Hallo liebe Hundefreunde,
ich arbeite seit 2,5 Jahren ehrenamtlich in einem Tierheim. Dieses Tierheim soll nun aufgelöst werden Es gehört einem großen deutschen Tierschutzverbund an. Den Namen nenne ich hier nicht, da er sicherlichen vielen ein Begriff ist.
Das Tierheim hat größtenteils schwer vermittelbare Hunde aufgenommen mit Beißvorfällen, Psychosen, etc.. Es sind Hunde dabei, die regelmäßige medizinische Versorgung benötigen, nur drei Beine haben, sich nicht anfassen lassen, alte Hunde, etc.. Da es SEHR ruhig gelegen ist, galt es in meinen Augen als "Auffanglager" des Tierschutzvereins.
Dementsprechend konnte das Tierheim natürlich nicht so viele Adoptionen vorzeigen wie Heime, die Welpen und kleine süße Kuschelhunde vermitteln. Die Mitarbeiter waren auch sehr darauf bedacht, dass der Hund gut zum neuen Besitzer passt Leider ist dem Vorstand das aber sauer aufgestoßen. Die Tierarztkosten seien zu hoch, zu wenig Vermittlungen, zu hohe Miete, das Tierheim lohne sich nicht.
Jetzt sollen nach und nach die Hunde in ein Tierheim ziehen, dass meines Erachtens den niedrigsten Standart der Unterkünfte des Tierschutzvereins hat. Das tut uns in der Seele weh!!
Die Vierbeiner haben es bei uns wirklich gut! Es gibt große Wiesenausläufe, beheizte große Hundezimmer mit Ausläufen davor, bemühte Gassigänger, unfassbar engagierte Mitarbeiter. Im gesamten Tierheim könnte man jederzeit vom Boden essen. Besucher staunen immer, wie toll ein Tierheim sein kann!
Die Mitarbeiter haben keine, und damit meine ich wirklich KEINE, Freizeit. Sie sind dort um Kosten zu sparen sehr dünn besetzt und verbringen jede freie Minute nach "Feierabend" bei den Tieren (Welche Sprüche sie von ihren Vorgesetzten nun zu hören bekommen, ist eine andere Geschichte und beruht definitiv nicht auf Tatsachen ).
Leider bekommen die Hunde in dem Tierheim, wohin sie umziehen sollen, nicht annähernd so viel Ansprache und sind die meiste Zeit in den Zimmern eingesperrt. Ich möchte noch einmal betonen, dass viele der "Problemhunde" sehr lange gebraucht haben um Vertrauen zu fassen und sich in der Umgebung einzugewöhnen.
Jetzt überlegen wir Gassigänger, wie wir dem Tierheim helfen können. Ob es Möglichkeiten gibt den Vorstand zu überzeugen, dass es bleiben darf. Oder die Hunde ein schönes neues Zuhause (auf Zeit) bekommen. Wir haben Gespräche gesucht (auch schriftlich), wurden aber abgewiesen. Auch die Mitarbeiter müssen schweren Herzens zusehen wie ihre Schützlinge anderweitig untergebracht werden.
Es schwirren Gedanken wie Spendenaktionen, Einbezug der Stadt,... herum, aber ehrlich gesagt glaube ich da nicht an Erfolg. Vielleicht hat jemand Ideen?
Vielen Dank!
Emma