Beiträge von Samaha

    Studie zur Zugbelastung bei Berner und Grossen Schweizer Sennenhunden


    http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/habrocks_ws07.pdf


    Ausführungen von 1937


    http://www.bastian-net.com/History/der%20Zughund.htm



    Augenmerk sollte hier auf diesen Passus gerichtet werden



    "Der geübte Zugbund zieht ohne besondere Anstrengung das Fünf- bis Zehufacheseines eigenen Körpergewichtes, oder 300 bis 350 kg. Im Verhältnis zum Gewicht desZugtieres übertrifft der Zughund, und im besondern der ,,Große Schweizer Senn e u h u nd´´ in seiner Leistung bei weitem Pferd, Esel und Kamel. Zugbunde leichterer Art, wiedie Polarhunde, sind am Platze, wo es sehr auf große Geschwindigkeit und große Distanzenankommt, passen aber nicht in unser Land. Welches Gewicht zwischen 100 und 500 kg zuziehen dem Hunde zugemutet werden darf, läßt sich nicht in Zahlen fixieren. Wohl aberwird der Kenner auf den ersten Blick sehen, ob ein ziehendes Tier überfordert ist, odernur mäßige, angepaßte Arbeit verrichtet."



    Aber erneut der Hinweis, dass es sich hier um Studien mit rollenden (!) Zugfahrzeugen handelt. Geschleppte Zugfahrzeuge bzw. Zugfahrzeuge mit hohem Bodenwiderstand sind nur in der Zugtierarbeit - Pferde, Ochsen, Maultiere, etc. - bewertet worden.


    Ah ok, die Dauerleistung bezieht sich aber auf Pferde oder? So ist es noch schwieriger die % auf Hunde umzusetzten.
    Kein Hund zieht über einen ganzen Tag oder mehr als 2-3 Stunden durchgehend Gewichte.

    Schlittenhunde bei Tourenfahrten oder long distance Rennen zählen nicht????

    und wir sind wieder an dem Punkt, an dem wir uns uneinig sind.


    Du findest die Aussagen der Zugtierstudien unsinnig, ich finde sie aufschlussreich.


    Dauerleistung bezieht sich auf Tagesarbeit, wie pflügen, schleppen aber auch Kutsche ziehen oder Stämme rücken. Also nicht "nur" 30 min. sondern 1 Stunde aufwärts.


    Und warum sind die % des Eigengewichtes unsinnig? Selbst das best trainierteste Tier braucht bei einer Last, die aufgrund von Gewicht und Rollwiderstand mehr als 20% des Eigengewichtes entspricht, dann Pausen oder verringerte Arbeitszeit. Das ist u.U. unbequem, dies zu akzeptieren aber nunmal Fakt.

    Bodenreibung (hier wieder: der flach aufliegende Reibung - muss "Reifen" heissen - hat erheblich mehr Reibung als der A) rollende und b) gleichzeitig deutlich schmäler aufliegende aufrechte Reifen)
    Untergrund
    Steigung (pro 10% Steigung kann man grob 10% Steigerung der benötigten Zuglast - nicht -last, sondern -leistung - ansetzen)

    konnte nicht mehr direkt ändern, daher so.

    habe mich grade nochmal in die Physik des Ziehens eingelesen und die Fachleute der Zugtierarbeit sind sich einig, dass man allein am Gewicht der Zuglast die zu erbringende Zugleistung nicht festmachen kann.


    Bodenreibung (hier wieder: der flach aufliegende Reibung hat erheblich mehr Reibung als der A) rollende und b) gleichzeitig deutlich schmäler aufliegende aufrechte Reifen)
    Untergrund
    Steigung (pro 10% Steigung kann man grob 10% Steigerung der benötigten Zuglast ansetzen)
    Zugwinkel
    Geschwindigkeit (je höher die Zuglast und/oder Steigung und/oder Bodenreibung und/oder schlechter die Bodenqualität umso geringer die Geschwindigkeit, wenn die zu erbringende Zugleistung beibehalten werden soll)


    Zu den Punkten Luftdruck, Reifendicke und Profil gibt es ja bereits eine interessante Studie, die dieses Jahr erschienen ist im Bezug auf Mountainbikes.


    Dann muss man unterscheiden zwischen der Zugleistung, die kurzzeitig erbracht werden kann (z.B. beim Anzug) und der Zugleistung, die langfristig gehalten werden kann (für das in Bewegung halten des gezogenen Objektes). Auch hier gibt es eindeutige Studien und Richtlinien aus der Zugtierarbeit, was man einem Tier hier auf Dauer zumuten darf.


    Für eine Dauerleistung = kontinierlicher Zug ohne Pausen wird eine Zuglast von 12 - 15% des Eigengewichtes des Zugtieres empfohlen. Zuglast von mehr als 20% benötigen bereits beträchtliche Pausen und über 22% kann die gleiche Zugleistung nur mit deutlich verlängerten Pausen und einer verkürzten Arbeitszeit erbracht werden.


    Diese Betrachtungen sind deutlich komplizierter als das vereinfachte "Doppelte des Eigengewichtes" (was sowieso nur für leicht rollende Gefährte auf ebenem, nicht ansteigendem Untergrund gilt, sobald es bei einem der drei Punkte Einschränkungen gibt, geht das recht schnell auf "Einfaches Körpergewicht" herunter), dafür aber deutlich exakter, was die Beurteilung der für ein Tier möglichen Arbeit angeht.

    ich habe den Reifen seinerzeit nicht gewogen, jedoch ohne Felge.


    Wenn Du genauer auf die Unterschiede eingehen willst, hilft vermutlich nur, an einen Reifen und z.B. einen Bollerwagen eine Zugwaage zu hängen und die nötigen Zugkräfte auf unterschiedlichen Böden abzulesen und dann zu entscheiden, ob dies für einen bestimmten Hund ok oder zu viel ist.

    Ich denke nicht, dass ich die Last eines Reifens unterschätze. Habe einen ganzen Winter mit Pferden Schleppenarbeit mit Reifen gemacht und hier sehr deutlich sehen können, wie sehr das ein soviel grösseres und kräftigeres Tier doch anstrengt.


    Und habe lange genug in der Gewöhnungsphase den Reifen selbst gezogen.


    Eine niedrige Zuglinie macht dann Sinn, wenn man durch einen Winkel in der Zuglinie Zugkraft verschenkt. Jedoch achtet man gerade im Pferdezug darauf, dass die Zuglinie leicht ansteigend verläuft, damit ein kleiner Teil des Lastgewichtes getragen wird und nicht zu 100% auf dem Boden aufliegt.


    Was das an Unterschied ausmachen kann, sieht man z.B. gut beim Holzrücken, wo ein Rückeschlitten, der den Stamm leicht vom Boden anhebt und nur noch am Ende aufliegen lässt, die Arbeit erheblich erleichtert.

    Ich steige jetzt mal als auch Aussie-Halterin und Scooterfahrerin und Pferdebesitzerin mit Erfahrung in der Schleppenarbeit hier mit ein.


    Ich würde das, was Du vorhast, auch nicht tun. Nicht mit einem Aussie und auch nicht mit mehreren.


    Warum?


    Der Zugwiderstand eines liegenden Reifens oder eines Wiesenstriegels ist ungleich höher als der eines rollenden Reifens, weil die Auflagefläche um ein vielfaches höher ist. Dazu kommt noch der Widerstand des Grases und der Hügel.


    Nimm' Dir einfach mal einen Reifen, hänge ein Seil dran und zieh den selbst über a) Asphalt und dann b) über eine Wiese. Dann berücksichtige, dass bei Dir aufgrund Deiner Körpergrösse, sich der Reifen leicht vorne abhebt und so weniger Bodenhaftung hat, wärend er bei Deinem Hund voll auf dem Boden aufliegt.


    Egal, welches Geschirr Du da verwendest, die ZugLAST bleibt zu schwer für Deinen Hund. Vor allem, da das nicht einmal anziehen und dann vielleicht 100m die Last bewegen, wie beim pulling in USA gehandhabt wird, ist, sondern Arbeit von, je nach Platzgrösse, 30-40 Minuten konstanter (!) Zug.