Hallo ihr Lieben,
heute ist Candys Milz-OP auf den Tag genau 2 Monate her, sie hat sich wirklich fantastisch erholt, und nun habe ich leider schon die nächsten Sorgen.
Vorab: Ich war bereits deswegen beim Tierarzt und es wird weiter diagnostisch abgeklärt, aber ich zermartere mir trotzdem den Kopf und würde mich über Austausch mit den vielen erfahrenen HH hier freuen.
Der erste Vorfall ist ca. eine Woche nach der OP passiert. Candy ging langsam mit mir die Treppe hoch (ins 2. OG), und während ich mir vor der Wohnungstür die Schuhe auszog, ließ sich ganz plötzlich hinfallen, als wären ihr die Beine weggeknickt. Sie lag dann auf der Fußmatte (nicht auf der Seite, sondern mit den Beinen unter sich geklappt) und starrte vor sich hin. Sie wirkte total schläfrig und irgendwie abwesend, hat wie ins Leere geschaut, war aber bei Bewusstsein. Zuerst dachte ich, es wäre im Bauch irgendwas aufgeplatzt, innere Blutungen o.ä. - Schleimhäute waren aber ganz normal rosig, sie hat nicht gehechelt, und nach ca. 1 Minute ist sie aufgestanden, in die Wohnung rein marschiert und hat sich komplett normal verhalten. Hat mit ihrer Kauwurzel rumgeworfen (was sie morgens immer kurz macht), war total fröhlich und einfach komplett wie immer. Im Nachhinein dachte ich dann, sie hatte vielleicht kurz starke Schmerzen (sie ist recht empfindlich) und habe mir dann nichts mehr dabei gedacht und den Vorfall fast vergessen, weil sie einfach total normal, fröhlich und unauffällig war.
Am 1. Mai ist dann diese Situation bei einem Spaziergang plötzlich wieder passiert: Sie kam gerade aus einem Bach geklettert, ich dachte, sie will sich jetzt im Laub wälzen, und dann ist sie wieder wie ein Taschenmesser zusammengeklappt und lag da. Auf Ansprache hat sie nicht reagiert, wieder nur vor sich hin gestarrt, ich wollte sie zum Aufstehen bewegen, aber sie hat es gar nicht versucht (also weiß ich nicht, ob sie von den Beinen her nicht konnte oder ob sie einfach so "abwesend" war, dass sie mich gar nicht richtig wahrgenommen hat). Während ich überlegt habe, wie ich den Hund jetzt zum Auto bekomme, ist sie nach ca. 1-2 Minuten wieder aufgestanden, hat sich dann im Laub gewälzt, durchs Laub gerobbt - alles, was sie immer macht, wenn sie aus dem Wasser kommt - und war wieder komplett normal. Ich habe sie dann angeleint und bin mit ihr langsam zurück zum Auto (war zum Glück nicht weit); sie war ab dann, auch im Auto und zu Hause wieder so, als wäre nie etwas gewesen. Ist auch total koordiniert die Treppe ins Auto hoch gegangen und war einfach völlig wie immer.
Beide Male war der Spuk so schnell vorbei, als hätte jemand einen Schalter wieder umgelegt, dass ich schon fast an meiner Wahrnehmung gezweifelt hätte...
Die erste Einschätzung beim Tierarzt war, dass es rein von den klinischen Symptomen schwierig einzugrenzen ist - grundsätzlich käme fast alles infrage von Herz-Kreislauf über Diabetes über unytpischen epileptischen Anfall bis zum Hirntumor/entzündliche Erkrankung des ZNS. Zunächst wurde jetzt ein großes Blutbild mit Elektrolyten gemacht worden, da war alles äußerst zufriedenstellend. Als nächster Schritt steht eine Untersuchung des Herzens an, wenn da gar nichts bei raus kommt, müssen wir eben ggf. über MRT/Liquorpunktion sprechen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich ihr das wirklich schon wieder zumuten möchte, nochmal in Vollnarkose, sie hat immer große Angst in der Klinik; und dann ist ja auch nicht klar, ob und wie man eine neurologische Erkrankung überhaupt zielführend behandeln könnte.
Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen oder hat sonst irgendeinen wertvollen Hinweis für mich.
Ich bin mit Candy in einer größeren Tierklinik in Behandlung mit einem interdisziplinären Team und allen Geräten vor Ort. Grundsätzlich bin ich jemand, der gerne alles sehr genau weiß - aber mein Ziel ist nicht, ihr Leben um jeden Preis länger zu machen, sondern vor allem noch so schön und unbeschwert und glücklich wie möglich (sie wird im Herbst 14).
Wenn ihr den Text bis hierhin gelesen habt: DANKE :)