Beiträge von Florinda

    Danke erstmal für eure Antworten.


    Die Schnüffelspiele haben wir vorher auch schon viel gemacht. Sie liebt das ... da muss sie sich konzentrieren und dreht dabei nicht auf. Agility haben wir wieder beendet, da sie da viel zu nervös wird.


    So im Alltag sehen ich eher weniger Anzeichen für Stress ... außer das Bellen draußen. Drinnen ist sie relativ ruhig und schläft viel. Am Nachmittag fordert sie dann öfter mal Beschäftigung, da ist ihr anscheinend langweilig.


    Als Therapiehund (im Pflegeheim) hat sie ganz viele Tricks gemacht. Außerdem war sie viel im Haus unterwegs und hat sich bei vielen Leuten Streicheleinheiten und Leckerlies geholt. Es war einfach den ganzen Tag viel mehr los.


    Ich versuche sie im Alltag etwas zu integrieren, gelingt mir aber bisher noch kaum :-/

    Könnt ihr mir mal genau sagen wie euer Tagesablauf mit euren Shelties so aussieht?


    Mein Sheltiemädchen ist im Moment glaube ich unterfordert. Ich bin seit ein paar Monaten in Karenz, wodurch sich unserere Tagesgestaltung extrem geändert hat (mit Baby zu Hause). Vorher war sie es gewohnt jeden Tag mit arbeiten zu gehen (Therapiehund). Wie viel macht ihr denn so mit euren Lieblingen?

    Ich habe eine 3 jährige Sheltie Hündin und vor drei Monaten ist unser erstes Kind auf die Welt gekommen. Meine Hündin ist dem Kind gegenüber extrem brav und vorsichtig. Durch meine Karenz bin ich jetzt zu Hause. Meine Hündin durfte vorher immer mitkommen zur Arbeit und wurde als Therapiehund eingesetzt. Sie war es also gewohnt jeden Tag zu arbeiten.
    Seit einiger Zeit zeigt sie komplett neues Verhalten - sie verbellt draußen alle Menschen. Egal ob an der Leine oder frei, alle werden angebellt. Wenn sie frei ist, läuft sie zu den Menschen hin. Wenn ich schnell genug bin ruf ich sie zu mir und leine sie an. Früher hat sie das nicht gemacht. Ganz selten wurden Menschen verbellt, aber jetzt wird wirklich jeder verbellt.
    Warum macht sie das und wie kann ich dagegen arbeiten?
    Macht sie das, weil sie im Moment komplett unterfordert ist? Das ist sie wahrscheinlich, weil ich (durch das Baby) im Moment nicht so viel Zeit habe für sie wie vorher. Ich versuche ihr trotzdem gerecht zu werden, in dem wir jeden Tag draußen unterwegs sind und ich zu Hause mit ihr trickse und viele Schnüffelspiele mache.
    Oder macht sie das, weil sie meint mich und das Baby beschützen zu müssen?
    Oder ist sie durch die ganz neue Situation gestresst? Soll ich mit unserem Programm eher wieder runter fahren oder mehr mit ihr machen?


    Im Moment sieht unter Tagesablauf so aus:
    Mann geht in der Früh 10 min Gassi
    Am Vormittag sind wir ca. eine Stunde im Wald unterwegs - abgeleint, viel laufen, Schnüffelspiele
    Nachmittags meistens nochmal eine Stunde - entweder auf Feld und Wiese abgeleint oder in der Stadt an der Leine
    Zwischendurch (nicht jeden Tag) noch Tricks für ca. 15 Minuten.
    Abends kleine Runde (10min)


    Ich habe das Gefühl sie ist unterfordert bzw. nicht augelastet und bellt aus Übermut :ka:


    Danke für eure Tipps!

    Ich sehe hier auch das Problem in deinem Management nicht an Eika selbst. Ich konnte meinen Sheltie im ersten halben Jahr auch nicht unbeaufsichtigt im Garten meiner Eltern alleine lassen, weil sie sonst alles umgegraben hätte und meine Eltern das nicht wollten. Pech für mich, da muss ich eben aufpassen und managen.
    In deinem Fall: Eika darf nicht alleine in den Garten. Ich würde den Garten sowieso nur kurze Zeit anbieten. Z.B. statt einem Spaziergang geht man eine halbe Stunde in den Garten, erforscht mit ihr gemeinsam die Umgebung etc. Dann wieder ab ins Haus und die Kleine soll schlafen.


    Du musst auch aufpassen, was sie mit dem Garten verknüpft. Ich habe am Anfang den Fehler gemacht, dass im Garten immer Action angesagt war. So schnell konnte ich gar nicht schauen, ist mein kleiner Sheltie bellend im Garten herum gelaufen und kam gar nicht mehr runter. Wenn sie ins Haus musste ist sie winselnd und bellend vor der Tür gestanden. Es war ein ganzes Stück Arbeit ihr zu erklären, dass man sich im Garten auch entspannen kann. War mein Fehler, aber man lernt daraus. Daher mein Tipp an dich: im Garten nicht zu viel Action machen oder Eika nicht einfach machen lassen, sondern ihr eher beibringen, dass man sich da entspannen kann, ruhige Arbeiten (Nasenarbeit) etc. anbieten.


    Du hast einfach einen Hund, wo du sehr viel managen musst. Das ist so und wird wahrscheinlich mind. noch ein Jahr so bleiben. Also MUSS einfach immer Käse mit sein am Spaziergang - war bei mir am Anfang auch so.


    Versuch etwas Freude an der Erziehung deines Hundes zu entwickeln. Mir kommt vor, dass für dich alles anstrengend ist. Du hast ein Kleinkind zu Hause, das die Welt noch nicht kennt. Zeige ihr mit Freude wie schön das Leben sein kann und gib ihr einfach klare Grenzen.

    Trägt sie überhaupt gerne Sachen? Dann gib ihr beim Gassi gehen vielleicht ein Spielzeug, das sie tragen darf. Vielleicht beruhigt es sie, wenn sie etwas im Maul hat und sie nimmt dann nicht alles auf.


    Noch eine andere Frage: wie schauen denn die Gassi Gänge mit ihr aus. Beobachtest du sie die ganze Zeit, oder lässt du sie einfach ihr Ding machen? Bei so einem Hund musst du einfach den Boden selbst abscannen und sie von allen möglichen potentiellen "Gefahren" ablenken. Z.B.: du siehst die Ratte, sie will daran schnüffeln, du sprichst sie an und lobst sie unendlich, wenn sie sich von der Ratte abwendet. Beute ausspucken verlangt von einem so jungen Hund nämlich sehr viel ab.

    Genau das meinte ich mit dem Speck ... du musst mit ihr tauschen. Natürlich musst du ihr was gaaanz tolles anbieten, warum sollte sie sonst mit dir tauschen?
    Wenn sie im Moment so viel frisst draußen und damit wegrennt würde ich sie eine zeitlang nicht mehr frei laufen lassen. Schleppleine drauf und du hast sie unter Kontrolle. Jetzt lernst du ihr nämlich gerade, dass sie alles, was sie findet, schnell runter schlucken und vor dir in Sicherheit bringen muss. Dieses Erfolgserlebnis sollte sie nicht mehr haben.


    Man muss leider auch aufpassen, dass sich keine Verhaltensketten bilden. Mein Sheltie hat im ersten Jahr mit Vergnügen jedes Taschentuch ins Maul genommen. Sie hat im Wald richtig danach gesucht. Auf das Kommando "Aus" hat sie es brav ausgespuckt und sich ihre Belohnung abgeholt. Dies hatte zur Folge, dass sie noch intensiver nach Taschentüchern gesucht, mich dann stolz angesehen bzw. sie mir teilweise gebracht hat. Tja .... das war eigentlich nicht mein Plan :p

    Zum Thema Kotfressen kann ich auch etwas sagen. Meine Hündin hat zwar nicht ihren Kot gefressen, aber den von Rehen/Hasen etc. Ich habe ihr dann eine zeitlang einmal pro Woche grünen Pansen gefüttert und schon war die Sache erledigt. Es muss grüner Pansen sein, damit er richtig schön stinkt.


    Meine Hündin hat anfangs draußen auch alles ins Maul genommen - Papier, Steine, Mist etc. Du musst einfach gegen was ganz tolles mit ihr tauschen. Bei mir war es entweder Käse oder Speck. So schnell kannst du gar nicht schauen, hat sie die Sachen ausgespuckt und den Speck genommen. Dann musst du natürlich eine mega Party machen und sie loben. In Zukunft einfach vorausschauend spazieren gehen. Sobald sie irgendetwas ansteuert, das sie in den Mund nehmen will, Abbruchkommando und extrem loben.


    Zum Thema Rasenmähen: ja, da sollte sie echt nicht dabei sein. Wenn sie es nicht schafft alleine im Haus zu bleiben, dann gib ihr doch was tolles zum Kauen währenddessen. Oder versteck ihr ein paar Leckerlies, die sie suchen darf. Dann ist sie beschäftigt und zufrieden. Wenn sie es am Anfang nur kurze Zeit schafft, musst du halt auf Etappen Rasen mähen.


    Das ist alles nicht realitätsfern, das ist einfach so. Du musst am besten den Alltag so gestalten, dass sie alles richtig machen kann. Wenn du sie dann immer lobst, wenn sie etwas toll macht, wird sie dieses Verhalten zeigen. Wenn es sein muss, gibt es halt für ein halbes Jahr keine Gardinen - na und, dafür habt ihr ein ruhiges Leben.


    Tipps für den Restaurantbesuch: Geh vorher eine Runde mit ihr, damit sie müde, aber nicht überdreht ist. Dann nimm was tolles zum Kauen und am besten eine Decke oder so für sie mit. Der erste Besuch sollte nicht zu lange sein, wenn sie eh Probleme mit Ruhe geben hat. Ich würde ein ruhiges Restaurant auswählen, wo wenige Leute sind. Je nachdem wie sie sich verhält, würde ich die Zeit anpassen. Wenn sie 30 Minuten ruhig und brav liegt, würde ich wieder gehen, damit sie es richtig machen kann und du sie loben kannst. Gleich mal stundenlang herum liegen wird zu viel für sie sein.

    Mir wäre jetzt auch spontan der Langhaarcollie eingefallen. Die sind grundsätzlich nett zu anderen Menschen bzw. ignorieren sie und sind nicht aufdringlich - passend also in Bezug auf deine Tochter mit Kindern. Sie melden jedoch alles Ungewöhnliche, werden aber nicht verteidigen. Als Reitbegleithund sind sie gut geeignet, da sie sich gerne bewegen und keinen Jagdtrieb haben (Ausnahmen gibts natürlich immer). Wenn du dir eher ein ruhiges Exemplar suchst, dann ist er auch damit zufrieden den ganzen Tag am Hof zu liegen und Teil der Familie zu sein. Wichtig ist bei den Collies der Familienanschluss, aber das wäre bei dir ja gegeben. Collies haben auch viel will-to-please, die wollen immer gefallen.
    Wenn du einen älteren Hund willst, dann würde ich mal bei Züchtern nachfragen. Oder es gibt auch mehrere Collie Rescue Seiten im Internet.