Ich denke, die junge Hündin ist in einer neuen, für sie anspruchsvollen Situation und sie hält sich logischer Weise an das, was ihr Sicherheit, Ernährung und Spass verspricht, also an dich. Du bist der Verwalter aller wichtigen Ressourcen. Und sie ist zuerstmal noch unsicher, ob diese auch ihr zugute kommen.
Als junger Hund im Wesen noch nicht gefestigt, ist es schon möglich, dass ihre Reizschwelle aufgrund dieser Unsicherheit sinkt.
Für die Besitzerin ist es eine wichtige Information, dass der Hund ohne gross zu warnen, ziemlich deutlich vorgehen kann. Das macht den Hund nicht schlechter, sondern den Hundehalter aufmerksamer und vorausschauender.
Auch kann man in der Erziehung dann die Weichen darauf einstellen. Es ist wichtig, dass der Junghund diese Form der Stresslösung nicht festigt. Das heisst, der Besitzer kann im Wissen darum, darauf achten, den Junghund nicht in überfordernde Situationen zu bringen/zumindest rechtzeitig da raus nehmen und gleichzeitig damit zeigen, dass er das managt.
In der Regel werden die Hunde je älter und reifer sie werden und bei guter und fairer Erziehung sowie zuverlässiger, stabiler Betreuung dann auch gelassener und entwickeln eine hohe Reizschwelle.
Betreue ich Hunde von Freunden, (ich nehme zu Kimba höchsten noch einen Betreuungs- Hund dazu) dann ist ein ganz ruhiges und klares Management gefragt. Ich lasse diese engen Situationen garnicht zu und sind wir im Haus kuschle und schmuse in der Zeit mit keinem der Hunde.
Sie wissen wo ihr Platz ist und ich sorge dafür, dass keiner der Hunde den anderen belästigt in den Ruhezeiten.
Am 2. Tag ist dann schon eine gewisse Ruhe eingekehrt und sie dürfen sich im Haus bewegen. Entsteht aber auch nur das geringste Anzeichen von Spannung, bekommen sie ruhig die Aufforderung an ihren Platz zu gehen. Im Garten lasse ich sie weitgehends machen. Auf Spannung muss ich nur achten, wenn ich dazu komme. Da ist dann wieder mein ruhiges und rechtzeitiges Management gefragt.
Gehen wir dann raus, wird das ruhig angegangen und einer nach dem anderen "angezogen". Der andere wartet auf seinem Platz. So entsteht erst gar keine Aufgedrehtheit und kein Stress.
Das heisst aber nicht, dass die Hunde keine Zuwendung bekommen. Freundliche Worte, ein Streichler, Lob und Beschäftigung sind selbstverständlich.
Gruss Eva