Beiträge von Bubelino

    Geh doch zum Tierarzt, ohne feste Absicht. Schildere dort die letzten Tage und Wochen, erzähle von Deinen Gedanken, Sorgen und Ängsten.
    Mein Haustierarzt hat mir hier schon oft weiterhelfen können. Ich dachte, das wars, er sagte, warten Sie mal ab, der Hund ist ja noch so interessiert an allem.
    In Eurem Fall könnte das aber auch genau anders sein. Möglicherweise hilft der TA Dir, die Entscheidung zu treffen.

    Die Frage nach der Kopfarbeit finde ich persönlich auch eher schwierig. Wenn ein Lebewesen alt und krank ist, dann möchte es keine große Action mehr, weder körperlich noch kopfmäßig. Aber ob es sich deshalb aufgegeben hat? Mhm. Ein alter Hund (und ja, ein Hovawart, der krank ist, ist mit neun Jahren alt), der schläft einfach viel und will auch nicht mehr ständig herausgefordert sein. Aber heißt das, dass er nicht mehr an seinem Leben hängt? Dürfen wir wirklich nach menschlichen Maßstäben definieren, was ein würdevolles Hundeleben ist? Ich weiß es ja oft selber nicht. Würdelos fände ich es, wenn ich meinen eigenen Oldie zu einem 45 Minuten-Spaziergang mitnehmen würde. Er würde ALLES geben, ihn durchzuhalten, die Folgen hätte er aber für ein paar Tage zu tragen. Und ich natürlich irgendwie mit.

    Die Fragen stelle ich mir bei meiner im 17. Lebensjahr lebende Hundeomi auch immer wieder und kann derzeit für mich auch keine Lösung finden.


    Mein Hund hat schlechte Tage (Schübe) und noch gute Tage. Und so lange sie nicht leidet lebe ich mit ihr, wobei so ein alter Hund nicht sehr einfach ist. Aber: sie ist es einfach wert!

    Oh ja, so empfinde ich das auch. Unser Opa schränkt unseren Alltag enorm ein, das kann man nicht anders sagen. Er braucht viel Rücksichtnahme, kann nur wenig wirklich mitmachen, möchte aber auch nicht zu viel alleine sein. Da ich noch einen fünfjährigen Sohn habe, ist das manchmal schwierig, vor allem, wenn das Wetter gut ist.
    Aber ich liebe diesen Hund sehr. Ich fühle ein starkes Band zwischen uns, morgens nach dem Aufstehen spüre ich, wie der Tag wohl werden wird. Aber genau deshalb glaube ich auch, zu spüren, dass er noch nicht bereit ist. Also werden wir ihn eben weiterhin betüddeln. Solange, bis wir merken, er kann und will nicht mehr.

    Ich weiß Dir keinen echten Rat, weil ich in einer ähnlichen Situation bin.
    Ich kann so gut nachfühlen, wie es Dir ergehen mag. Du hast nicht geschrieben, wie alt Dein Hund ist?
    Ich bin eigentlich auch der Ansicht, dass ein Hund gehen dürfen sollte, wenn er nicht mehr Hund sein darf. Andererseits: Hunde reflektieren ja ihre Situation nicht so wie Menschen. Sie denken nicht darüber nach, wie toll es war, als sie noch mehr machen kontten. Sie nehmen jeden Zustand als gegeben an. Wenn Dein Hund keine Schmerzen hat, dann glaube ich eigentlich nicht, dass er sehr leidet, kommt darauf an, wie lange er z.B. täglich alleine ist, ob er gerne frisst, ob er an Deinem Leben noch teilnimmt.
    Ich wünsche Dir alles Gute. Hast Du diese schrckliche Diagnose denn irgendwie absichern lassen? Möglicherweise steckt ja doch etwas Anderes dahinter, was man noch positiv beeinflussen könnte? Z.B. mit Physiotherapie?

    Cortison ist nichts schlechtes. Es erhält Lebensqualität.
    Um Langzeitwirkungen muss man sich doch keine Gedanken machen, wenn die Ursache der Erkrankung unheilbar ist.

    Ja, das stimmt. Cortison ist oftmals ein Segen, aber doch auch Fluch zugleich. Die Nebenwirkungen sind ja schon da, weswegen man bei einem Schub auch nicht so ohne weiteres erhöhen möchte.
    Aber das zerrupfte Aussehen, die deutlich beeinträchtigte Haut, der dicke Bauch bei allgemein schlechter Bemuskelung, die schnelle Ermüdung nehmen wir ja gerne in Kauf, solange er sich noch so sehr freuen kann, jeden Tag aufs Neue.


    Ob der gute Appetit bei einem Labrador tatsächlich ein Zeichen ist, bzw würde ein typischer Labrador nicht auch in seiner Todesstunde anfangen zu schlecken, wenn man ihm was Schönes vor die Nase hält? Ich weiß es nicht...


    Diese Rotweinsache hört sich irgendwie verrückt, aber auch sinnig an. Kommt wahrscheinlich auf die Verdünnung an. Und ob jeder Hund das so einfach trinken würde?

    Eigentlich berschreibt das unsere Situation sehr gut, bis auf den Umstand, dass unser Männchen mit seinen gut zehn Jahren eigentlich per se noch kein Methusalem ist. Aber die lange Krankheit, die Medikamente - all dies zehrt an ihm. Ist ja klar.
    Aber er ist mein Augenstern. Ich möchte nicht, dass er an seinem Leben leidet. Ich möchte ihn aber auch nicht zu früh "wegschicken", wenn er eigentlich noch leben will. Sein Flämmchen ist klein, ja. Aber es brennt doch noch. Und manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
    Ich danke Euch für Eure Meinungen!

    Aus momentan wieder aktuellerem Anlass hole ich den Thread noch einmal hoch. Die Antworten hatten mich darin bestätigt, unseren alten Mann noch bei uns zu behalten.


    In der letzten Woche hatte er allerdings einen seiner schon bekannten Einbrüche, je älter er wird, desto nachhaltiger wirken sie sich jedoch aus.
    Stand der Dinge ist nun der: gerade hat er trotz Erhöhung der Schmerzmittelgabe augenscheinlich des öfteren Schmerzen. Er schläft viel, kann nur sehr kurze Gassigänge bewältigen.


    Aber: er frisst sehr gut. Wenn ich den Kühlschrank öffne oder wir als Familie am Küchentisch zum Essen sitzen, kommt er und wartet darauf, dass unserem Sohn etwas herunterfällt. Nach seinen kurzen Gassigängen wartet er auf die rohe Karotte, die er dann zum Kauen bekommt.


    Nach dem morgendlichen Aufstehen ist er zwar wackelig, fordert aber sein Frühstück ein, danach ist er quasi "bereit", bringt ein Spielzeug und legt sich in unmittelbare Nähe zu mir und meinem Sohn. Er möchte nichts verpassen. Wenn es losgeht nach draußen, bekommt er das nicht immer sofort mit. Sage ich die Worte: "Kommst Du mit?", steht er sofort an der Tür. Draußen humpelt er schnüffelnd seine kleine Runde - erscheint eine Hündin oder ein Rivale von früher, versucht er sofort, schneller zu werden.


    Der Tierarzt hat großes Mitgefühl bei seinem Anblick, ist aber selber im Zweifel, einfach, weil unser Hund auch dort Freundlichkeit und großes Interesse an allem, was geschieht, zeigt.


    Noch nie ist mir eine Entscheidung so schwer gefallen. Das Mitleid mit ihm, der so eingeschränkt in seiner Bewegung ist, ist oft nur schwer auszuhalten. Früher dachte ich immer: wenn einer meiner Hunde mal Schmerzen hat, die sich nicht mehr wirklich beseitigen lassen, dann ist es Zeit. Aber dieser jetzt zeigt so großen Lebenswillen, so viel Anteilnahme an unserem Alltag - ich habe schreckliche Angst davor, mit der Entscheidung zum Einschläfern nicht zurecht zu kommen, wenn er mir nicht deutlicher zeigt, dass er nicht mehr will...

    Ich bin Cellistin und einer unserer Hunde hat sich bis heute nicht an die Klänge gewöhnt... Ist immer schwierig, er ist jetzt zehn Jahre bei uns und immer noch beunruhigt, manchmal auch jaulend, wenn ich übe...