Danke für eure vielen Tipps. Ganz genau weiß man natürlich nicht, ob er sein bisheriges Leben auf der Straße verbracht hat, aber man hat ihn dort aufgegabelt. Von seinem Verhalten her glaube ich auch nicht, dass er je bei Menschen gelebt hat. Er kennt nicht viel und das Leben in der Wohnung schon gar nicht. Anfangs hat er mir beim Spiel immer kleine Löcher verpasst. Er wusste überhaupt nicht, dass er mit Menschen nicht so grob spielen darf wie mit Hunden.
Das Buch Antijagdtraining von Pia Gröning habe ich, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Also viele Übungen machen wir schon (Schau-Übung, etc.), aber mir fehlt noch die Struktur.
Wegen der Rasse…. ich habe keinen blassen Schimmer. Ich werde fast täglich gefragt, ob er ein junger Schäferhund ist bzw., ob da ein Schäferhund mit drin ist (er ist aber nur 40 cm), aber ich finde er sieht nicht unbedingt wie einer aus bzw. mir gefällt der Gedanke auch nicht wirklich, weil Schäfer ist eine der wenigen Rassen, die ich definitiv NIE haben wollte. Allerdings sehe ich in seinem Verhalten viele Parallelen zu Schäfern, die ich kenne. Er hat wie gesagt dieses Kontrollmäßige, was viele Schäfer haben und er arbeitet lieber als mit anderen Hunden zu spielen und er "hasst" es beim Arbeiten von anderen Hunden gestört zu werden.
Wegen dem Vorstehen. Wenn meine Hündin stehen bleibt, den ganzen Körper anspannt und in eine Richtung starrt, dann weiß ich JETZT muss ich reagieren, sonst ist sie weg. Mein Rüde macht das allerdings ständig, aber er entspannt sich oft schnell wieder und läuft weiter als wäre nichts. Anfangs habe ich ihn ständig hergerufen, weil ich dachte, er startet gleich durch (wie meine Hündin), aber er macht das andauernd ohne die Sequenz fortzuführen. Keine Ahnung, was das soll.
Wegen dem Ausschließen beim Zurückkommen. Also bisher habe ich immer das Gegenteil gemacht. Ich lobe ihn verbal, wenn er wiederkommt, aber er bekommt dann kein Leckerchen oder so. Ich denke, er soll ja wissen, dass es immer gut ist zurück zu kommen.
Am Blickkontakt arbeiten wir. Wenn er in meiner Nähe ist, klappt das super (habe es auch geclickert), aber sobald er nicht mehr direkt neben mir läuft, dreht er sich teilweise 15-20 Min. am Stück kein einziges Mal mehr um (da gibt es auch nichts zu clickern). I-wie hat er mich aber doch im Auge, denn er merkt, wenn ich abbiege, etc.
Momentan bin ich ziemlich euphorisch. Ich finde, er macht sich extrem gut. Ich habe beschlossen ihm mehr Grenzen zu setzen. Weniger vom Weg zu lassen und, wenn er eine Fährte hat ihn nicht mehr sich ausspinnen lassen, sondern ihn zu mir zu rufen / holen und ihn erst wieder wegzulassen, wenn er sich beruhigt hat. Das hilft gerade sehr gut. Ich habe gestern sogar einen Fuchs und einen Hasen und heute einen Fuchs vor uns auf dem Weg gesehen (die Hunde nicht) und obwohl wir dann den Weg weitergelaufen sind, ist er ruhig geblieben / hat sich schnell gefangen.