Beiträge von Toki

    Hallo,


    mich beschäftigt oft etwas, das die Leiterin unserer damaligen HuSchu (wohnen mittlerweile woanders) mal gesagt hat: Man solle Hunden die Halsbänder abnehmen, bevor man sie gemeinsam toben bzw. spielen lässt, weil es sonst passieren könnte, dass sich ein Hund (mit der Schnauze oder so) im Halsband eines anderen verfängt und es zu Verletzungen kommt.


    Unsere beiden toben auf den Gängen manchmal ziemlich wild - manchmal male ich mir aus, was alles passieren könnte - meine Horrorvorstellung: Die beiden rangeln spielerisch, der eine verfängt sich und es entwickelt sich ein ernsthafter Streit, weil einer scheinbar nicht ablässt... eine folgenschweres Missverständnis sozusagen...


    Ab und zu mache ich die Halsbänder ab... aber ich bin da etwas unschlüssig... kann man es nicht auch übertreiben?


    Deshalb nun die Frage an Euch: Habt ihr jemals von Verletzungen gehört, die aus so einem "Halsbandunfall" resultieren??
    Denken manche von Euch auch so, wie besagte Frau?


    Grübelnde Grüße,
    Toki :???:

    Hallo,


    wir haben die Schlepp, die Flexi und (mittlerweile eigentlich nur noch) die Ein-Meter-Leine im Gebrauch und ich persönlich finde alle drei je nach Situation sinnvoll.
    Man muss sich bei jeder an das besondere Handling gewöhnen und wenn man gewisse Dinge beachtet ist es eigentlich (fast) nur noch Geschmackssache, welche man verwendet.
    Einen Hund falls nötig mit der Flexi zu sich heranzuziehen - ohne mit den Händen in die Leine zu fassen, was auch viel zu gefährlich ist - ist gar kein Problem. Die Flexi kann (wie die Schlepp ja auch) natürlich zu blöden Situationen führen, aber das kann man verhindern, indem man sie nur dann flexibel macht, wenn keine anderen Hunde oder Menschen in der Nähe sind.


    Was für Dich und Deinen Hund bzw. für andere Gassigeher und Deinen Hund das praktischste ist, kann man eigentlich nur ausprobieren. Pauschal sagen, das dieses oder jenes unpraktisch ist, kann man vorher nicht. Hauptsache Ihr habt für Flexi und Schlepp ein Geschirr und für letzteres Handschuhe und ne Waschmaschine ;)...


    Liebe Grüße und viel Freude und Spaß mit dem Neuankömmling,
    Toki

    Hallo,


    wir lassen unsere Hunde generell nicht zu Sylvester alleine, sondern gehen erst auf Parties oder so, wenn die Knallerei vorbei ist. Und auch dann sind sie nicht allein, sondern bei den (Schwieger-)Eltern.


    Während der Knallerei verhalten wir uns einfach normal, weder besondere Zuwendung für die beiden, noch gesteigertes Ingnorieren. Damit sind wir bisher gut gefahren.


    Als wir nur eine Hündin hatten, haben wir sie einmal mit auf den Balkon genommen und sie fand es nicht schlimm. Das würde ich allerdings nicht mehr machen. Unsere damalige HuSchu-Trainerin hat mich im Nachhinein darauf aufmerksam gemacht: Wenn mal ein Querschläger auf dem Balkon, Terasse oder wo auch immer landet, hat man ab da nie wieder ein entspanntes Sylverster - vor allem der traumatisierte Hund nicht.
    Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber ich bin enorm dankbar, dass unsere Beiden es so gelassen hinnehmen und so soll es auch bleiben.


    Für uns also keine Experimente, das gilt auch für das alleine lassen.


    Ein Sylverster sind wir in ein kleines Örtchen in die Eifel gefahren. Das war auch schön - man hatte seine Ruhe und wir konnten sogar unbehelligt abends und nachts spazieren gehen.


    Aber das muss natürlich jeder für sich selbst wissen,
    LG und schon mal einen guten Rutsch
    Toki

    Zitat

    hört sich schwer nach Ekard Lind an...


    :^^: kein Wunder - hab ja auch Kurse bei einer Lind-Trainerin besucht. Man kann sich was das Spielen angeht da eine Menge Anregungen mitnehmen, mir hat es jedenfalls viel gebracht.


    Aber alles unterschreiben, was in der Lind-Literatur steht würde ich nicht und bei manchen Sachen kommt man eben mit anderen Ansätzen besser weiter.


    Hast Du denn auch Lind-Sachen gemacht oder wie kommt's, dass Du Dich da auskennst?


    LG
    Toki

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man einem Hund bestimmte Dinge auch schmackhaft machen kann, indem man sich selbst (zumindest dem Anschein nach) irre dafür interessiert und es für sich beansprucht.
    Man wirft das Spielzeug in die Luft und fängt es und freut sich, ohne überhaupt auf den Hund zu achten. Wenn man ne gute Show abliefert, hat man gute Chancen, dass der Hund irgendwann wissen will, was man da Tolles hat.
    Und wenn er Anstalten macht, es haben zu wollen, lässt man ihn ran, aber nur, wenn er sich wenigstens ein bisschen Mühe gibt. Und beim Zerren lässt man ihn genau in dem Moment gewinnen, wenn er gerade doller zieht, als er es im Durchschnitt so tut.
    Spielzeug an sich kann endslangweilig sein, spannend ist gewinnen nach Einsatz, sehen, wie Frauchen schlapp macht, gefeiert werden, eine Ehrenrunde laufen dürfen, sich präsentieren dürfen.


    Es ist schwierig, die Balance zwischen langweilen, weil zu einfach machen und frustrieren, weil zu schwer machen, zu halten.


    Wenn unsere Hunde etwas liegenlassen, dann breche ich das Spiel übrigens von meiner Warte aus ab und geh weg. Wenn der Hund dann mitkommt, aber ohne das Teil, dann freu ich mich im ersten Augenblick, tu so als wollte ich ihn fürstlich belohnen und dann erst merken, das er mit leeren Schnauze kommt. Dann frage ich (furchtbar enttäuscht mit trauriger Stimme ... Schmierenkomödie halt...) "Wo ist das Bällchen?" und fange selbst an zu suchen. Unsere Große hat längst kapiert, dass sie nur knapp am leckeren Lob vorbeigeschlittert ist und holt es dann meistens selbst.


    Etwas erstmal vorenthalten kann auch bei anderen Sachen fruchten: z.B. funktioniert das "Komm" bei unseren Hunden nach einem "Bleib" besser, weil sie darauf warten mussten.


    Zu der Frage, ob man immer den Affen macht: nö, ich nicht, ich habe auch mal einen schlechten Tag, Kopfschmerzen oder so... Manchmal mach ich auch mal 2 Wochen etwas nicht, z.B Zerrspiele - umso schöner, wenn man's dann wieder macht.


    LG,
    Toki

    Hallo,


    noch eine Möglichkeit, mehr Aufmerksamkeit vom Hund zu bekommen: Der Mäuselsprung.


    Diesen Sprung kann man ja bei Hunden beobachten, die eine Maus fangen wollen: hoher aber kurzer Sprung, Landen mit den Vorderpfoten - bei Glück auf der Maus.


    Den kann man imitieren, wobei man keine Mäuse, sondern Leckerchen "fängt". Man legt das Leckerchen irgendwo hin, ohne das der Hund es sieht. Wenn der Hund (der am Anfang nicht zu weit weg sein sollte) zufällig guckt, springt man und freut sich wie Oskar. Dann folgt etwas, dass vorher schon klappen sollte (in der Wohnung...): Der Hund darf dem HH das Leckerchen "abjagen", sprich man führt das Leckerchen mit interessanten Bewegungen um/ durch die Beine - legt der Hund sich ins Zeug, darf er es haben.


    Wenn man das übt, wird der Hund (oder viele Hunde... bei uns hat es jedenfalls gut geklappt) auch aus größerer Distanz kommen, wenn er den Mäuselsprung sieht. Und das schönste: Der Hund guckt insgesamt öfter zum HH, der könnte ja gerade auf "Mäuse-Jagd" sein.


    LG
    Toki

    Hallo,


    ja, das mit dem Tau hört sich auch gut an. Überhaupt scheint bei Euch ja ne große Portion Motivation vorhanden zu sein.


    Vieles findet man erst mit der Zeit heraus. Ich musste diesen Winter z.B. wieder daran erinnert werden, dass Spuren im Schnee für unsere Kleine anscheinend viel spannender sind, als ohne Schnee... zum Glück ist sie nach nem großen Bogen wiedergekommen, aber da geht einem schonmal die Muffe.


    Wir haben übrigens auch viel mit der Flexi gemacht. Die mögen ja manche nicht, aber das ist Geschmackssache.


    Ich kann Dir das erwähnte Buch wie gesagt nur wärmstens empfehlen.
    LG,
    Toki

    Hallo Keinohrhase,


    ich kann Dir ja mal von unserer Erfahrung mit einem Jagdhundmix als Zweithund erzählen, vielleicht hilft es ja:


    Unsere "Zweite" kam mit geschätzten 1,5 Jahren aus dem TH zu uns. Sie ist ein kleiner Münsterländer(-mix??). Sie wurde im Wald gefunden, ziemlich abgemagert.


    Anfangs war sie im v.a. im Wald nur auf der Suche und für uns oft unansprechbar. Wenn sie Schafe, Ziegen etc. in der Nase hatte, hatte sie auch außerhalb des Waldes nur noch ein Ziel und hing nur noch in der Leine. Wenn sie diese Tiere im Sichtfeld hatte, schrie sie regelrecht, weil sie nicht hinkonnte.


    Das bedeutete am Anfang (Schlepp-)Leinenzwang - damit wir aber im Freilauf üben konnten, haben wir die Leiterin unserer damaligen HUSchu gebeten, den eingezäunten Platz auch außerhalb der Kurszeiten nutzen zu dürfen. Das war anfangs Gold wert. (Auch, damit unser Ältere sich mit der Neuen zusammen austoben und sie so besser kennenlernen konnte.)
    Und am regulären Kurs haben wir eh teilgenommen.
    Die weitaus größere Arbeit hat man aber außerhalb des Platzes...


    Wir haben viel geübt, richtig geklappt hat es aber erst, als wir das Antijagdtrainingbuch von Pia Gröning hatten.
    Ich muss sagen, wir haben nicht alles so gemacht, wie es drinsteht und uns das rausgesucht, was uns das meiste gebracht hat.


    Viel gebracht hat uns die Einsicht, das man einem Jagdhund ein Jagdhobby gönnen sollte und ihn auch mit Jagdaktivitäten belohnen darf. Bei unserer Jägerin ist das das Buddeln. Lustigerweise buddelte sie anfangs garnicht, sondern hat es sich von unserem SH-Mix abgeguckt.


    Mittlerweile ist Buddeln und Bällchen jagen für sie das Allergrößte und die beste Belohnung.
    Auf dem Gang sieht das dann z.B. so aus, dass ich sie ablege, vorrausgehe, eine Buddelstelle finde (Loch, Maulwurfhügel oder auch mal selber ein Leckerchen vergrabe) und sie dann schicke. Oder vom Buddeln abrufe, Leckerchen gebe, dann wieder schicke. (Und das erneute schicken ist für sie dabei die viel größere Belohnung.)


    Etwas, was wir auch viel geübt haben, war die Impulskontrolle. Soll heißen, der Hund will nach vorne schießen, darf es aber nicht und hält inne. Interessant war, dass man das super mit alltäglichen Dingen üben kann. Sie hat schnell gelernt, dass sie erst nach Freigabe durch uns durch die Haustür, an den Napf, nach dem Ableinen losgehen etc. darf.


    Was wir auch geübt haben, war das Superkommando (ein Rufen, das immer mit Jackpotbelohnung endet). Aber das haben wir nicht durchgezogen, sondern stattdessen das nomale Komm immer mal wieder mit Mega-Jackpots belohnt. Allerdings überlege ich, doch das Superkommando einzuführen...


    Ein für uns hilfreicher Tipp war auch, das Wild-Anzeigen zu belohnen. Sie hat das von Anfang an gezeigt und wir haben es dann mit Leckerchen belohnt. Das praktische ist, dass der nächste Schritt nach dem Anzeigen dann nicht ist, die Spur zu verfolgen, sondern zu Frauchen kommen und Belohnung abholen. Und danach ist die Spur für sie tatsächlich meisten nicht mehr wichtig und sie geht danach einfach weiter.


    Bei Sicht auf Tiere haben wir (ohne Anleitung, kA obs "richtig" war, es hat jedenfalls den von uns gewünschten Zweck erfüllt) u.a. mit 'Guck' geübt. Das Gucken auf Kommando muss natürlich vorher sitzen.
    Und dann hin zu den Schafen (am Anfang natürlich nicht so nah) und erstmal ohne Kommando : Du siehst Schafe, ich auch, mir sind sie egal. Und wenn Du Dich beruhigt hast und guckst, was ich treibe: Belohnung. Sie hat es relativ schnell gescheckt, und dann auch schnell auf 'Guck' reagiert.


    Der Hund muss v.a. Lust bekommen, mit DIR ZUSAMMEN den Spaziergang zu machen, und das heißt aktiv und triebbefriedigend: Leckerchen suchen, Fährte... das gibt es aber zum Glück ne Menge Möglichkeiten, den Spaß von Dir ausgehen zu lassen.


    So, um die Beispiele mal zu beenden:
    Unser Kleine muss nach ca. zwei Jahren üben nach wie vor öfter angeleint werden als die andere, wir konnten die Ohne-Leine-Gebiete aber immer weiter ausweiten. Wir können auch an Schafen etc. vorbeigehen ohne Gezerre und Theater. (Ich glaube sogar, das könnte ohne Leine klappen, aber ich lass es nicht darauf ankommen.)
    Sie ist natürlich eine ganz andere Type, als unsere SH-Mix-Maus. Und daran muss man sich einfach anpassen. Das erfordert immer wieder Umdenken, was neues Ausprobieren. (Ein "totes" Bällchen ist für die Keine halt einfach laaangweilig - die SH fährt drauf ab, etwas zu suchen, das einfach rumliegt, für die Keine muss es hopsen, sprinten, am besten auch noch quieken...)


    Es ist ne Menge Arbeit, ohne Bücher oder andere Hilfe wäre es für mich kaum machbar und es wir nie die Zeit kommen, in der ich auf dem Gang sagen kann: Lauf, hab deinen Spaß, ich mach schonmal in Gedanken die Einkaufsliste. Ich werde immer vorausschauen müssen, die Kleine und ihre Nase beobachten müssen und immer genau auf mein Gefühl hören und dann gegebenenfalls anleinen.
    Aber ich würde es wieder machen. Sie ist unglaublich verschmust, anhänglich, wie es für Münsterländer angeblich typisch sein soll. Und wenn man den richtigen Nerv trifft, ist sie mit Feuereifer dabei, fix und klug. Eine kleine Kanone, die man unheimlich gerne beobachtet.


    Was bei welchem Hund fruchtet ist natürlich unterschiedlich und Jagdhund(-rasse) ist nicht gleich Jagdhund(-rasse). Aber die Autorin des 'Antijagtraining'-Buches hat selbst einen Großen Münsterländer - da passt für euren eventuellen Neuzugang ja bestens.


    So, ist ja ellenlang geworden,
    ich wünsch Dir ein glückliches Händchen bei der Entscheidung,
    Toki