Bei mir war zuerst das Pferd da, der Hund kam erst später. Da durch ein paar unvorhergesehene Ereignisse ich dann eine Zeit lang nur ein Jungpferd hatte, das ich nicht reiten konnte, habe ich mir den Hund angeschafft.
Ein reitbares Pferd zusätzlich wollte ich nicht und da ich eh immer einen Hund wollte, dachte ich, wenn nicht jetzt, wann dann?
Für mich stand nie zur Diskussion, dass das Pferd immer wichtiger ist. In der Zeit, in der ich nicht reiten konnte, hat es mir sehr gefehlt und ich war heilfroh, als mein Jungspund dann soweit war geritten zu werden.
Ich denke, wenn man nur noch mit halbem Herz dabei ist, dann stimmt grundsätzlich etwas nicht. Der Hund verstärkt die Symptome davon nur, ist aber nicht die Ursache. Mein Hund kommt beim Ausreiten auch nicht mit, wenn ich auf dem Platz bin, dann muss er neben dem Reitplatz oder auf der Tribüne warten. Passt ihm nicht so ganz, aber klarkommen tut er und wenn man will, bekommt man beides auch sehr gut organisiert.
Vielleicht ist es für das Pferd kein Problem, nur zweimal die Woche geritten zu werden, aber für die Gesundheit des Pferdes ist das ein Unding. Das ist für den gesamten Körper nachteilig.
Was nicht geht ist intensiv Hundesport und intensiv Reitsport zu betreiben. Sprich Turniere, Kurse. Dafür fehlt den meisten Menschen, eingeschlossen mir, die Zeit. Dafür nutze ich Phasen, wenn das Pferd in Beritt ist, Sommer- oder Winterpause hat, aufgrund von Krankheit nicht geritten werden kann, intensiv für die Arbeit mit dem Hund.
Für mich ist das alles nur eine Frage des Wollens und der Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Kein Mensch zwingt dich dazu in den Stall zu fahren und mit dem Pferd zu arbeiten. Keiner muss sein Pferd auch reiten. Du kannst es auch andersweitig arbeiten oder einfach mal in Ruhe lassen.
Wenn du weißt, es ist nur eine Phase, dann nimm dir den Druck und lass das Pferd mal Pferd sein. Schadet für gewöhnlich den Wenigsten.
Wenn du einfach feststellt, dass du keine Lust mehr hast, dann verkaufe dein Pferd.
Wenn es an den Umständen liegt, ändere etwas. Ich denke, hier muss man konsequent sein auch wenn es super schwer fällt weil Stall oder Wohnung nicht optimal ist. Entweder ziehst du um oder das Pferd. Unglücklich machst du euch beide damit. Also, wenn du etwas an der Situation ändern willst, dann tu es!