Alles anzeigenich habe ja auch schon mein ganzes Leben mit Übergewicht zu kämpfen. Ich war genau 2 Jahre in meinem Leben "schlank". Es war die Zeit als ich - zum ersten Mal - mit Kraftsport in Kontakt kam. Ich hab damals 7 Tage die Woche im Fitnesscenter trainiert + zusätzlich an einem Tag HIIT und noch morgens Cardio. Dazu 1 Jahr (jup, richtig gelesen) keinerlei Kohlenhydrate gegessen und nur magere Fleischsorten.
Ich habe bei 1.72 63kg gewogen und hatte Kleidergrösse 36/38 (Hosen 38, obenrum 36).
Sobald ich dann Kohlenhydrate wieder aufgenommen habe stieg ich schnell auf 69kg hoch. Trotz weiterhin täglich Kraftsport. Ich hatte damals Zeit (Studentin und TZ Arbeit, noch kein Hund). Habe alle Mahlzeiten genau geplant, vorgekocht, abgewogen, usw.
Dann kamen die Hunde, Trennungen, VZ Job, Umzüge, und dadurch auch nicht mehr die Zeit täglich 3Std für trainieren aufzubringen und die ganzen Mahlzeiten vorzuplanen. Und es ging langsam aber stetig hoch. Obwohl ich mit den Hunden im Schnitt 10km am Tag ging und fast jedes Wochenende in den Bergen war.
Dann die 2 Schwangerschaften wo ich quasi ab positivem Test stetig zunahm und sogar kurzweilig Kalorien zählte weil ich es einfach krass fand dass die Waage jeden Tag weiter hoch ging. In den Stillzeiten ging nix runter. Und auch trotz wieder täglichen langen Gassirunden, Wochenends Wanderungen ging nix. Hormonspirale und Antidepressiva taten ihr Übriges dazu.
Ich war mehrmals beim Arzt weil das Gewicht einfach nicht runter wollte. Und musste mich mit blöden Sprüchen vom Arzt abfinden "ja da müssen sie täglich 15min Spazierengehen und mehr Obst und Gemüse essen und dazu weniger Frittiertes". "Ich hasse Frittiertes und gehe länger als 15min jeden Tag.. ich geh auf Berge Herr Doktor, recht regelmässig."
Joa, war dem Arzt egal. Kleines Blutbild "passt eh" und heim geschickt.
Zum Glück hab ich Verwandtschaft im medizinischen Bereich die sagte irgendwas stimmt hier nicht, das kanns ja nicht sein. Das und ein Arzt der mehr als nur wiegt zu viel = ist faul und frisst eh nur denkt haben mir dann endlich geholfen. Ich wurde zum ersten Mal ernst genommen, komplett durch gecheckt (oh welch Wunder wenn man besser hinguckt und auf Zusammenhänge schaut ist nämlich nicht "passt schon") und medikamentös eingestellt. Langsam aber stetig sinkt auch das Gewicht.
Mich nervt das aber so dass man wenn man nicht schlank ist ja uuuunmöglich aktiv sein kann. Gerade letztens dazu auf Social Media wo irgendwer fragte welche Radklamotten Hersteller auch für Frauen die mehr als Grösse 38 tragen produzieren. "Netter" Kommentar "die produzieren halt für Leute die Sport treiben und nicht nur so tun als ob. Und wenn man Sport treibt dann passt man in eine Grösse 38".
Ich hab trotzdem noch einen langen Weg vor mir aber bin zuversichtlich.
Das freut mich so. Also, dass du endlich ernst genommen und gut eingestellt wurdest. Als ich vor bald …. 3 Jahren … an meine Diabetologin geriet und sie mir einfach vom Fleck weg Metformin verschrieb (Off Label…) und einfach nur nicht verstehen konnte, wie das vorher noch niemand gemacht hat… ging die Reise los. In die richtige Richtung. Metformin ist halt auch keine Garantie zum Gewichtsverlust, aber ohne hätte ich es rein physiologisch nicht schaffen können.