So, heute nochmal ein Update! Lui wurde untersucht, alle Blutwerte sind gut, Schilddrüsenwerte in Ordnung, also liegt keine Unterfunktion vor, die Werte sind sogar leicht erhöht. Des weiteren wurden bei der Kotuntersuchung Parasiten festgestellt, der Arzt (und gleichzeitig Verhaltenstherapeut, war auch unter dem Link von titus2011 aufgelistet) meinte, dass die Unruhe auch dadurch kommen könnte. Die "Kur" hat sie jetzt aber durch und es ist absolut keine Änderung im Verhalten zu beobachten. Bisher konnte mir der Therapeut folgendes sagen: Bei solchen "Ausrastern" die auf Aufmerksamkeit abzielen, gilt es den Hund zu ignorieren, also nicht anschauen, nicht anfassen, nicht ansprechen. Dann differenziert er aber noch zwischen dem und stereotypen Verhaltensweisen - er meint, bei letzterem hat der Halter wenig Einfluss und letztendlich ist es egal, ob er den Hund ignoriert oder nicht, weil das Verhalten selbstbelohnend ist. Bei Lui ist wohl letzteres der Fall. Mir wurden praktische Übungsstunden empfohlen, allerdings fehlt mir da offengesagt zur Zeit das Geld, 130€ / Stunde gehen absolut nicht. Ich habe morgen aber einen Termin für eine theoretische Stunde bekommen und werde da dann auch Videos vorzeigen, auch wenn die Lui schon 2x live erlebt haben. Außerdem meinte der Arzt, wir könnten Lui mit einer Serotonin-Zugabe helfen, ruhiger zu werden.
Zu unseren Fortschritten - es gibt keine. Wir waren die ganze Zeit nur im Garten, (bis auf 1x , dazu komme ich gleich) 4x täglich, erst eine halbe Stunde, dann 1 Stunde, 1 Stunde und abends wieder eine halbe Stunde und ich hatte sie von der Gartentüre an an der Leine (ist das jetzt richtig so?) vor der Tür stellt sich dann bei ihr schon dieser Tunnelblick ein, wenn ich länger warte, schreit sie (in dem Fall kommt sie sofort wieder zurück ins Haus) Ich gehe dann mit ihr "so" nocht nicht weiter in den Garten, sondern, ich habe gemerkt es hilft ihr, wenn ich meine Bewegungen und Schritte in Zeitlupe ausführe, also wirklich einschläfernd langsam gehe, ich gehe mit ihr hin und her, ganz langsam.... und da starrt sie mich dann auch wieder wie versessen an, weil sie ein Leckerchen erwartet. Ich habe ihr dann anfangs eins gegeben, weil die Leine ja eben locker war, und mir dieses penetrante Starren dann doch lieber war, als dieses extreme Zerren an der Leine, aber es bringt nichts - sie frisst das Leckerchen und stürzt sich wieder in die Leine. Was ich nicht verstehe!!! Bei mir gehen = Leckerchen, lockere Leine, angenehm. Zerren = fast strangulieren, Schmerzen....?? Warum sieht sie das nicht?? Unser Garten ist ca. 25m lang. Trotzdem haben wir es in dieser ganzen Zeit nicht einmal geschafft, diese "Strecke" an lockerer Leine zu gehen.
Was an sich kein Fortschritt für uns ist, aber schon irgendwo ein Zeichen für eine Besserung ist, dass sie im Garten freilaufend jetzt nicht mehr so ausrastet. Früher ist sie wie wild herumgelaufen, hat gebuddelt, auf Stöckchen herumgekaut, total ruhelos, aber heute rennt sie überhaupt nicht mehr so verrückt herum, kommt leichter zur Ruhe, legt sich auch mal hin! Wenn sie dann einigermaßen heruntergekommen ist, mache ich mit ihr folgende "Übung", die klappt auch super und macht ihr Spaß. Sie muss sitzen, ich werfe ein Leckerchen. Sie schaut mich an, ich sage "Such!" und sie läuft los und sucht es. Da ist sie auch wirklich ruhig und konzentriert bei.
So jetzt zu dem einen Mal, als wir doch den Garten verlassen mussten. Wir mussten zum Tierarzt (s.o.) und mein Mann hatte das Auto. Schon am Gartentor (es geht auch "hintenrum" nach draußen) fing sie fürchterlich an zu schreien, da dachte ich mir noch "EIGENTLICH müsste ich sie jetzt hier lassen!" aber sie musste ja mitkommen! Und da lag sie in der Leine wie ein Stier, am röcheln, krallt ihre Pfoten in den Boden und ziiiiieht.....Total irre!! 2 Stunden hat sie durchgezogen, meine linke Körperseite war komplett taub. Dabei muss ich an dieser Stelle sagen: Sie war diesmal ansprechbar!! Ist auch hin und wieder stehengeblieben und hat nach einem Leckerchen geguckt - habe ich ihr gegeben - aber dann ist sie sofort wieder in die Leine zurück - WARUM???
Danke für alle Antworten die noch gekommen sind!
@AnnaAimee, ich muss gestehen, dass ich sie auch schon in welchen Situationen geruckt habe, weil ich am Ende mit den Nerven war! Aber das stört sie absolut nicht! Habe es auch schon so versucht wie du beschreibst, dass ich die Leine hinter mir gehalten habe quasi, einfach um sie mal "bei mir" zu halten. Stört sie aber absolut nicht, sie reißt mich nur nach hinten um, wenn du verstehst wie ich meine.
Der Therapeut findet es übrigens ganz gut, dass wir sie erstmal nur im Garten lassen. Ich würd ja so gern praktische Stunden wahrnehmen aber ich habe das Geld nicht...ich hoffe dass ich morgen vielleicht trotzdem etwas unserer Sprechstunde entnehmen kann.
Liebe (verzweifelte) Grüße