ich denke, nach Hameln wird es landschaftlich auch nicht unbedingt schöner an der Weser.


    Ein kleiner Reisebericht:




    Wir sind mit dem Mietwagen nach Kassel, damit wir später nicht irgendwie zu unserem Auto zurückkommen müssen. In Kassel haben wir auf dem Campingplatz des Kanuvereins übernachtet, der ist praktischerweise direkt neben dem Autoverleih. Kann ich sehr empfehlen! Wir Chaoten haben uns vorher gar nicht angemeldet, wir haben einfach vor Ort gefragt und alle waren super nett und haben sich nicht über den Hund beschwert, obwohl sie sich ehrlicherweise ziemlich schlecht benommen hat, für meinen Geschmack (aber gut, lange Autofahrt, ein paar stressige Situationen in Kassel usw.).


    Vom Campingplatz konnten wir dann direkt auf die Fulda, kamen aber nicht sonderlich flott vorwärts, die Fulda war auf der Strecke ziemlich lahm. 30 Flusskilometer (?) weiter in Hann. Münden waren wir dann aber schon auf der Weser und es ging etwas schneller vorwärts.


    Wir haben über die gesamte Tour wieder nur wild gecampt, außer am Tag vor der Tour und am Abend des letzten Tages. Das hat hervorragend funktioniert, auch wenn wir manchmal ein wenig suchen mussten.



    Der Sommer letztes Jahr war ja ziemlich extrem. Ohne Sonnenhüte, krasse Sonnenmilch (ohne Chemie natürlich, der Weser zuliebe) und die Spritzdecke als Sonnenschutz für Ruby hätten wir schnell Probleme bekommen.
    Anfangs hatte ich etwas Probleme beim Sitzen, denn in dem alten Kajak ist nicht super viel Platz und der Hund sitzt immer zwischen meinen Beinen, so dass ich nicht viel Raum habe, mich mal anders hinzusetzen. Iiiirgendwann hat der Hund eingesehen, dass wir beide uns halt arrangieren müssen, wenn einer von uns anders sitzen will.
    Die Hundeisomatte, die ich als Polsterung für die Bodenleiter besorgt habe, hat dabei sehr geholfen, einfach weil Ruby bequemer lag und deshalb weniger häufig rumwuseln wollte. Außerdem ist die Isomatte von Ruffwear seeeehr praktisch, weil man sie falten kann. Ich konnte sie deshalb exakt so zusammenlegen, dass sie die Bodenleiter abdeckt und nicht dauernd rumrutscht.





    Es lief dann wirklich toll, meine Beine haben nicht mehr so rumgekrampft, Ruby hat sich entspannt und wir haben eine wirklich schöne Landschaft genießen können. Für den Hund hätte es wirklich kaum besser sein können: Sie durfte den ganzen Tag mit mir kuscheln, abwechselnd unter der Spritzdecke dösen und die Nase in den Wind stecken, ab und zu einen Angler am Ufer anknurren und abends mit uns ins geliebte Zelt, jede Nacht auf einer anderen spannenden Wiese.





    Wir haben wirklich viele schöne Wiesen, nette Städtchen und vor allem viele Tiere gesehen am Ufer. Schafe, Ziegen, Kühe, Enten und eine ganze Menge Fischreiher, an denen wir soooo nah vorbeifahren konnten, weil wir so schön leise unterwegs waren.






    Insgesamt war weniger Verkehr als wir erwartet hatten, je weiter nördlich wir kamen, desto mehr Rudervereine gab es, ansonsten haben wir gelegentlich eine Gruppe von erfahrenen Kajakfahrern getroffen, die ein bisschen nostalgisch wurden, als sie unser altes Faltkajak gesehen haben :) Wir haben uns eine Weile immer wieder gegenseitig überholt... bis die Lebensmittelvergiftung kam.


    Wir sind gar nicht sicher, woran wir uns vergiftet haben. Ich glaube, es waren die Bio-Möhren aus dem Supermarkt. Mein Freund wollte jedenfalls ziemlich früh anlegen, weil es ihm nicht gut ging und es dauert danach noch maximal 20 Minuten, bevor er quasi nichts mehr machen konnte. Ich habe es noch hingekriegt, alles aus dem Boot hoch zur Wiese zu schaffen, das Zelt aufzubauen und Wasser zu filtern. Nachdem ich 10 min im Zelt lag, wurde mir dann auch schlecht.
    Die Nacht war fürchterlich. Mein Freund ist gar nicht mehr ins Zelt gekommen, ich konnte selbst nur noch kriechen und war wirklich drauf und dran, einen Krankenwagen zu rufen.
    Am nächsten Tag konnte ich mich eigentlich kaum fortbewegen. Ich habs kaum über mich gebracht, mich aus der Sonne in den Schatten zu rollen, so dass ich auch noch Sonnenbrand hatte. Zum Glück ging es meinem Freund langsam besser und er konnte Wasser filtern und nen Sonnenschutz aus Zeltplane und Ästen bauen, sonst wäre ich ins Krankenhaus gefahren.
    Und Ruby? Die ist ja sonst mega fürsorglich, wenns mir nicht gut geht, aber dieses Mal hat sie nur fröhlich Grashüpfer gejagt, gebuddelt und den Bauch in die Sonne gehalten :D


    Wir sind dann also zwei Nächte dort geblieben und am nächsten Tag weiter. Es ging uns den Rest der Reise ziemlich miserabel, aber nichts tat besser als auf dem Wasser zu sein. Irgendwie hab ichs geschafft, sogar mal ne Banane zu essen, ich weiß gar nicht, wie wir so überhaupt vorwärts gekommen sind.
    Wir haben es trotzdem sehr genossen und beschlossen, bis nach Hameln zu fahren. Auch hier durfte wir wieder bei einem sehr netten Kanuverein anlegen und hätten dort auch campen können...
    Stattdessen haben wir uns in Hameln ein Zimmer im 4-Sterne-Hotel gebucht. :D Hund war auch gar kein Problem, wir konnten nach dem Essen sofort aufs Zimmer. Dort war ich schnell duschen und bin wie ein Stein sofort auf dem Hotelbett eingepennt. Ich hatte es nicht mal geschafft, mich vor dem Einschlafen noch zuzudecken, als hätte ich einfach plötzlich das Bewusstsein verloren, haha.
    Sehr schade, dass wir das tolle Essen nicht so richtig genießen konnten, es hat trotzdem gut getan. Ich schätze, es hat insgesamt gut 14 Tage gedauert, bis wir wieder normal essen konnten.
    Zum Abschluss haben wir uns also noch Hameln angeschaut, eine wirklich schöne Stadt und nach insgesamt zwei Übernachtungen haben wir alles eingepackt und sind mit einem Mietwagen wieder nach Hause, um uns dort vom Urlaub zu erholen. xD


    Mein Lieblingsbild:



    Es war so still, man hörte nur das leise Plätschern der Paddel und ab und zu einen entspannten Seufzer von Ruby. Einer der schönsten Momente dieser Tour.

    Danke euch!


    @Shalea
    Ich hab einfach ein paar Meter wasserdichten Polyesterstoff gekauft und wasserfesten, selbstklebenden Klettverschluss. Materialkosten unter 40 Euro. Damit werd ich sicher keine Preise gewinnen, aber ich will ja nur den Hund vor etwas Spritzwasser oder leichtem Regen schützen können, es muss also nicht perfekt abschließen.
    Ich hab dann einfach die Süllrandleisten zurecht gelegt, alten Stoff drüber, grob angezeichnet, geschnitten und dann erst einmal eine Probedecke genäht. Ging eigentlich gut.
    Ich habe vorher noch nie ne Nähmaschine bedient, deswegen war das etwas nervenaufreibend :D


    @Zucchini Das ein oder andere Foto mache ich bestimmt :)

    Wir starten morgen eine Tour auf der Weser mit unserem alten Faltkajak (Pouch RZ-85), mit zwei Menschen und einem kleinen Hund. Wir werden 10 - 12 Tage unterwegs sein, starten bei Kassel auf der Fulda und werden vielleicht bis Minden fahren, schätze ich.


    Wir haben bisher fast überall wild gecampt und hatten dabei auch nie Probleme. Das ist also auch für diese Tour so angedacht.


    Letztes Jahr waren wir in Schweden unterwegs (leider viiiel zu kurz), das war traumhaft. Das will ich auf jeden Fall noch mal machen. Was wir aus der Tour gelernt haben:
    - Der Hund braucht ne richtig dicke Isomatte, die Bodenleiter des Kajaks stört sie ungemein
    - Der Hund braucht ne Art Spritzdecke und da wir besondere Ansprüche haben, basteln wir die einfach selbst
    - Es ist wahnsinnig nervig, dauernd Wasser besorgen zu müssen und immer so viel mitschleppen zu müssen, also haben wir uns einen anständigen Wasserfilter gekauft


    Da es mit zwei großen Erwachsenen + Hund im 2er Kajak schnell etwas eng wird, haben wir grundsätzlich Packsäcke. Besonders praktisch finde ich unseren Packsack in Duffle-Bag-Form, weil man unterwegs super schnell an die Sachen rankommt: k39.jpg


    So, ich bastel jetzt mal weiter an der Spritzdecke. Wie gut, dass ich noch nie was genäht habe... xD

    Ich habe gerade ne ganz witzige Erfahrung hinter mir:
    Das erste Mal, seit ich 20+ kg abgenommen habe, war ich trekken mit ca. 15 kg Gepäck. Kaum zu glauben, dass ich mehr als das Gewicht meines Rucksacks dauerhaft am Körper getragen habe. :omg:
    Ich glaube, mein Freund (unteres Normalgewicht) hat jetzt auch besser verstanden, wieso ich noch mehr abnehmen will. Hab ihn gefragt, ob er etwa dieses Gewicht dauerhaft, vor allem bei solchen Aktivitäten, mit sich schleppen wollen würde... :p
    Ich hab nach der Tour noch mehr Bock aufs weitere Abnehmen irgendwie. Mir gings super, aber weniger Gepäck mitschleppen, egal ob im oder am Körper, wäre schon sehr, sehr cool. :)

    Hallo, ihr Lieben! Ich wollte mich nach Ewigkeiten noch mal melden. :)


    Erst eine kurze schlechte Nachricht, die aber nix mit dem Thema zu tun hat:


    Aber jetzt das Gute!
    Ruby ist mittlerweile Vollzeit Bürohund... Unglaublich, oder?
    Ich selbst konnte sie bisher nur mal für eine Woche mitnehmen (mein Chef war total entzückt von ihr, aber eine Kollegin hat Angst vor Hunden), mein Freund nimmt sie deshalb mit.
    Sie hat sehr viele neue Freundschaften geschlossen und begrüßt immer mehr Leute glücklich und entspannt. Einen Kollegen findet sie sogar so toll, dass sie ihn manchmal eigenständig suchen geht und schon mitten in seinem Vortrag freudig begrüßt hat. xD
    Offenbar finden es bisher alle in Ordnung, dass sie fremde Leute, wenn die plötzlich ins Büro platzen, kurz meldet (mein Chef fände es genau deswegen toll, wenn Ruby öfter im Büro wäre, aber wegen der ängstlichen Kollegin geht es nicht...).


    Insgesamt läuft sicher nicht alles 100 % perfekt, aber so wäre es wahrscheinlich auch bei den meisten Nicht-Angsthunden.
    Sie macht sich wirklich super, auch im sonstigen Alltag bin ich sehr zufrieden. Es gibt noch einige Sachen, die blöd sind, und sie wird immer zurückhaltend und skeptisch auf neue Leute zu gehen und immer zu Nervosität neigen, aber wenn man bedenkt, wie viel wir erreicht haben... Sie ist soooo toll kooperativ, sie kann trotz Jagdtrieb quasi überall ohne Leine laufen, sie hat so viel Ruhe und Impulskontrolle gelernt, sie schert sich nicht mehr um Jogger oder Radfahrer, sie kann entspannt mit mir im Park liegen und Leute beobachten... und trotz Menschenproblemen kommt sie super im Büro klar, pennt unterm Schreibtisch und hat auch kein Problem, da mal kurz alleine zu sein. :bindafür:
    Kurz: Ich bin mega stolz auf meine kleine Schreckschraube. :bussi:

    Trotz Sportmangel nun - 22 kg, juhu!


    Leider werde ich es nicht schaffen, bis zu meinem 30. Geburtstag mein nächstes Etappenziel (25 kg) zu erreichen und den Traum von "30 kg vor dem 30." erst recht nicht, aaaaaber das ist gar nicht schlimm. Ich bin trotzdem zufrieden mit dem Fortschritt.