Beiträge von Emma89

    Wie lange muss der Hund denn theoretisch jeden Tag alleine bleiben?

    Leider um die acht Stunden, also definitiv zu lange... Freitags höchstens sechs Stunden, da würde es vielleicht gehen.



    Bis dahin würde ich ggf entweder mit der Übernahme warten, oder eine andere Unterbringungsmöglichkeit suchen und damit das Problem durch Umgehen vorerst nicht auftreten lassen.

    Wir haben auch überlegt mit der Übernahme zu warten, aber abgesehen davon, dass wir danach nicht mehr so lange Eingewöhnungsurlaub nehmen können, wird sich dadurch an dem Problem ja nichts ändern.


    Wie gesagt, mit meiner Schwiegermutter ist geklärt, dass wir uns darauf verlassen können, den Hund dort täglich unterzubringen bis wir eine andere zufriedenstellende Lösung gefunden haben. Im Notfall die beiden Hunde auf unterschiedlichen Etagen getrennt.
    Ich stehe schon in Kontakt zu einer Hundetrainerin, von der ich viel Gutes gehört habe. Sie hat ihre Ausbildung bei bekannten Trainern absolviert und scheint wirklich kompetent. Leider hat sie vor Oktober (wie erwartet) keine Zeit, aber durch die Unterbringungsmöglichkeit bei SchwiMu können wir ja länger warten.

    Und dann weiß ich nicht, was gegen eine Einzelbetreuung spricht,

    Da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Gegen eine Einzelbetreuung spricht grundsätzlich überhaupt nichts.
    Bei meinen bisherigen Recherchen bin ich leider aber nur auf 15jährige Mädchen gestoßen, die in den Sommerferien einen Hund Gassi führen wollen, 70jährige, die sich ihre Rente aufbessern möchten und von denen ich bezweifel, dass die einen Schäferhund im Notfall führen können, Leute, die sich mit Hunden auskennen, weil sie ein Kaninchen haben, aber nur donnerstags von 2 bis 3 und freitags von 7 bis 8 Zeit haben. Natürlich überspitzt geschrieben.
    Es gibt sicherlich Glücksgriffe, bei denen man seinen Hund guten Gewissens unterbringen kann und denen man auch seinen Hausschlüssel anvertraut. Die gibt es nur leider nicht wie Sand am Meer. Und manche hüten bestimmt lieber einen freundlichen Schnuffelpuff, der sich gleich ranschmeißt, als einen respekteinflößend aussehenden Hund, der einen misstrauisch beäugt.


    Ich bin mit meiner gut sozialisierten Hündin aus einer Hunde-Tagesbetreuung nach und nach rausgeekelt worden.

    Das ist ja mies, aber die Betreuer sitzen eben an der längeren Leine. Dass die Sicherheit und die Aufmerksamkeit für alle Hunde gewährleistet sein muss, kann ich aber grundsätzlich auf jeden Fall verstehen. Dann sollte man aber lieber gleich mit offenen Karten spielen.


    Es ist durchaus möglich, dass er sich bei anderen Menschen, die das gar nicht aufkommen lassen, mit anderen Hunden vernünftig benimmt.


    So oder so - für den Hund ist das Stress, er sollte für sein Wohlbefinden lernen, da er grundsätzlich keine Menschen als Ressource zu verwalten hat.

    Da bin ich ganz deiner Meinung. Das wird ja auf Dauer nicht nur in der HuTa zum Problem.


    Wir haben uns seit gestern so viel den Kopf zerbrochen und alle möglichen und unmöglichen Alternativen diskutiert.
    Unser Plan ist jetzt der, dass wir am Samstag nicht zur HuTa fahren. Das ist mir einfach zu riskant. Emil soll das nicht schlecht assoziieren.
    Morgen versuche ich kurzfristig einen Termin bei einer Hundetrainerin abzustimmen um eine erste Einschätzung zu bekommen.
    Wir haben mit meiner Schwiegermutter geklärt, dass wir uns darauf verlassen können, den Hund dort täglich unterzubringen bis wir eine andere zufriedenstellende Lösung gefunden haben. Im Notfall die beiden Hunde auf unterschiedlichen Etagen getrennt. Dass es sich dabei um mehrere Monate handeln kann, ist allen bewusst.
    Parallel üben wir mit Hundetrainer und suchen in der Hundeschule, im Hundesportverein usw. nach Beziehungen zu zuverlässigen Sittern.

    Hallo JarJarBinks,


    das ist zwar unser erster eigener Hund, als Hundeanfänger würde ich uns dennoch nicht bezeichnen. Wir sind beide mit Hunden aufgewachsen, meine Familie hat 15 Jahre lang mit einem Hund mit extrem hohen Energielevel gearbeitet. Wir wissen also, wie viel Arbeit auf uns zukommen kann.
    Außerdem haben wir in den Semesterferien meines Freundes Urlaubshunde betreut und arbeiten seit zwei Jahren ehrenamtlich in einem Tierheim für Problemhunde, die über Umwege nach Deutschland gekommen sind.
    Da wir uns beide sehr für Hunde interessieren, haben wir auch schon an Seminaren teilgenommen, jedoch eher allgemeine, da man sich ja schlecht über alle möglichen Hundeprobleme informieren kann. Durch Bücher und Medien kennt man zwar ein paar Ratschläge hierzu und dazu, aber weil man alles richtig machen möchte, bringen einen die vielen Meinungen zu verschiedenen Problemen eher durcheinander... Dazu kommt, dass Probleme ja immer Einzelfälle sind.


    Es ist einfach so, dass wir mit diesem Hund schon einiges erreichen konnten. Wir haben uns sein Vertrauen über Monate erarbeitet. Und uns ist fast genauso lange klar, dass das unser Hund werden soll. Innerlich ist er es halt schon... Würde er schon bei uns wohnen, würde man ja ebenso alle Hebel in Bewegung setzen um ein glückliches Zusammenleben zu ermöglichen und ihn nicht zurück ins Tierheim schicken. Ich fühle mich schon jetzt verantwortlich. Und schwerwiegende Probleme können auch im Laufe eines Hundelebens auftreten.
    Selbstverständlich ist mir bewusst, dass wir abwägen müssen. ob wir dem Hund ein gutes Leben bieten können. Sollten wir keine Lösung finden, entscheiden wir immer zu Gunsten des Hundes und sprechen über unsere Skepsis auch seitdem der Umzug geklärt ist offen mit den Tierheimchefs, damit wir objektive Meinungen hören.


    Es ist auch eben nicht so, dass Emil Stress mit Artgenossen hat. Von seiner Pflegestelle haben wir nur Gutes über seine Sozialverträglichkeit gehört, im Tierheim gab es außer kleinen "Eifersüchteleien" auch keine Probleme. Wir gehen daher davon aus, dass er grundsätzlich kein Problem mit anderen Hunden hat, sondern diese Ressourcenverteidigung, gemischt mit seiner Unsicherheit, der Kern ist.

    Und weiter? Was habt Ihr dann getan?

    Wir haben ihn gelobt, wenn er sich etwas entspannt hat, haben ihn aber nicht bemitleidet. Wenn er sich an uns ran schmeißen wollte, haben wir ihn ignoriert. Ich habe mich sehr darauf konzentriert Sicherheit auszustrahlen. Ich muss ehrlich sagen, dass es uns sehr schwer gefallen ist uns richtig zu verhalten. Wir hatten damit nach den Gesprächen im Tierheim nicht gerechnet. Mit Hundebegegnungen an der Leine (im TH leider nicht anders möglich) gab es nie Probleme. Gestern habe ich viel über Eifersucht, Kontrolle, Schtztrieb/-motivation, Frustrationstoleranzgrenze, etc. gelesen, aber Sicherheit wird mir wohl eher ein Hundetrainer geben...



    Das ist nicht die Aufgabe eines anderen Hundes! Das ist EUER Job. Und zwar präventiv!

    Die zwei sollten sich ja kennenlernen. Balou hat ihn ohne zu drohen plötzlich weggezwickt, nur in die Luft, wollte Emil nicht treffen. Vielleicht hätten wir genauer auf seine Signale achten sollen, oder was meinst du?





    Solange ihr keinen Trainingsplan an der Hand habt, nützt das Zusammenbringen vermutlich gar nichts bzw. es wird wieder schief laufen.

    Ja, das befürchte ich eben auch :( Bin aber einfach unsicher, wie wir weitermachen sollen. Ich will ja den Hund nicht verderben, aber im Tierheim können wir nicht trainieren. Wenn er bei uns einzieht, muss es (nach vier Wochen) eine Möglichkeit geben ihn, wie auch immer, mit gutem Gewissen betreuen lassen zu können.




    Das ist übrigens ein ganz schlechtes Handling bei einem Ressourcenverteidiger.

    Das glaube ich mittlerweile auch. Als ich das schrieb, gingen wir noch von einer anderen Art von "Eifersucht" aus. Wir haben aber auch schon einmal beobachtet, dass wir Emil ignoriert und weggeschoben haben um den anderen zu streicheln und er dann wegen einer Lapalie (schnüffeln an der gleichen Stelle) plötzlich geknurrt hat. Da hört man aber, wie so oft, verschiedene Meinungen.

    Hallo,


    in fünf Wochen kann Emil endlich bei uns einziehen! Bei unserem ersten Probetag hat er sich von seiner besten Seite gezeigt und wir sind völlig begeistert. Autofahren, Alleine bleiben, Menschen und Hunde auf der Straße, alles kein Problem!


    Gestern waren wir dann zum Probetag bei einer ganz tollen HuTa, die wir nach wirklich langer Suche für uns entdeckt haben.
    Und was soll ich sagen: Das ist leider nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Emil gilt im Tierheim als gut verträglich, lebt mit einem Hundekumpel zusammen und soll sich in seiner ehemaligen Pflegestelle toll an dem anderen Hund orientiert haben.
    Im Tierheim staunten wir dann nicht schlecht, als er schnell Vertrauen zu den Menschen fasste (womit wir ebenso absolut nicht gerechnet hätten), die Hunde aber kurzerhand wegbiss :fear: Er schnappte sich den erstbesten, und packte ihn am hinteren Oberschenkel. Das passierte trotz ganz deutlicher Ansagen (die er auch definitiv verstand und dann abließ) noch zweimal, so schnell konnten wir nicht einschreiten. Er knurrte jeden Hund an, der ihm oder uns zu nah kam und zog die Nase kraus und die Lefzen hoch, was wir umgehend unterbunden haben.
    Seine Überforderung war spürbar. Er zog den Schwanz ein und lief im Kreis um meinen Freund und mich bestmöglich "zu beschützen". Wir sind in den letzten Monaten zu seinen einzigen Bezugspersonen geworden. Er ließ sich erstaunlicherweise auch von der Besitzerin der HuTa streicheln und wollte sie davon abhalten auch andere Hunde zu streicheln, indem er die anderen vertrieb.


    Um die Situation nicht auzureizen, haben wir einen neuen Termin für nächsten Samstag vereinbart.
    Ich bin echt verzweifelt, weil wir auf die HuTa angewiesen sind und wir uns fatalerweise sicher waren, dass Emil diese Option sehr gefallen würde :verzweifelt:
    Wir können den Hund im Notfall auch zur meiner Schwiegermutter bringen, aber dann fahre ich pro Arbeitsweg eine und eine viertel Stunde. Abgesehen davon, dass das ziemlich anstrengend ist, wissen wir nicht, ob sie auf Dauer tagsüber arbeiten gehen wird (Nachtschwester) und sie hat auch einen Hund. Mit diesem hat Emil sich auch getroffen. Da hat Emil sich vorbildlich benommen, war interessiert, aber nicht aufdringlich. Balou hat ihn dann weggezwickt, worauf Emil ihm das Feld sofort überlassen hat. Leider ist Balou, was andere Hunde angeht im Alter auch schwierig geworden.
    Wir können auch parallel nach einem kompetenten Gassigeher suchen. Ich habe mich in den letzten Monaten interessehalber schon etwas danach umgesehen (betreut, FB-Gruppen, leinentausch...). Ich stelle es mir aber sehr schwer vor jemanden zu finden, dem ich meinen Hund anvertrauen würde und, der ihn nehmen würde, weil Emil eben sehr sensibel ist und nicht gleich jedem vertraut. Er ist halt auch kein kleiner süßer Wattebausch.


    Meine Idee für nächsten Samstag wäre jetzt Emil ersteinmal nur mit den drei hauseigenen Hunden bekannt zu machen. Vielleicht war das große Rudel einfach zu viel für ihn.
    Außerdem überlege ich bei einer Hundetrainerin anzufragen, ob ein Einzeltermin in der HuTa möglich wäre. Macht das Sinn? Nur ein Termin zur Einschätzung? Sind kompetente Trainer überhaupt so kurzfristig buchbar?
    Wir können ja auch von der Besitzerin der HuTa nicht erwarten, dass sie mit Emil geduldig trainiert.
    Daher überlegen wir Emil, falls es Samstag wieder nicht klappt, zunächst von meiner Schwiegermutter betreuen zu lassen und mit ihm auf die HuTa hin zu trainieren. Vier Wochen habe ich zur Eingewöhnunh Urlaub genommen, aber mir ist bewusst, dass das nicht ausreichen wird. Die Frage ist: Kann man den Hund überhaupt soweit trainieren, dass er sich in der HuTa wohlfühlt? Wenn er täglich unter Stress stünde, könnte ich NIE ruhigen Gewissens zur Arbeit fahren.


    Entschuldigt den langen Text und bitte keine Kommentare zur Fremdbetreuung an sich. Wir planen den Hundeeinzug seit Jahren, ziehen extra um, würden alles für den Vierbeiner tun und Emil hatte im Tierheim seit zwei Jahren nicht einen Interessenten. Alternative für ihn wäre daher wohl auch noch ein sehr langer Tierheimaufenthalt.


    Liebe Grüße und vielen Dank!
    Emma

    Ich freue mich auch, dass ihr geantwortet habt :)
    Soll ich euch dann einfach im Oktober nocheinmal hier oder per "Konversation" anschreiben?


    Emil zieht erst in der ersten Oktoberwoche ein, wir gehen aber schon seit über einem Jahr im Tierheim mit ihm Gassi. Da ich dort schon einige Hunde kennenlernen durfte, habe ich auch nichts gegen stürmische Hunde, Nathalie ;) Emil braucht auch Zeit um aufzutauen.
    Britta, trotzdem macht Spazierengehen mit mehreren auch mal Spaß.


    Liebe Grüße