Beiträge von Winkehund

    Ich kann mich ehrlich gesagt nicht damit anfreunden, meinen Hund nur auf seine "Rudelstellung" zu reduzieren und seine "natürliche Position"... sicherlich hat ein Hund gewisse genetische Anlagen! Aber die meisten Verhaltensweisen oder Probleme sind doch erlerntes Verhalten, überhaupt ist doch das, was meinen Hund ausmacht, wie er heute hier im Körbchen schnarcht eine Kombination aus Genetik/ Anlagen und erlerntem Verhalten, ob bei mir oder in ihrer Vergangenheit...


    Ich verstehe da nicht ganz den Lösungsansatz mit "ich werde der Rudelstellung" meines Hundes gerecht und plötzlich wird alles gut! Man muss doch irgendwie alles berücksichtigen...

    Hey,


    Eine Bekannte von mir hatte ihre Hündin mal für ein Jahr mit in den USA. Dieser Hund kam dort auch ursprünglich her, der Flug war wohl nicht ganz neu und das ging wohl. Die hatte das gut weggesteckt! Ich persönlich (!) würde es meinem Hund nicht zumuten wollen und würde wahrscheinlich versuchen in Europa zu bleiben zumindest! Ich glaube, man stellt sich das auf so ner Ranch immer etwas romantischer vor als es ist! Aus Australien kenne ich das so, dass die für Hunde, die nicht zum Arbeiten da sind, eigentlich nicht so viel übrig haben (dort, wo ich war!)! Außerdem gibt es dort teilweise viele Schlangen und Spinnen! Die Hunde dort "wachsen damit auf" ...

    Wir haben eine total schöne, aber etwas schwierige Aussiehündin im Park. Sie hat die Tendenz andere (kleine und quirlige...) Hunde zu mobben und ist dabei echt uncool! Ich hab ne kleine, quirlige, unsichere Hündin, die sowas auch gern anzieht...! Denkbar schlechte Kombination und trotzdem ist das meine Lieblingsbegegnung, weil wir wirklich immer höflich in der Distanz aufeinander warten und unsere Hunde anleinen und dann entspannt aneinander vorbeigehen und uns grüßen! Obwohl wir unsere Hunde nie zusammen ableinen können, freue ich mich immer, wenn ich sie sehe, denn ich weiß: diese Begegnung klappt :)

    Ich will das Thema hier auch erstmal nicht mehr weiter diskutieren, einige mischen sich jetzt ein, die kein (oder wenig) Verständnis dafür haben. Und das kann ich nicht gebrauchen, hadere selbst schon genug an mir... :/ ich bin doch kein schlechter Mensch. :(


    Wenn du so unglücklich mit ihm bist, wieso bringst du ihn nicht einfach wieder zurück? Dann hat Paco die Chance, seine Besitzer für's Leben zu finden! Keiner zwingt dich ihn zu behalten!


    Ich glaube, dass Leute Verständnis für den Blues und die anfängliche Überforderung haben, aber NICHT für deine Sprunghaftigkeit, welche du gerade an/mit einem LEBEWESEN, nicht mit einem Spielzeug, auslebst und auch nicht für dein Selbstmitleid! Du warst ohne Hund nicht glücklich, du siehst dich mit diesem Hund nicht glücklich und du siehts dich auch nicht glücklich, wenn du ihn wieder abgibst... Paco klingt toll, aber vielleicht bist du wirklich nicht bereit!

    Ich weiß nicht, wie es ist, wenn sich der Hund auch von Anfang an nach rechts oder links weiter entfernt... meine Hündin hat anfangs "einfach nur" getrödelt und der Abstand wurde größer und größer... Dann lief sie eben an der Schleppleine, ich hab dann einen Radius festgelegt und ein Kommando eingeführt, das bei uns eben heißt: Achtung Grenze, bitte schließe auf ;)


    Ich habe kurz vor Leinenschluss immer ein kurzes "Ey" gesagt und bin weitergegangen, natürlich nicht so, dass es böse geruckt hat, aber Leine war eben zu Ende, Hunde musste weitergehen. Zu Beginn gab es dann auch durchaus mal einen Keks bei mir oder ich habe sie verbal gelobt und mich über sie gefreut. Für uns hat das zuverlässig geklappt, es gibt nur noch ein kurzes "e" mittlerweile und sie weiß bescheid! :) Auf dem Feld ist das natürlich was anderes, da wird sich weiterhin mal verschnüffelt und der Radius kann gern größer sein :)

    Kurze Konversation auf einem Spaziergang letztens! Uns kommt ein sympathischer Mann mit einem sympathischen Hund entgegen, der einen Maulkorb trägt.


    Wir: "Oh, wieso muss der denn einen Maulkorb tragen?"
    Er: "Ach, der hat schonmal jemanden gebissen. Der beißt aber NUR Leute, die KEINEN Hund haben! Kann er nicht leidern..."
    Wir, im CHOR: "Recht hat er!"


    Ist natürlich nicht witzig, dass der mal gebissen hat. In dem Moment war es das aber :)

    Wir hatten früher einen Border Collie- MIX, der war nicht mehr zu halten, wenn der Schafe gesehen hat, obwohl nie Hüteerfahrung als solches gemacht. Ist über meterhohe Zäune gesprungen und wusste "was zu tun ist"... hat uns öfters mal Schafe zum Zaun getrieben und wollte dann Lob... Außerdem hat er neurotisch Gegenstände im Wald gesammelt... der ist im Freilauf weggewesen, hat zB einen Tennisball gefunden (gezielt gesucht? ist lange her...)... kam dann damit zurück, hat ihn uns in die Hand gedrückt und weg war er wieder. Das ging über Stunden mit oft großem Sammelerfolg... Damals war ich noch klein und dachte, es wär normal... :hust:


    Ich denke, dass die Haltung von Arbeitshunderassen nicht umsonst ein sensibles Thema ist, denn sie geht doch häufiger schief als man denkt. Ich persönlich verstehe nicht, wieso man sich als Ottonormalverbraucher ohne starke Auslastungsambitionen einen Arbeitshund anschaffen muss. Man ist ja eigentlich nur damit beschäftigt, das Arbeitsdefizit zu kompensieren! Um zu einer deiner Anfangsfragen zurückzukehren... ich denke jeder Hund sollte in der Lage sein, es auch mal einen Tag mit normaler bis weniger Auslastung auszuhalten, es kann ja auch immer mal was sein. Krankheitsfall, Stress im Job... aber das steht und fällt mit einer sonst regelmäßigen Auslastung und einem ausgeglichenen Hund! Wenn ich mit meiner kleinen Hündin, verhältnismäßig anspruchslos, mal einen Tag nicht viel schaffe, dann versuche ich am nächsten Tag direkt mehr Zeit einzuplanen. Bergwanderrunde, Radtour.... was anderes könnte ICH mit meinem Gewissen nicht vereinbaren! Ich hatte immer den Traum von einem Australian Cattle Dog und finde die Rasse immer noch ganz toll, aber ich bin ganz doll froh, dass ich mich letztendlich doch für einen Hund entschieden hab, der zu meinem Alltag "passt"!


    Drücke dir die Daumen, dass du einen netten Begleiter findest!


    Mal hier geguckt:


    http://www.tierheim-eisenberg.de oder http://www.tierheim-jena.de ?

    Mein Lieblingsbeispiel ist ein Veganer, der seine Hunde mit Fleisch etc vom Bauern nebenan barft. Absolute Herkunftskontrolle! Das wäre auch mein Ziel! Tendenziell noch mehr frisch zu füttern, aber mit echter Herkunfts"garantie"! Hier in der Stadt ist das gar nicht so einfach!! Bin offen für alle Tipps bezüglich "ethisch vertretbaren" Hundefuttersorten! Unser alter hund hätte übrigens karotte oder trockenes Brot jedem kauknochen vorgezogen :)