Beiträge von Kooikerhundi

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    Unsere Verhaltenstierärztin hat unseren Hund als hyperaktiv eingeschätzt. ..... mir hat sie geholfen zu verstehen, dass unser Hund sich in vielen Situationen einfach nicht anders verhalten KANN. Das hat schon mal ganz viel Druck rausgenommen.


    Wir haben erst von einer Verhaltensmedizinerin erfahren, wie das Verhalten unseres Ersthundes zu verstehen ist und wie man darauf am besten reagieren kann. Es ist richtig: unser KANN auch nicht anders. Außerdem wurde eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert. Zuvor besuchten wir zwei Hundeschulen.


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    Nach fast 3 Jahren haben wir uns mittlerweile recht gut eingespielt. Wir versuchen alles Stressauslösende so gut es geht zu vermeiden und selbst die Ruhe zu bewahren. Nicht immer einfach ;) Wirklich alltagstauglich ist er nicht, aber damit haben wir uns gut arrangiert.


    Wir versuchen, ebenso, die stressauslösenden Momente zu vermeiden und führen ihn ohne Druck. Erschwerend hinzu kommt bei ihm inzwischen eine Spondylose hinzu und damit verbunden sind leider zeitweise Schmerzschübe.


    Wir brauchen ein sehr gutes Einfühlungsvermögen und müssen ihn sehr gut "lesen", weil er bei Schmerzen auch mal nach vorne geht. Aber jeder Hund ist auch diesbezüglich anders, was unsere Tierärztin bestätigt hat. Nach meinem Gefühl gibt es keine Patentrezepte.


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    Unser Hund würde jeden in den Wahnsinn treiben, der sich mit einem „Einmal richtig strafen und dann ist die Sache gegessen“ an ihm versucht ;)


    Oh, ja, und zwar gründlich ... :ugly:


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    Die ersten 1 1/2 Jahre waren wir teilweise wirklich am verzweifeln. Immer am rätseln, ob wir einfach zu blöd sind, einen Hund - und dann auch noch einen Jagdhund - zu erziehen. Ob er nicht genug oder vielleicht zu viel ausgelastet ist. Ob wir einfach nicht streng genug sind.


    Ich kann mich noch gut daran erinnern: 20 Minuten tiefenentspanntes autogenes Training auf der Parkbank, neben mir ein jammernder Kooiker ... Was haben wir nicht alles versucht, um entspanntere Menschen zu werden... Half in unserem Fall nur nicht. :D


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    So im Nachhinein hätten wir uns das alles sparen können. Ohne Druck, mit Ruhe, geregelten Abläufen und Vermeiden von Stress klappt es nun viel besser.


    Geht uns auch so.

    Och Mensch, so eine unangenehme Situation. Ihr tut mir alle leid. Ihr solltet daran denken, dass dieses Verhalten auch durch Schmerzen, ein organisches Problem (z.B. Schilddrüse) verursacht werden kann. Bevor Ihr weiter an ihrem Verhalten arbeitet, solltet Ihr ganz drigend mit einer gründlichen tierärztlichen Untersuchung (am besten gleich in einer Tierklinik) beginnen. Sucht Euch in jedem Fall schnell professionelle Hilfe, dies ist kein Zustand und kein Fall für den Hundetrainer um die Ecke, eine tierärztliche Verhaltenstherapie wäre eventuell erforderlich.


    Alles andere wurde ja bereits geschrieben. Unbedingt nur gewaltfreie Methoden anwenden und mit positiver Bestärkung arbeiten. Sonst hast Du eine tickende Zeitbombe im Haus. Auf den Boden drücken zur Unterwerfung geht gar nicht. Du bekommt nur Ruhe, wenn Du Vertrauen aufbaust.


    Mein Tipp für die Erste Hilfe: Sicherheit geht vor: versucht, sie sanft an einen Maulkorb zu gewöhnen, den Ihr natürlich nur so lange einsetzen solltet, bis die Sache geklärt ist. Zum Gewöhnen kannst Du ihn mehrere Tage lang mit Leberwurst einstreichen, sie daran schlecken lassen, dann nur 5 Minuten aufsetzen, wieder abnehmen, bis sie sich daran gewöhnt hat. Ansonsten nicht schreien, nicht schimpfen, selber ruhig bleiben und mit Leckerlie arbeiten.


    Alles Gute!

    O.T.: Nadinchen, ja, so ein Treffen wäre echt schön ... :smile:
    Sein mein Jaro sich aber - altersbedingt - nicht mehr so gerne mit anderen Hunden "kugelt" sind unsere Spaziergänge etwas ruhiger und einsamer geworden ... LG

    Ui, wie nett, in diesem Forum auch auf den Kooikerhund zu treffen. :D


    Ich habe zwei Exemplare. Beide sind zwar sensibel und lebhaft, jedoch habe ich zwei völlig unterschiedliche Charaktere ... :???:


    Ich würde es nicht ausschließen, dass es auch geeignete Charaktere beim Kooiker geben kann. Ich weiß von einer Züchterin in der Schweiz, die Kooiker züchtet und auch welche als Therapiehunde im Einsatz hat. Aber ganz generell kann ich mir vorstellen, dass es schwierig sein wird, einen geeigneten Charakter beim Kooiker zu finden ... :roll:


    P: Hi Nadinchen, die Kooikerwelt ist so klein, schön, Dich hier zu "lesen". Liebe Grüße! :D

    Hallo,
    dieser Thread spricht mir aus dem Herzen. Sollte es aktuell "Leidensgenossen" im Landkreis geben, würde ich mich über einen Kontakt sehr freuen.


    Es gibt sie, die Hunde mit besonderen Problemen. Mein Jaro ist eigentlich hervorragend sozialisiert. Nur leider hat er nun mit 7 Jahren Spondylose in seiner Wirbelsäule und darf sich nicht mehr "kugeln". Auch ist er sehr sensivel, wie alle Kooiker. Weil er ab und zu diese Schmerzen in der Wirbelsäule hat, rüffelt er leinenlose Hunde an, wenn sie fremd sind, ihm zu nahe kommen und seine Individualdistanz unterschreiten. So kann ein Spaziergang für uns zu einem Spießrutenlauf werden. Er ist dennoch sehr sportlich, ausdauernd und agil. Mein Zweithund Quincy ist 3 Jahre alt und nach der Pubertät ein traumhaft toller Begleiter. Er ist äußerst gutmütig und unkompliziert, nur wenn sein Freund Jaro rüffelt, springt er für ihn in die Bresche und rüffelt mit. Dann habe ich zwei verrückte Kooiker an der Leine und kämpfe mit der Schwerkraft ;)
    Manchmal mag auch Quincy andere Rüden nicht. Aber wenn er sie kennt, ist das kein Problem. Meine Jungs sind 40 cm groß.


    Viele Grüße, Birgit und die Kooikerjungs