Hallo zusammen,
ich möchte einfach mal mein Herz ausschütten…
Bei unseren Hündin wurden vor 10 Tagen zwei Mastzelltumore diagnostiziert. Wir waren mit einem verdächtigen Gnuppel auf dem linken Schulterblatt am 10.11. beim Tierarzt gewesen. Diesen hatte sie schon seit dem Sommer und ich dachte es wäre ein verkapselter Zeckenbiss. Aber dann ging er vor ein paar Wochen auf und sie fing an, ständig dran zu lecken und es heilte nicht ab. Außerdem hatte sich vor kurzer Zeit ein neuen Gnuppel am linken Unterkiefer gebildet, der aber zu war. Also sind wir am 10.11. doch mal zum TA.
Ich muss dazu sagen, dass wir bei diesem Tierarzt erst seit dem Einzug von Eddie sind, seit Ende letzten Jahres. Die Praxis hat vor 1,5 Jahren neu aufgemacht, ist sehr gut ausgestattet und wir fühlen und dort sehr gut aufgehoben. Davor waren wir jahrelang in einer Praxis jotwehdeh auf dem Dorf, eine Stunde Autofahrt. Ich wohnte mal dort in der Gegend und bis zum Tode von Humphrey sind wir da immer noch hingegurkt, einfach weil die super waren. Aber als Humphi nicht mehr war, haben wir uns nach einer Praxis hier in der Nähe umgesehen. Zwei, dreimal (Impfung und Kastration unserer Kater und einmal mit Jodie) waren wir bei einem sehr wortkargen TA, wo wir uns nicht sehr gut aufgehoben fühlten (die Praxis war seltsamerweise auch immer leer) und sind schließlich zu unserem jetzigen jungen Tierarzt gewechselt, der super nett und sehr ambitioniert ist.
Ich erzähle das deshalb so lang und breit, weil ich nämlich vor zwei Jahren mit Jodie bei diesem wortkargen TA war, um ihm einen Gnuppel in ihrer linken Kniefalte zu zeigen. Etwas mehr als Daumennagel groß, aber weich. Ich voller Sorger, weil gerade erst Humphi gestorben war. Der TA tastete sie ab und sagt:“Ick merk nichts. Nur fett…“ Ok, zwar etwas beleidigt, weil Jodie nun wirklich nicht fett ist, glaubte ich ihm aber zumindest, dass da ja nix dramatische sein kann.
Diesen Gnuppel zeigte ich ebenfalls am 10.11. dem Doc. Er schaute sich alles drei an und meinte, dass ihm das verdächtig vorkomme, könnten Mastzelltumore sein, er macht eine Nadelbiopsie. Ein Woche später hatten wir das Ergebnis: Der Gnuppel am Kiefer irgendwas gutartiges, hab ich vergessen. Der an der Schulter und der in der Kniefalte sind Mastzelltumore! Sein Vorschlag: Ultraschall von Milz und Leber sowie großes Blutbild machen. Ist das alles ok, sollten die Dinger unbedingt raus. Falls die Dinger schon gestreut haben und die Organe befallen sind, würde er im Anbetracht Jodies`Alter von einer OP abraten. Ultraschall und Blutbild waren vergangenen Montag Gottseidank i.O.! Am 22.11. morgens wurde sie operiert. Mit Inhalationsnarkose aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters. Gegen Mittag kam der erlösende Anruf: OP gut überstanden, sie ist am aufwachen. Beim Tumor in der Kniefalte hatten sie nach dem Ausrasieren allerdings noch mehrere Gnuppel drumherum gefunden, die gleich mitentfernt wurden. Dadurch dauerte es etwas länger und die Wunde ist um einiges größer. Ich konnte sie kurz darauf abholen. Das war Dienstag. Am Freitag sollten wir wieder hin zur Wundkontrolle. Wir bekamen als Schmerzmittel Novalgin und Melosus mit sowie Cladaxxa als Antibiose.
Jodie hatte ordentlich mit den Nachwirkungen der Narkose zu tun. Jammerte viel, erbrach am Mittwoch Morgen und am Abend. Donnerstag war sie schon fitter. Am Freitag früh so fit, dass sie mir alleine die drei Treppen in den Garten lief, bevor ich sie auf den Arm nehmen konnte. Das Ergebnis: Bei der Wundkontrolle beim TA klaffte die Naht in der Kniefalte ca. 4 cm lang auf . Das war am Abend vorher noch nicht. Ich hatte sie mir angeguckt. Ich war so entsetzt, dass ich nicht besser aufgepasst habe! Also wieder OP. Da sie bereits gefrühstückt hatte, sollten wir gegen 15 Uhr wieder kommen. Zu Hause angekommen, erbrach sie allerdings wieder. Ich den TA angerufen, er: Na dann ist der Magen ja jetzt leer und wir können es sofort machen. Also wieder hin. Diese OP wurde mit Injektionsnarkose gemacht. Zwei Stunden später konnte ich sie wieder abholen. Die Schmerzmittel sollten wir nun weglassen und er gab uns Magenschoner als Kapseln mit.
Seit Freitag schiebe ich nun totale Panik, dass die Naht wieder aufgehen könnte. Ich trage sie immer, immer, immer jetzt die Treppen runter. Sie hasst es! Neuerdings versucht sie mir auf den Arm zu springen, sobald ich mich runter beuge oder noch schlimmer, draußen schon vom Arm runter zu springen, sobald ich sie absetzen will. Es ist echt ein Kampf. Nach jedem Gassi, wenn ich den Body wieder zuknöpfe, kontrolliere ich mit Herzklopfen die Naht. Bis jetzt alles gut! Eben hat sie nach dem Gartengassi, gerade nachdem ich den Body wieder zugeknöpft hatte, wieder erbrochen. Generell ist sie noch sehr angeschlagen. Schläft eigentlich nur und hebt erst nach mehreren Mal ansprechen das Köpfen. Sie fühlt sich aber nicht wärmer an als sonst und die Nähte sehen unauffällig aus. Es wird ihr einfach alles weh tun…
Es fällt mir so schwer, sie so zu sehen. Sie ist doch meine taffe Powermaus! Meine Super-Jodie, mit der man Äpfel stehlen und durch dick und dünn gehen kann. Ich mach mir sooo Sorgen, was bei der histologischen Untersuchung der Tumore rauskommt und bete, dass es nicht Grad 3 ist. Der Tumor in der Kniefalte ist ja schon so alt (dieser bekloppte andere Arzt, der uns wieder weg geschickt hat!)
Puh, an alle, die bisher durchgehalten haben, meinen langen Text zu lesen: Danke!! Ich musste mir das mal alles von der Seele schreiben. Ich wünsche mir so sehr, dass sie schnell wieder auf die Beine kommt und wieder richtig gesund wird und wir dann noch mindestens 2 bis 3 schöne gemeinsame Jahre haben …