Hundefriseur hier ☝🏼
Das was du beschreibst kenne ich leider von wirklich vielen Hunden. Besonders tatsächlich von Pudel und Pudelmixen, aber auch generell von kleinen Hunden und ganz besonders schlimm wird es gefühlt seit der Hundeschwemme während Corona. "Hallo, mein Hund ist x Monate/Jahre alt, war noch nie beim Hundefriseur und lässt sich nicht (mehr) pflegen" ist ein ganz ganz häufiger Anruf. Das "versaut" aber nicht nur der Besitzer, sondern da ist ganz oft schon ganz viel in der Anfangsphase falsch gelaufen.... Die Elterntiere selbst haben schon Probleme damit, sind übersensibel und die Welpen lernen all das eben noch nicht kennen oder eben einfach falsch.
Viele Hunde dürfen leider nicht mehr lernen, Dinge einfach auszuhalten. Das man Mal festgehalten wird, das etwas unangenehm ist, das man Mal still stehen muss UND das das alles kein Weltuntergang ist.
Als Hundefriseur steht man dann vor dem Problem, das der Hund schon anfängt zu filzen oder verfilzt ist. Sprich, wir können uns nicht mehr die Zeit nehmen, den Hund liebevoll, aber konsequent an die Behandlung zu gewöhnen, sondern wir MÜSSEN ihn behandeln. Das wiederum bedeutet, das bereits der erste Kontakt zum Hundefriseur SEHR negativ ist und es ist wirklich schwer, das je wieder raus zu bekommen.
Ideal aus meiner Hundefriseursicht wäre: Besitzer macht bereits vor dem Einzug Termine im Salon aus (aktuell ist nahezu jeder Hundefriseur über mehrere Monate ausgebucht), den ersten am besten wenn der Hund 10-12 Wochen alt ist und ab da alle 6-8 Wochen.
Zeitgleich wird der Hund Zuhause von Tag 1 an gepflegt, in kleinen Schritten, ohne Druck, ohne Leckerli, aber konsequent.
Das hat zur Folge, das der Hund Pflege in und auswendig kennt, selbst wenn er es doof findet, und so gepflegt ist, das er nie so filzt, das er eine schlechte Erfahrung beim HuFri hat.
Ist der Hase schon in den Brunnen gefallen, wäre mein idealer Weg folgender:
Beim ersten Termin Augen zu und durch. Die Frisur muss erstmal nicht schön werden. Maulkorb rauf, Fell runter, Baden, Föhnen, Feinschliff. Maximal ne Stunde.
Und dann alle 4-5 Wochen Termin, und Zuhause üben, üben, üben. Täglich. Keine Leckerli auf dem Tisch, kein rumgeeier auf dem Boden, kein schimpfen, nur (innere!!) Ruhe und Konsequenz (soooo wichtig!!!) und am Ende einen Jackpot (Leckerli, ein Spiel, was der Hund eben so richtig geil findet).
Wenn Hund dann mit der Zeit merkt, das alles anstellen und beißen und toben nicht mehr zum Ziel führt, kann man die Termine auseinander ziehen oder es wieder ganz selbst Zuhause machen.
Mir tut es unendlich leid, das so viele Hunde Angst vor der Pflege haben oder sie hassen, weil es einfach zu ihrem Leben gehört und dadurch gerade im Fall Pudel oder Langhaarhund eine sehr große Zeit im Leben eines Hundes voller Stress ist.