Hallo ihr Lieben,
nach der ersten Erleichterung geht unser Abenteuer Diagnose weiter und obwohl hier mittlerweile zwei Tierkliniken involviert sind (unsere Stammklinik inkl. Chefärztin und die Klinik bzw. der Neurologe, die/der das MRT & Co. durchgeführt hat) dachte ich mir, ich habe nichts zu verlieren, wenn ich hier nochmal um Rat/Hinweise/Tipps frage. Es wird lang.
Der Allgemeinzustand des Hundes ist gut, sie wird dieses Jahr 12 und hatte bis auf die Femurkopfresektion (ist nicht bei uns behandelt worden) und eine Ehrlichiose (ist bei uns behandelt worden) im jungen Alter nichts. Ein top gesunder Hund. Wir haben sie dann bald 11 Jahre. Sie ist fit, flitzt, guter Appetit, 1a Output, nichts am allgemeinen Management mit dem Hund lässt darauf schließen, dass da was im Gang ist. Keine Allergien bekannt oder Ähnliches.
31.1. Erste Episode:
1) Hund fängt ohne sichtbaren Trigger „aus dem Nichts“ an zu zittern, Atemfrequenz erhöht sich mit Bauchatmung auf temporär bis zu über 30 Züge pro Minute, Maullecken
2) Hund legt sich hin, zittert weiter am ganzen Körper, Augenblinzeln, wirkt abwesend, ist aber noch ansprechbar, bekommt knallrote Ohren (!!!) und die Mundschleimhäute und Zunge werden ebenfalls sehr rot und überdurchblutet (?)
3) Hund zittert noch, ist aber mental wieder anwesender, Augen geöffneter, Blick wieder teilnahmsvoller
--> Wir sind unmittelbar in unserer Stammklinik vorstellig geworden, allerdings war das so schnell vorbei und sie dort so munter und ohne irgendwelche Symptome, dass wir uns mit "beobachten" und einem Termin zum Check-Up zur Altersvorsorge verabschiedeten.
15.2.
Winky hatte zum Ende des Spaziergangs einen Krampfanfall. Stechschritt der Vorderbeine (so richtig unkontrolliertes Hochwerfen der Vorderbeine bei jedem sonst wackeligen Schritt), Kopfschiefhaltung, Gleichgewichtsverlust, zum Ende hin auch unkontrolliertes Zucken der Hintergliedmaßen und die Vorderbeine gänzlich nach vorn gestreckt.
--> sofort Klinik, dort natürlich wieder topfitter Hund, ausführliches Labor gemacht (nichts auffindbar), Überweisung zum Neurologen und MRT mit Verdacht auf Kleinhirnläsion, wir sollen erstmal Karsivan geben, Hund hatte wenige Tage bisschen bewegungseingeschränke linke Vordergliedmaße (die linke Körperseite schien betroffen), vollständig weg, alles fit
22.2.
Vorstellung beim Neurologen zum MRT, guter und gepflegter Allgemeinzustand bestätigt, neurologisch unauffällig bis auf diese Tischkantenprobe, MRT, Liquor.... Röntgen (Halswirbelsäule, Thorax), Labor .... kleine Zyste im Hirn, vermutlich kleiner Infarkt, gute Prognose, ansonsten nichts gefunden (der grundsätzliche Verdacht war ein Tumor bzw. Tumore, aber nichts dergleichen), hat vier Tage Antibiose bekommen wegen Liquor und noch so ganz geringdosiert Kortison für 10-14 Tage).
--> im Prinzip so erstmal okay, keine organischen oder entzündlichen Ursachen (Toxoplasmose, Anaplasmose etc. standen im Raum) gefunden
3.3.
Heute wieder so eine Episode (insgesamt 10min) wie am 31.1., aber deutlich weniger schlimm und hier in drei Teilen auf Video:
https://www.dropbox.com/scl/fo…310fjxcufvwnsyx1bpz8&dl=0
Ja, natürlich ist das jetzt kein ... krasser Anfall, aber definitiv stimmt ja irgendwas nicht mit dem Hund.
Und jetzt bin ich einfach ratlos. Das war danach dann direkt wieder alles okay, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht weiter. Hab jetzt beiden Kliniken nochmal geschrieben inkl. Videos (das war so gewünscht, falls nochmal was vorkommt) und naja. Dass ein Hund "einfach so" eine Epilepsie entwickelt in dem Alter ist ja irgendwie unwahrscheinlich, aber bisher gab es keinen Hinweis, was das verursacht, also so als Krankheit. Schilddrüse, Nieren ... naja, es ist quasi gefühlt alles gemacht worden (aber ich warte noch auf Zusendung der Werte der 2. Klinik) bzw. Auffälligkeiten hatten sich dann bei Nachkontrolle nicht weiter bestätigt...
Meinem Mann fiel dann noch ein, dass sie im September/Oktober schon mal sowas hatte, aber so derart minimal und auch zeitlich nach der Zahn-OP, dass wir das nicht als isolierte Problematik gesehen haben und seitdem war auch Ruhe. Das spricht für mich auch dagegen, dass das jetzt nur akut aufgrund eines Schlaganfallgeschehens ist oder war.
Hatte jemand schon mal sowas? Empfehlenswerte Experten? Ideen? Hinweise? Beruhigungen? Spätfolgen Mittelmeerkrankheiten?
Mir ist klar, der Hund wird 12 und kann auch einfach "was haben", aber mein Stress ist: Was ist das und ist es etwas, was man behandeln kann und sollte?
Wer es bis hierhin geschafft hat, kriegt ein Bierchen (Bienchen, aber ich lass die Autokorrektur so stehen...).