Hello again, und ich entschuldige mich jetzt mal im Vorhinein: Es wird lang werden...
"Ich könnte das nicht verstehen. Schliesslich macht dein Freund auch nichts anderes als "private Wunschbefriedigung". Jeder Mensch wiegt seine Wünsche gegeneinander ab und entscheidet sich für die Wünsche, die die höchste Priorität für diesen Menschen haben. Und dementsprechend handelt er. Dein Freund entscheidet sich für die Waisenkinder, weil damit eines SEINER Bedürfnisse erfüllt wird. Du entscheidest Dich für eigene Kinder, und erfüllst damit eines DEINER Bedürfnisse."
So, das folgende hat jetz eigentlich nix mit Hunden zu tun:
yane:
Ja, das Argument kenne ich, ich kann mich noch daran erinnern, aus dem Philosophieunterricht. Sind wir im Grunde nicht alle Egoisten? Will derjenige, der anderen hilft nicht nur etwas für sein positives Selbstbild tun?
Okay, sagen wir: Alles ist private Wunschbefriedigung.
Manchmal betrifft die nur den Wünschenden selbst, manchmal sind auch andere davon betroffen. Manchmal schränkt diese Wunschbefriedigung Dritte ein und verletzt sie und manchmal hilft sie anderen und freut sie.
(Das hat jetzt wie gesagt nix mit Hundehaltung zu tun.)
Betrachtest Du nun alle Ausformungen dieser 'Befriedigung' als gleichwertig? Das beträfe laut deines Arguments nämlich so gut wie alles, was Menschen aus freien Stücken tun. Ich erspar mir hier die Beispiele... wähle sie so extrem, wie Du magst...
"Bist Du deshalb ein schlechterer Mensch? Wenn Du wirklich so denkst, tust Du mir leid."
Na klar bin ein schlechterer Mensch, als sehr viele andere Menschen auf diesem Planeten. (Folgt man deinem Argument, kann so etwas natürlich nicht behauptet werden. Ich folge ihm aber nicht, weil es mir zu indifferent wäre.) Und der besagte Freund ist da ein guter Kandidat, aus verschiedenen Gründen. Das muss Dir aber nicht leid tun, da es sicher auch ne Menge Leute gibt, die schlechter sind als ich. Ich mach' mir da in der Regel aber nicht so 'nen Kopf drüber.
Also: Ja, aber dein ohnehin nur als rhetorische Spitze formuliertes Mitleid ist nicht weiter nötig.
"Jemand anderem aber, der für sich anders entscheidet, zu unterstellen, er sei egoistisch, würde nur angeben wollen und sei prinzipiell ein schlechterer Mensch, nur weil er sich einen Hund vom Züchter holt, ist eine Form der Arroganz, die ihresgleichen sucht."
Zum Glück schreibst du da über Dinge, die ICH NICHT behauptet habe. Dass ich nicht alles unterschreibe, was hier 'pro Tierheim' geäußert wurde, habe ich ausführlich genug dargelegt. Ich habe mich in dem Zusammenhang auch gegen solche Pauschalisierungen ausgesprochen. Und da wir gerade beim Thema Pauschalisierung sind:
"Zumindest mir hat sie mit dieser Aussage mal wieder meine persönliche Meinung über Leute, die sich als Tierschützer bezeichnen, voll und ganz bestätigt."
Ich gehöre übrigens nicht zu den Leuten, die sich als Tierschützer bezeichnen. (Denn eine Schwalbe macht noch keinen Mai.)
Ob Silky sich jemals so bezeichnet hat, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass viele "Leute, die sich als Tierschützer bezeichnen" diesen Groll nicht verdient haben.
Viele Grüße,
Toki