Meine Hündin ist vor 6 Wochen aus dem Tierschutz zu uns gekommen und wir hatten/haben ähnliche Probleme. Die ersten zwei Wochen habe ich sie überall hin mitgehen lassen, weil ich ihr die Eingewöhnung so angenehm wie möglich machen wollte. Klare Regeln gabs von Anfang an, aber sie durfte erstmal mehr oder weniger an mir kleben. Ich war einfach froh, dass sie wenigstens mir sofort vertraut hat.
Dann habe ich ganz langsam angefangen sie alleine zu lassen. Minutenweise anzufangen wäre bei ihr zu viel gewesen (los gings bei ca. 5 Sekunden), aber ich konnte das schnell steigern. Ich habe versucht, dabei auf mein Bauchgefühl zu hören, sie zu beobachten und kennenzulernen und dabei das Vertrauen zu mir immer voran zu stellen. Ich habe zwar viele Tipps gelesen, aber letztlich muss man den individuellen Hund im Blick behalten.
Was ich im Bad mache ist für Ruby z.B. nicht so interessant, sie scheint zu verstehen, dass ich da ständig mal kurz reingehe und sofort wiederkomme, also habe ich dort angefangen und mir einen Raum nach dem nächsten vorgenommen.
Wir wären wahrscheinlich weiter, wenn ich noch konsequenter trainiert hätte, aber immerhin kann ich jetzt z.B. problemlos 20 min. in ein anderes Zimmer, manchmal steht sie schon gar nicht mehr auf und wenn ich zurückkomme liegt sie meistens entspannt auf ihrer Decke und wartet auf ihr Lob. Wenn sie mit meinem Freund draußen war begrüßt sie mich danach nicht mehr so überdreht wie am Anfang und ist viel schneller wieder ruhig.
Aber auch nach 6 Wochen kann ich keine Aussage darüber machen, wann sie wie lange allein bleiben kann, das ist noch viel zu früh. Abwarten und (Beruhigungs-)Tee trinken. Je cooler ich bin, desto cooler ist Ruby.