Hallo zusammen,
gesittetes Gehen an der Leine... wenn man als Halter auf dem steinigen Weg dorthin nicht die Männekes kriegt, wann dann?
Ich muss im Nachhinein sagen, dass unsere damalige HuSchu-Trainerin eigentlich was ganz cleveres gemacht hat: Sie hat uns Teilnehmern als erstes gesagt: Richtig schöne Leinenführigkeit? Das kann schonmal bis zu zwei Jahren dauern.
Da haben wir natürlich erstmal mit den Ohren geschlackert. Gedauert hat es dann Gott sei Dank nicht so lange. Wie lange weiß ich nicht mehr... aber lange schon, vielleicht ein Jahr? (Und Leinen-Baustellen haben wir nach sechs Jahren immer noch - Stichwort: Katzen ... Aber da denk ich mir mittlerweile auch oft, so what? Wenigstens ein ordentlich rausgebrüllter Katzenhass sollte einem Hund doch gegönnt sein naja, vielleicht bin ich auch nur faul geworden? )
Aber ansonsten können wir eigentlich zufrieden sein. Unsere ursprünglich größten Herausforderungen in puncto Leinenaggro - Pferde, Hunde, fremde Menschen - haben wir soweit i.d.R im Griff.)
Aber was ich im nachhinein so clever an der Zwei-Jahre-Prognose finde: Man erwartet beim Gang mit dem vor Enthusiasmus strotzenden Junghund gar nicht erst, halbwegs "gesittet" von A nach B zu kommen und stellt sich auf ein langes, nervenaufreibendes Training ein.
Bei uns lief das ohne Leinenruck. Sondern über das übliche Stehenbleiben, Kurven gehen, umkehren etc. Und natürlich "Basis"-Sachen, z.B. Impulskontrolle.
Und bei der Leinenagression: v.a. schnödes Ablenken. (Ist bei manchen verpönt. Aber ich denke nicht, dass der Hund dabei nicht mehr mitkriegt, dass da gerade ein Pferd/Hund/etc. an ihm vorbei geht. Soweit kann bzw. sollte die Ablenkung nicht gehen. Wir haben so erreicht, dass die Reize Pferd/fremder Mensch mittlerweile ohne Ablenkung ruhig hingenommen werden. Bei fremden Hunden spielt oft noch eine Portion Ablenkung mit, aber die Situation läuft i.d.R. kontrolliert und stressfrei ab - mehr verlange ich da auch nicht.)
An der Leine geruckt habe ich auch schon mal - aus Ungeduld und Überforderung und nicht etwa wohlüberlegt. Vielleicht ist es deshalb bei mir negativ besetzt?
Ich will mich nicht allgemein gegen "wohlüberlegtes" Rucken aussprechen. (Darüber weiß ich nämlich nix.)
Ich bin aber froh, dass wir es nicht gebraucht haben bzw. nicht geglaubt haben, es zu brauchen, weil wir dank der Ansage unserer Trainerin darauf eingestellt haben, dass der "lange Weg" tatsächlich lang werden würde.
Und mit einer realistischen Erwartung gibt man einer "sanften" Methode vielleicht mehr Zeit?
LG, Toki