Beiträge von Dimmalimm

    Euer Hundewissen ist viel zu begrenzt, als dass Ihr diese Aufgabe packen könntet. Bitte beendet dieses "Experiment" (mal schauen, ob es vielleicht nicht doch klappt...) sofort Eurem Hund zuliebe.

    Das kann man gar nicht genug hervorheben!

    Auch wenn es hart klingt: Ihr habt keine Ahnung von Hundeverhalten und ihr könnt oder wollt euren Alltag nicht so organisieren, dass sowohl Kind als auch Hund verantwortungsvoll angeleitet, geführt und geschützt werden. Ich finde, dass ein Hund einfach nicht in euer Leben passt.

    Quasi von Anfang an hat er sich bei Hundebegegnungen flach auf den Boden gelegt, gewartet und sobald die Hunde auf unserer Höhe waren ist er losgesprungen.

    Das ist ein extrem unhöfliches Verhalten, das du ihm wirklich dringend abgewöhnen solltest, bevor er mal an den falschen Hund gerät.

    Manchmal klappt es ihn ein bisschen am Geschirr hoch zu „ziehen“. Natürlich nicht stark

    Wenn es mit "nicht stark" ziehen nicht funktioniert, müsstest du eben doch mal "stark" versuchen - es kann ja nicht angehen, dass dein Hund sowas einfach aussitzt und du nichts dagegen tust. Hier würde ich wirklich mehr als deutlich werden. Idealerweise solltest du diese Situation aber einfach vermeiden:

    Den Hunden aus dem Weg gehen, in die andere Richtung laufen oder ähnliches, will ich nicht.

    Solange du diese Situationen nicht händeln kannst, solltest du das aber. Je öfter er mit diesem Verhalten durch kommt, desto mehr manifestiert sich das ja. Es ist auch dem Hund gegenüber nur fair, wenn du mit zunächst mit ausreichend Abstand trainierst und ihm ein Alternativverhalten zeigst, bevor er überhaupt in Versuchung kommt sich hinzulegen. Kennt er ein Markerwort oder einen Clicker? Du kannst mal "Zeigen & Benennen" in der Forensuche eingeben, das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, sich der Sache zu nähern.


    Mit ziehen kommt man bei einem 37 kg Hund der sehr stur ist auch nicht weiter.

    Nichts für ungut, aber hast du dich hier vielleicht vertippt? Das scheint mir ganz schön viel für einen gerade mal 9 Monate alten Junghund - unsere ausgewachsenen Hovawarte haben ja weniger! (Das könnte dann auch ein Punkt sein, wo man noch ansetzen könnte... ;-) Nicht bös gemeint!)

    Mir ist diesmal einfach nur wichtig, das es ein Hund ist, der gesund ist, der gut sozialisiert ist und der einfach zu mir und meinen Vorstellungen passt.

    Ich habe 30 Jahre lang mit jede Menge Probleme zu kämpfen gehabt, das möchte ich nicht noch einmal.

    Versteht mich bitte richtig. Ich liebe meine Tiere über alles und würde sie für nichts auf der Welt mehr hergeben. Und was ich durch meinen Teddy über Hunde gelernt habe ist unbezahlbar. Aber der nächste, und letzte, soll einfach nur passen.

    Nur kurz vorweg: Das klingt ein bisschen entschuldigend, und ich finde nicht, dass du dich dafür rechtfertigen musst, dass du einen Hund vom Züchter möchtest! Ein Hundekauf mit Sinn und Verstand aus einer Zucht mit Sinn und Verstand ist auch Tierschutz.


    Zu deiner eigentlichen Frage: Eine kontrollierte VDH-Zucht wäre für mich eine Grundvoraussetzung, sagt aber tatsächlich nichts über "gut oder schlecht" aus. Mir wäre es wichtig, dass die Welpen mit Familienanschluss aufwachsen und bereits erste kleine Erfahrungen außerhalb der eigenen 4 Wände sammeln dürfen (mal eine neue Gegend erkunden, ein bisschen Halsband/Geschirr/Leine kennenlernen, ausgewählte, souveräne Althunde treffen, Auto fahren). Vorsicht aber, wenn die Züchter hier allzu sehr übertreiben: Der mit dem größten Bällebad ist nicht der beste Züchter ;-)


    Grundsätzlich finde ich wichtig, dass der Züchter seine Hunde kennt und einschätzen kann und euch sowohl bei der Auswahl des passenden Welpen berät als auch für alle weiteren Fragen oder Probleme mit dem Welpen als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Vorsichtig wäre ich bei Leuten, die ihre Hunde grundsätzlich über den grünen Klee loben und zu keinerlei kritischer Einschätzung fähig sind. Ein verantwortungsvoller Züchter weiß auch um Probleme oder Risiken in seiner Zucht und weist euch (idealerweise unaufgefordert) auf eventuelle gesundheitliche Probleme hin. Alles in Richtung Schönmalerei, Heile-Welt-Gerede, "Die-sind-alle-von-Natur-aus-kinderlieb-stubenrein-antiallergen" wäre mir zu unseriös.


    Dazu gehört auch, dass mir zum Beispiel die Wahl des Deckrüden schlüssig erklärt wird: Warum gerade der, welche Wesenszüge, welche Äußerlichkeiten etc. haben zu genau der Verpaarung geführt? Ein guter Züchter verliert neben aller Liebe zu seiner Hündin und seinen Welpen die Sachlichkeit nicht aus den Augen.


    Das alles sind natürlich nur Anhaltspunkte (und auch einfach meine persönliche Meinung), und die Entscheidung wirst du schlussendlich wohl doch auch ein wenig mit Bauchgefühl treffen müssen. Ich finde es gut, dass du die Suche sachlich angehst und dich nicht von "Oje-ist-der-aber-niedlich" blenden lässt - aber ein bisschen auf den Bauch hören darfst trotzdem ;-)

    Welche Gründe sprechen denn für euch für den WSS? Warum soll es ausgerechnet diese Rasse sein?

    Und für mich ist absolut klar, dass ein Hund bei uns nicht der Mittelpunkt werden kann, da mache ich mir keine Illusion.

    Bei den Anforderungen würde ich persönlich mich jetzt eher bei den klassischen Begleithunden der FCI-Gruppe 9 umschauen. Die sind auch i.d.R. besser für Agi geeignet als ein WSS.


    Das soll aber nicht heißen, dass ein WSS nicht als Familienhund geeignet ist; es kommt nur ein bisschen darauf an, was ihr denn von eurem Hund erwartet und was ihr dem Hund im Gegenzug bieten könnt.

    Zu den Rassen kann ich dir nicht viel sagen, aber wenn du sowieso einen Tierschutzhund bevorzugst, wir wäre es denn, wenn du dich einfach mal in den lokalen Tierheimen umsiehst? Deine Anforderungen sind ja jetzt nicht so speziell, da lässt sich mit ein bisschen Glück bestimmt ein geeigneter Begleiter finden!

    Meinst du mit 7 Monaten kann man ihn dann für 1-2 Wochen schon mal jemanden geben?

    Wieso macht ihr denn nicht gemeinsam Urlaub? Ist doch toll, gerade mit einem Junghund, um noch besser zusammen zu wachsen und gemeinsam etwas zu erleben!


    Klar kann man den Hund in Betreuung geben, aber für mich wäre das ehrlich gesagt absolut keine Option. Ich möchte gerade die Phase des Erwachsenwerdens für gemeinsame Aktivitäten nutzen.

    Er muss später einmal gut sozialisiert sein, ich wohne städtisch, bin aber auch jeden Tag im Reitstall.

    Leider scheinen hier Realität und Wunschbild nicht so richtig zusammen zu passen. Dass es ein Vermehrerwelpe vom Bauernhof in der Stadt nicht gerade leicht haben wird, war ja abzusehen - warum musste es ausgerechnet dieser Hund sein, wenn du so klare Vorstellungen vom späteren Zusammenleben hast?


    Der „Züchter“ ist ein freundlicher, hundeerfahrener Mann, der seine Welpen gut betreut hat und und seriös ist.

    Ein "seriöser Züchter" produziert nicht wahllos Mischlinge. Ein seriöser Züchter bereitet seine Welpen sorgsam auf ihr späteres Leben vor. Welpen, die sorgsam betreut und großgezogen werden, sind in aller Regel nicht völlig verschüchtert, sondern aufgeschlossen und neugierig.


    Ich kann dir nur zu einem kompetenten Trainer raten, der dir dabei hilft, den Welpen behutsam an seine neuen Aufgaben heranzuführen. Du solltest dich allerdings mit dem Gedanken anfreunden, dass der Hunde deine Erwartungen eventuell niemals erfüllen kann.

    Kannst Du mir sagen, woran man das erkennt? Ich erkenne es wirklich nicht und mein persönlicher Eindruck und auch die "Betreuung" im Moment finde ich gut. Aber ich lerne gerne dazu...

    Ich finde es bei manchen Webseiten für Anfänger wirklich schwierig, sich nicht von solch blumigen Formulierungen blenden zu lassen. Ein paar Fragen kannst du dir aber stellen - bzw. du hättest sie dir im Vorfeld stellen sollen:


    - Gehört die Zucht einem FCI-anerkannten Zuchtverband an?

    - Hast du die Elterntiere gesehen (v.a. natürlich die Mutter; den Vater ja i.d.R. "nur" auf Bildern)?

    - Hat die Hündin einen gesunden, aufgeweckten Eindruck gemacht? War das Fell gepflegt, die Augen klar; hat sie mit den Welpen normal und natürlich interagiert?

    - Wie oft lässt der Züchter eine Hündin belegen? / Alter der Hündin beim ersten Wurf?

    - Hat der Züchter dir erklärt, warum er genau diesen Rüden für seine Hündin ausgewählt hat, und wenn ja, war die Antwort schlüssig in Bezug auf Wesen, Gesundheit usw. (und nicht nur "die Verpaarung hat sich ja die letzten 3x schon so gut verkauft" oder "der wohnt halt hier")? Wird ausreichend "frisches Blut" eingekreuzt oder sind die Elterntiere gar verwandt?

    - Wurde die Verpaarung von offizieller Stelle (Zuchtverband) genehmigt?

    - Hast du Wurfabnahmeprotokolle einsehen dürfen von einem offiziell ernannten Zuchtwart?


    Unseriöse Zucht ist, sofern sie nicht gegen das Tierschutzsgesetz verstößt, nicht verboten, und ich denke, so kann es schwierig werden, dagegen juristisch vorzugehen. Ich möchte dir auch gar keinen Vorwurf machen, weil ich es, wie schon gesagt, wirklich nicht so leicht finde, sich als Anfänger nicht vom typischen "Hobby-/Liebhaber-"Geschwafel blenden zu lassen. Aber vielleicht helfen dir diese Anregungen ja ein bisschen beim "Sortieren".


    Und noch zum Thema "Hundehändler": Den meisten (seriösen!) Züchtern, die ich kenne, geht es weniger ums Verkaufen als um den Erhalt der Rasse, der Eigenschaften, die sie so schätzen, den Erhalt und der Fortführung der Eigenschaften ihrer Hündin(nen), und viele haben sogar noch einfach Freude daran, ihre Welpen und deren neue Familien bei ihrem Start ins neue Leben zu begleiten. Ein finanzieller Gewinn ist so ein Wurf bei wirklich guter Aufzucht eher selten ;-)

    Ich kann auch nicht nachvollziehen, wieso man da auf Biegen und Brechen noch Experimente machen will.


    Wir haben leider eine ähnliche Situation in der Familie; meine Terrier-Mix-Hündin (10) hatte sich mehrmals mit den Hovawart-Hündinnen (8 und 11) meiner Eltern in der Wolle - zuerst mit der einen und dann mit der anderen. Mittlerweile "wohnt" meine Hündin, wenn wir bei meinen Eltern sind, in einem großen Zimmerkennel. Sie darf sich, auch wenn die Hovawarte nicht dabei sind, im Haus nur noch kontrolliert und angeleint bewegen (Hang zum Größenwahn und so... ). Das hat viel dazu beigetragen, dass sich die Situation in den letzten 1-2 Jahren wieder extrem entspannt hat. Alle freuen sich, wenn sie sich sehen, die Hovawarte gehen auch an den Kennel und begrüßen meinen Hund freundlich, wir gehen alle gemeinsam (angeleint!) spazieren. Die jüngere Hündin und meine würden auch sehr gerne wieder miteinander spielen, aber das lasse ich prinzipiell nicht mehr zu, weil beide sehr rüpelig sind und das Risiko viel zu hoch ist, dass es in Sekundenbruchteilen wieder umschlägt.


    Meine Hündin kennt und akzeptiert den Zimmerkennel total (sie ist aber auch bekennender Boxen-Fan ;-)), und so ist das für alle die entspannteste Lösung. Natürlich sorge ich dafür, dass sie, wenn wir z.B. über Weihnachten 3 Tage dort sind, genügend Bewegung bekommt, wir gehen zusammen wandern oder sie darf im Garten rennen oder mein Vater nimmt sie mal zum Kochen mit in die Küche etc.pp. Dann liegt sie den Rest der Zeit auch einfach entspannt in ihrer Box am Ofen und schnarcht :smile: