Ich finde, jeder HH hat dafür zu sorgen, dass sein Hund keine anderen Hunde angreift, egal ob diese frei oder an der Leine sind, egal ob es tutnixe oder andere unverträgliche Hunde sind.
Hallo Jessica83,
solche Aussagen machen mich immer ganz kribbelig, weil ich sie als extrem unfair dem unverträglichen Hund und dessen Besitzer gegenüber empfinde.
Was Du verlangst ist einfach nicht möglich (bzw. nur dann, wenn sich künftig die Erfahrungswelt des unv. Hundes auf den eigenen Hochsicherheitstrakt-Garten beschränken soll.)
Ich kann meinen Hund gesichert mit Maulkorb und Halti und was weiß ich draußen theoretisch akribisch bei Fuß führen und trotzdem kann es passieren, dass so ein "Tutnix" in uns hereinbrettert und mein Hund (der durch die beengten Verhältnisse ohnehin vermutlich schon angepikst ist) nutzt die paar cm Spielraum um sich vor dem Überfall zu wehren und quetscht, drückt oder stößt so unglücklich, dass der andere Hund zu Schaden kommt. Möglicherweise ist dieses Szenario unwahrscheinlicher, als wenn mein Hund (ohne Maulkorb) an einer fünf-meter-Leine unterwegs ist, aber passieren kann es.
Die Verantwortung, die Du damit auf die Schultern derer legst, die keine ganz einfachen Hunde haben ist einfach so gemein hoch und trifft ohnehin die, die sich schon viele Gedanken machen und weit davon entfernt sind mal richtig schön entspannt mit ihrem Hund durch die Natur zu streifen.
Der Punkt für mich ist aber hier die Verhältnismäßigkeit
Wenn wir von Verhältnismäßigkeit sprechen, dann doch bitte auch von einer Verhältnismäßigkeit in punkto Verantwortung!
Ein Hund, der es nicht gelernt hat, dass man nicht einfach - und seien die Absichten noch so sonnig und golden - auf einen anderen Hund drauf hüpft, ist bitte genauso zu sichern wie ein Hund, der solche Hüpfereien als Angriff empfindet und entsprechend reagiert. Nämlich so lange, bis er es gelernt hat.
Zu sagen "eigentlich sichere ich meinen Hund aber manchmal passieren mir halt Fehler - ist mir dann immer peinlich!" und auf der anderen Seite zu erwarten, dass andere Leute die Baustellen ihrer Hunde perfekt im Griff haben und keine Fehler machen ist nämlich eine ziemliche Unverhältnismäßigkeit nach meinem Gerechtigkeitsempfinden.
Jeder hat seinen Hund so lange zu sichern, bis er in brenzligen Situationen zuverlässig abrufbar ist. Kommt es trotzdem zu so einem Zwischenfall, ist es nach meinem Dafürhalten keine Schuldfrage, sondern ein tragisches Unglück.