Ich stimme Dir komplett zu - bis auf den zitierten Teil. Im Gegenteil, hier würde ich versuchen, den Hund runterzufahren (Entspannungssignal, oder einfach Sitzpause, bis er ruhig ist, wie eben beschrieben), und eine weitere Begegnung gezielt zu suchen und besser zu managen, mit mehr Abstand und einem erfolgreichen (!) Abschluß für den Hund.
Ne schlecht verlaufene Begegnung so stehen zu lassen, ist doof - das merken die sich!
Da hast Du recht, es kommt aber zumindest bei Nosy darauf an, ob sie die erste Begegnung mit Hängen und Würgen aber ohne Eskalation über die Bühne gebracht hat, oder ob sie direkt alle Beherrschung verloren hat. Im ersten Fall ist sie wesentlich angegriffener und ich halte es da schon für richtig, sie dann nach Hause zu bringen.
Im zweiten Fall finde ich das, was Du schreibst aber passender als meinen Vorschlag!
Was ich noch machen würde: sie gezielt an Streßsituationen ranführen - aber auf erträglichem Abstand. Z.B. mal in die Stadt gehen, und (net gleich ganz im Zentrum am Einkaufs-Samstagvormittag!) irgendwo hinsetzen und einfach mal Leute gucken. Das wird anfangs total spannend sein - und irgendwann wird Hundi anfangen, sich zu entspannen, weil sie merkt, keiner kommt zu ihr, keiner tut ihr was, es passiert nichts. Außedem strahlst Du ja in dem Moment auch Ruhe und Entspannung aus (hoffe ich wenigstens *gg), das ist ansteckend und zeigt, daß es keinen Grund zur Aufregung gibt, Du hast alles im Griff.
Oh, da kann ich nen guten Tipp geben! Und zwar mit dem Hund auf einen einigermaßen gut besuchten (Supermarkt-)Parkplatz fahren. Wir setzen uns dann mit ihr in den Kofferraun und beobachten die Szenen, die sich da abspielen. Das hat sie gleich richtig gut angenommen, weil ihr der geschützte Rahmen "ihres" Kofferraums ganz viel Sicherheit gegeben hat.
Schön ist auch, dass man Menschen mit ganz vielen unterschiedlichen Formen beobachten kann: mal hängt ein Einkaufswagen dran, mal ein paar Tüten, mal so ein Ziehwägelchen oder ein Kind und alle gehen einfach vorbei und ziehen ihren Stiefel durch ohne den Hund zu beachten. Wir haben das letztes Jahr wirklich oft gemacht und sind genau ein mal angequatscht worden, was kein Problem war, weil ich den begrenzten Raum ja super und für Nosy spürbar kontrollieren konnte.
Manchmal legt sie sich, wenn es ihr zu viel wird hinter meinem Rücken hin und kommt wieder hervor, wenn sie wieder neugierig genug ist.
Man kann das Ausmaß des Trubels ja auch ganz gut mit Tageszeit und Stellplatz steuern und den Reiz so immer perfekt anpassen.
Natürlich wird sie immer mit einer Leine und einer Hand (locker) am Geschirr gesichert, damit nichts passieren kann, aber bisher hat sie noch nicht einmal den Versuch unternommen, das Auto zu verlassen.