Beiträge von Bubelino

    weiß nicht genau, was du meinst? Meinst du, ob ich das unnatürlich fände? Ja :)

    Ja, das meine ich. Jedes Tier, das in menschlicher Obhut lebt, wird nicht voll und ganz nach seiner Natur gehalten, das ist doch völlig klar. Wir können unsere Hunde nicht in vollem Umfang ihren Instinkten folgen lassen. Wenn wir das als zu übegriffig empfinden, dürfen wir keine Haustiere mehr halten.

    Findest Du wirklich, dass hier niedergemäht wird?
    Die Frage nach der Möglichkeit veganer Hundeernährung wurde ja nur in zweiter Linie aus gesundheitlichen Gründen gestellt. In erster Linie wurden doch eigene ethische Überlegungen als Lebensmaxime auch für den Hund überlegt.
    Im konkreten Fall ist es sogar so, dass bei Pankreaskrankheiten bei Hunden ein kompletter Verzicht auf Getreide und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fleisch und Gemüse häufig schnelle Erfolge zeigt.

    Würdest Du ähnlich argumentieren, wenn jemand seinen Hund nur in der Wohnung hält, ihn ab und an aufs Laufband stellt und ihn auf ein Katzenklo konditioniert?


    Edit: und gerade der Katzenvergleich hinkt gewaltig: die meisten Freigänger-Katzen jagen und töten auf grausame, qualvolle Weise. Selbst, wenn sie keinen Hunger haben und die Beute, sobald sie (endlich) tot ist, einfach nur liegen lassen.

    Buddy-Boots: Du darfst aber von "künstlichen" Situationen nicht einfach auf etwas Allgemeingültiges schließen. Ja, es kommt vor, dass Rehe in direkter Nähe zu Haushunden ihre Kitze zur Welt bringen und alles bleibt friedlich. Es gibt auch tatsächlich ungewöhnliche "Freundschaften" im Tierreich, sie sind aber selten und gerade deshalb so gerne in den sozialen Netzwerken hervorgehoben.
    Die Natur an sich ist aber doch eher grausam: Fressen und gefressen-Werden, darauf beruht der gesamte Kreislauf, der auch (leider) notwendig ist, um das ökologische Funktionieren zu gewährleisten. Dass Menschen aufgrund des medizinischen und technologischen Fortschritts nicht mehr gänzlich in diesen Kreislauf eingehen, ist einersits für das Individuum ein Segen, für das Gesamte eher kontraproduktiv.
    Als Menschen haben wir aufgrund unserer kognitiven Fähigkeiten die Möglichkeit, uns zu entscheiden und zu wählen. Ich habe für mich auch eine vegane Ernährung gewählt, u.a., weil sie mich in den letzten rund 30 Jahren nicht krank gemacht hat und ich tierische Lebensmittel nicht vermisse.
    Aber: dürfen wir diese freie Entscheidung auch anderen Individuen, Menschen oder Tieren, aufzwingen?
    Zudem: es gibt inzwischen viele Untersuchungen, die Pflanzen ein zumindest ähnliches Überlebensschema wie Tieren bescheinigen. Pech für die Pflanze, dass sie nicht wegrennen kann, wenn sie jemand essen will?
    Wer einmal angefangen hat, sich über die Ausbeutung anderer Lebewesen zum Zweck des eigenen Überlebens Gedanken zu machen, der kommt - denke ich - zu keinem Ergebnis, das wirklich alle glücklich machen kann.

    Damit ist wohl gemeint, ob Du wirklich glaubst, dass tierische Beutegreifer zu Pflanzenfressern werden, wenn die Menschheit umdenkt.


    Edit: sehr interessant in diesem Zusammenhang sind die Beobachtugen dahingehend, wie sich ein Ökosystem verändert, wenn die Prädatoren dezimiert oder sogar ausgerottet werden. Viel Infomaterial im Netz findet man dazu, wenn man sich mit Haien beschäftigt. Und wie die entsprechenden Meere beschaffen sind, in denen Haie nahezu ausgerottet wurden.

    Ich selber lehne den Wolf-Hund-Vergleich eigentlich ab, weil Hunde keine Wölfe mehr sind und eine rasante Anpassung durchgemacht haben. Aber in Bezug auf die Ernährungsweisen der unterschiedlichen Spezies kann ein Wolf vielleicht doch als Beispiel dienen.
    Ich habe einen Artikel eines Biologen gelesen (finde ihn nur leider gerade nicht), in dem er die Unterschiede in der Verdauungstätigkeit von Hund und Wolf beleuchtet hat. Dort schreibt er, dass Hunde vegetarisch ernährt schon irgendwie überleben können (von vegan hat er nichts geschrieben), Wölfe aufgrund fehlender Enzyme jedoch nicht. Das gilt ja für mehrere Tierarten. Katzenartige brauchen ja noch mehr Fleisch als Caniden, um einen gesunden Organismus zu erhalten.
    Insofern finde ich das Argument, dass Veränderung stattfindet eigentlich nur für den Omnivoren Mensch zutreffend. Menschen können - je nach Lebensregion - gut mit rein pflanzlicher Kost auskommen. Allerdings scheint das tatsächlich auch nicht überall zu funktionieren: das Enzym, das zur Verdauung von Stärke benötigt wird, ist offenbar auch bei Menschen nicht überall gleich stark vorhanden.

    Hallo,


    ich vermute mal einfach, dass Du Dir nicht alle 101 Seiten auf die Schnelle durchlesen konntest. Da ich aber "damals" an der Diskussion teilgenommen habe, kann ich mich nicht daran erinnern, dass es im Thread jemanden gegeben hätte, der seinen Hund vegetarisch oder gar vegan ernährt hat. Lediglich die Auffassung darüber, wieviel Fleisch in der Gesamtration drin sein muss, variiert - auch deshlab, weil jeder Hund individuell anders ist.
    Deine Zwickmühle, Tiere, die Du eigentlich liebst, zu verfüttern, kann ich, da ich selber vegan esse, schon verstehen. Aber: wenn Du einen Hund bzw Hunde hast, dann bist Du ja für deren Gesundheit und Wohlbefinden verantwortlich. Hunde sind aber keine Pflanzenfresser, sie brauchen eine bestimmte Menge tierisches Eiweiß für eine artgerechte Ernährung, die wir als Halter ihnen doch schuldig sind.
    Wenn man selbst vegan isst und fleischfressende Haustiere hat, dann kommt man m.E. aus dieser Zwickmühle nicht heraus. Entweder gibt man dem Hund die für ihn vorgesehene Nahrung, oder man muss mit dem Wissen leben, dass man ihn entgegen seiner Natur ernährt. Und er als von Dir abhängiges Wesen kann sich nicht wehren.


    Liebe Grüße,
    Birgitta