Hallo
ich muss Shoppy zustimmen!!!
Man darf einen Hund nicht dafür bestrafen, dass man ihm etwas abverlangt, ohne es vorher ausreichend und richtig geübt zu haben!
Warum passiert das vor allem immer wieder beim Kommando 'Aus'? Auch das 'Aus' will mit positiver Bestärkung geübt werden! Viele tun so, als sei das Ausgeben eine Art Kontrollübung, mit der man beweisen kann, dass man als Mensch am längeren Hebel sitzt. Das merkt man schon daran, dass das 'Aus' oft im Sinne von 'Pfui' oder 'Nein' verwendet wird.
Zu den beschriebenen Übungsmöglichkeiten kann ich noch folgendes ergänzen: Neben den 'Tauschgeschäften' kann man dem Hund das Kommando 'Aus' auch damit beibringen, dass man immer dann, wenn er ein Spielzeug zufällig bzw. aus freien Stücken fallenlässt, das Wort 'Aus' sagt. Wenn der Hund das Wort kann, dann kann man das Aus zusätzlich positiv belegen: Hält man das Spielzeug (etc.) in der Hand und der Hund gibt auf Kommando aus, wirft man ihm das Spielzeug sofort vor die Füße, so dass er es direkt wieder 'fangen' und 'totschütteln' darf und kann. Die Distanz zum Hund, mit der die 'Beute' zum erneuten 'Jagen' auf den Boden geschmissen wird, kann je nach Übungsstand vergrößert werden. Auf ein 'Aus' sollte in den ersten Übungsmonaten immer eine positive Reaktion folgen! Unsere Hündin gibt gerne und zuverlässig 'aus', weil sie weiß, dass darauf auch heute noch oft eine Belohnung folgt, meist ein Zerr- oder Wurfspiel, bei dem sie gewinnen darf.
Die in der Erziehung so wichtige Konsequenz hat übrigends nichts mit Bestrafung o.ä. zu tun. Es bedeutet nur, dass man sich selbst an die Regeln hält, die man aufgestellt hat. Nur ein berechenbarer und souveräner 'Rudelführer' (wenn man als Mensch überhaupt so etwas sein kann - da scheiden sich ja die Geister, ich verwende den Begriff jetzt mal ganz ungeschützt...), der einen Hund nicht grundlos unterwirft, wird von seinem Hund ernst genommen.
Das 'Auf den Rücken werfen' wurde uns in der Hundeschule gezeigt und ist dort viel eher ein 'auf den Rücken LEGEN'. Wenn man diese Art der Bestrafung überhaupt anwenden will (und bei Lappalien schon mal gar nicht), sollte man dabei ganz ruhig vorgehen. Ohne Schreierei, Geschimpfe oder sogar Schmerzzufügung. Außerdem sollte man vorher ein 'Nein' o.ä. verwendet haben, das der Hund nicht befolgt hat (sonst gibt es eh keinen Grund, den Hund zu bestrafen). Man legt den Hund hin und hält ihn kommentarlos fest. Sobald er sich beruhigt hat und den Kopf zur Seite legt lässt man ihn wieder los. Dann sollte man ihn 'ne Weile ignorieren. Wenn man dann trösten würde, würde der Hund zurecht denken, man wäre übergeschnappt.
Außerdem sollte der Hund vorher schon mal die Erfahrung gemacht haben, von seinem Halter in einer ruhigen, evtl. sogar schmusigen Situation auf den Rücken gedreht worden zu sein. Sonst bekommt er einen riesen Schreck. Es sollte eine souveräne GESTE bleiben - und kein agressiver Beweis für körperliche Überlegenheit!
Man kann diese Art der Bestrafung wie den 'Schnauzengriff' unter Hunden beobachten. Obwohl sie also ein natürliches Verständnis für diese Handlung besitzen, ist es für den Menschen schwer, es richtig zu imitieren. Beispiel: Wer den Schauzengriff zu locker macht, wird nicht ernst genommen. Wer es übertreibt, verliert auf Dauer das Vertrauen seines Hundes. Und was soll ein 15 Wochen alter (stimmt jetzt hoffentlich) Hund schon machen, um eine solche Reaktion zu verdienen?
So, jetzt hab' ich wieder 'nen Roman geschrieben, sorry und LG,
Toki :sport: