Beiträge von Glücksspiel

    Unsere Erfahrung mit einem Hund aus dem Ausland.


    Wenn Sie das drumherum nicht interessiert, springen Sie zu dem Absatz "Und jetzt gehts los".
    Wenn sie lesefaul sind, springen Sie zu "Die Fakten"


    Anfang November haben wir über eine seriösen Tierschutzverein den Antrag zur Adoption einer Hündin ausgefüllt. Der Verein arbeitet zusammen mit einer Tierschutzorganisation in Bukarest. Dort werden die Hunde in Auffangstationen betreut.
    Nach einem Telefonat, um sich kennen zu lernen, kam später noch ein Besichtigungstermin hinzu. Wir haben eine soliden Eindruck hinterlassen und wurden akzeptiert. Bedeutet wir haben das Geld, den Platz und die Zeit einen Hund in unser Leben zu lassen. Eigene Hunde hatten wir bisher noch nicht, nur viele Freunde die Hunde haben. Wir betreuen die Hunde wenn Herrchen und Frauchen verreisen oder etwas unvorhergesehenes geschieht. Andere Haustiere hatten wir sehr wohl. Wir haben also keine richtige Erfahrung, deswegen wollten wir auch einen jungen Hund (bis ein Jahr), da dieser bekanntlich einfacher/leichter zu erziehen ist.
    Erziehung wird bei uns ABSOLUT GEWALTFREI durchgeführt.


    Nun haben Sie einen kleinen Überblick über uns. Bevor der Hund bei uns ankam, haben wir uns Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde und Hundetraining mit Martin Rütter zu Gemüte geführt. Natürlich auch weitere sinnvolle Texte aus dem Internet. Falls wir selbst einmal wegfahren wollen, haben wir unsere Hundefreunde.


    Die Beschreibung von Katia (Stand 01.11.2013): Katia ist eine ca. 10 Monate alte Hündin, die in einem Park ausgesetzt und von einer Tierschützerin gefunden wurde. Sie hatte offensichtlich eine Familie, denn sie ist stubenrein, kennt sich in einer Wohnung gut aus, läuft schön an der Leine, fährt gerne Auto, folgt sehr gut, ist anhänglich, gelehrig, verschmust, freundlich zu allen Menschen, Hunden – ob klein oder groß, jung oder alt – und zu Katzen. Einfach der perfekte Hund.


    Katia ist entwurmt, geimpft, gechipt, kastriert und hat eine SH von ca. 47 cm.

    Natürlich glauben wir sowas nicht blind.


    Wegen Transportschwierigkeiten bekamen wir Katia erst am 20.12.2013. Wir hatten der Vorsitzenden von Anfang an gesagt, dass wir schon seit langem einen Urlaub im Februar antreten werden, ich zitiere wörtlich: "Das ist überhaupt kein Problem Katia in dieser Zeit ein zu gewöhnen". Übergabe war auf einer Autobahnraststätte, die kurze Fahrt nach Hause war problemlos.


    Und jetzt gehts los.
    Am Tag nach der Übergabe haben wir bei Katia Würmer festgestellt, sowie für uns unbekannte "Blasen" an der max. 2 Wochen alten Kastrationsnaht. Wie sich beim Tierarzt herausgestellt hat, handelte es sich hierbei um Eiterblasen in der Größe eines Fingernagels. Antibiotikum und Body damit sie die Wunde nicht die ganze Nacht leckt, was Katia die komplette Nacht davor gemacht hatte. Die Wunde sah am nächsten Tag verheerend aus.


    Der erste Hundekontakt lief dann so ab. Beide Hunde angeleint,´Katia läuft DIREKT auf den kastrierten Rüden zu, man beschnüffelt sich friedlich, Katia dreht sich nach dem Herrchen um, der Rüde beschnüffelt sie hinten, die fährt herum und schnappt nach seinem Hals. Ja kein Wunder, sagen Sie als langjähriger Fachmann jetzt, die ist ja auch verletzt. Falsch, dachten wir auch, deswegen hatten wir auch keinen direkten Kontakt ohne Leine zugelassen.


    Nachdem das dann verheilt war, zu diesem Zeitpunkt wurden ca. 50% der fremden Hunde angebellt, trafen wir einen Nachbar mit einem alten, ruhigen Labrador. Lieb und knuffig. Er bot sich an ihn von der Leine zulassen, damit die beiden auf der Wiese etwas spielen konnten. Wir wollten ja auch wissen was sie so macht. Wir standen ca. 5m auseinander, die Wiese direkt daneben. Katia geht nicht auf die Wiese, sondern wieder direkt, nicht im Bogen, auf ihn zu, läuft dann um ihn herum und besteigt ihn von der Seite mit ihren Vorderpfoten. Gerade möchte ich Bedenken äußern, geht die Beisserei los, mit unschönem Ausgang. Sie hatte sich in sein Maul verbissen. Dem armen Labbi ist zum Glück wenig passiert, ein kleine Wunde Unterhalb vom Fang. Der Schock saß allerdings tief.


    Schlimme Sache, mittlerweile haben wir eine kläffende Furie, wenn andere Hunde in Sichtweite kommen. Nein. keine Anspannung bei mir an der Leine.
    Also privates Hundetraining. Sie brauchen jetzt nicht die Kosten zu schätzen, die verrate ich Ihnen am Ende. ;)
    Nach einem ausführlichen Erstgespräch und erster Trainingsstunde mit Kommando, kam die inszenierte Hundebegegnung. Hier sei gesagt, das an der Kompetenz der Trainerin nicht gezweifelt wird. Die Trainerin hat allerdings auch auf ziemlich unschöne Art feststellen müssen, dass es Katia egal ist, ob ihr Gegenüber Rentnerstatus und KEINERLEI Aggression zeigt (er zeigte normale Beschwichtigungssignale). Hat Wolle gelassen der Arme.
    Sie hat auch anhand des Gebisses festgestellt, dass Katia nicht 12 Monate sondern eher 2 Jahre alt ist. Der Adoptionsvertrag, hat kein Datum beinhaltet! Der Impfpass beinhaltet lediglich das Jahr 2012. .


    Die Fakten:
    - Nach dem wir den Adoptionsvertrag wieder bekommen haben, stand plötzlich das Datum 01.03.2011 als Geburtsjahr. Katia ist somit fast 3 Jahre alt. Das ist eine absolute Frechheit!
    - Zwei unabhängige Trainer, haben Katia als Extremfall beschrieben
    - Ausgeprägter Jagdinstinkt, somit kein freies Laufen möglich
    - Keine Beisshemmung anderen Hunde/Tieren gegenüber


    Kosten:
    300,- Schutzgebühr
    220,- Arztrechnung wegen Pfusch
    230,- für Privattraining (das wird mind. das Vierfache werden)
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    750,- bis jetzt. Damit sollen Sie rechnen.


    Die Vorstandsvorsitzende hat uns übrigens als übervorsichtig und blauäugig im Bezug auf die Medikamente betitelt. Die Trainer sehen das zum Glück anders wir wissen welche Geschäfte heutzutage von Tierärzten gemacht werden.


    Wie Sie lesen ist es russisch Roulette. Das kann ein Tier sein wie beschrieben, oder so laufen wie bei uns. Unser Rat: Nehmen Sie nur Hunde, die zur Pflege bei Familien untergebracht sind und informieren Sie sich dort intensiv über den Hund! Der Verein weiß wenig über den Hund und kann (und wird) Ihnen nicht sagen könne wie der Hund sich bei Ihnen verhält. Das ist dann Ihr Problem da vertraglich so geregelt.


    Aber das ist ja sicherlich alles unsere Schuld wie Sie vom selbsternannten Hundeprofi im nächsten Post lesen können .... :roll: