Hallo,
unser Labradormixmädchen hat 62cm Schulterhöhe und wiegt mittlerweile 27Kg. Sie ist vom Körperbau her sehr sportlich-zierlich, der Labradoranteil kommt wohl eher aus einer Arbeitslinie.
Beiträge von Karotto
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Hallo Beaglebine,
Zitateinen abspackenden, rumrasenden Hund
abspacken ist leider nichts für unsere Nase, die braucht immer ein bisschen Struktur und nen Rahmen, sonst dreht sie sofort völlig frei. Man merkt dann richtig, dass sie die Orientierung verliert und diesen Zustand schrecklich findet.
Hallo BieBoss,
ui, der Tipp mit dem Stehen bleiben bis sie (und ich!) sich beruhigt hat, ist richtig gut für uns! Bisher habe ich tatsächlich immer gewartet, bis sie wieder einigermaßen zugänglich war und habe sie mit Leckerchen werfen weiter bugsiert. Wir machen zwar auch was den Jagdtrieb angeht ganz gute Fortschritte, aber das liegt eher daran, dass sie insgesamt immer besser darin wird sich selbst zu regulieren und einfach nicht mehr so schnell die Nerven verliert. Ein richtiges AJT machen wir noch nicht mit ihr, weil wir bei den ganzen Baustellen Prioritäten setzen mussten und die Unruhe zuhause, der starke Wachtrieb, die Angst und die damit in Verbindung stehende Aggression waren Themen, die unseren Alltag so sehr eingeschränkt haben (und immer noch einschränken), dass das Jagen immer ein bisschen stiefkindlich behandelt wurde.
Außer ein bisschen Schleppleinentraining und Impulskontrollübungen ist da noch nicht viel passiert und wir haben uns da noch fast gar nicht eingelesen.
Deshalb bin ich Dir sehr dankbar dafür, dass Du das noch mal aufgegriffen hast, denn das was Du ausführst erscheint mir sehr nachvollziehbar! Beim nächsten Schreianfall, werden wir es so machen.
Dass ich am Dienstag abend mich selbst noch nicht wieder so richtig im Griff hatte, als wir nach Hause umgedreht haben, war tatsächlich blöd. Sie war auch ziemlich verunsichert.
Aber gut, so war es halt :-)
Mittlerweile merkt man ihr das Abenteuer nicht mehr an, wobei sie gestern morgen, beim ersten Spaziergang nach dieser Sache tatsächlich triebiger war als sonst.Hallo RafiLe1985,
jaaa, Pizza vermag bei mir so einiges! Danach war ich innerlich wiederhergestellt, auch wenn mir genau genommen die Sache immer noch in den Knochen sitzt und ich mich immer mal wieder dabei ertappe, wie ich das "was wäre wenn.."-Spielchen spiele.
Hübsch ist sie wirklich, und so blöd das klingt, manchmal hilft mir das echt! Wenn ich kurz davor bin zu verzweifeln und ich sie dann sehe und sie sieht sooo toll aus und ist so niedlich in ihrer ganzen bemühten Hibbeligkeit, dann bin ich sofort wieder auf Betriebstemperatur!
Wir haben das große Glück, dass eine sehr enge Freundin von uns Verhaltenstherapeutin für Hunde ist. Besonders in den ersten Monaten hat sie uns unheimlich viel geholfen, das war Gold wert!
Mittlerweile versuchen wir mehr und mehr selbst zu Experten für unseren Hund zu werden und lesen sehr viel. Das hilft auch ungemein.
Besonders hilfreich für uns ist aber echt auch das vielbesungene Bauchgefühl, das wir mittlerweile für unseren Hund entwickelt haben. Zwar passieren uns immer noch Fehler, aber beiweitem weniger als noch zu Beginn und das lässt uns alle immer besser zur Ruhe kommen :-)Impulskontrolle:
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Zitat
Wir werden wie jedes Jahr ein paar gute Freunde einladen, die Shira schon kennt und mag; Raclette essen und DVDs schauen. Ganz ruhig, ganz entspannt.
Irgendwie so werden wir es wohl auch machen. Es ist ja unser erstes Silvester mit unserer Paniknase und wir haben noch keine Erfahrungswerte was da wohl auf uns zu kommt, wohl aber dunkle Vorahnungen
Was mir besonders Sorgen macht ist das Anarcho-Geknalle ( ) vor und nach Silvester. Wenn uns da einer blöd beim Gassigehen erwischt, vielleicht sogar mit Farbeffekten, dann denke ich, wird Nosy ziemlich aprupt aus ihrem Nervenkostüm heraushüpfen.
Auch die Gerüche machen mir latent Sorgen, da reagiert sie auch leicht...
Na ja, ein Thundershirt hat sie bereits und das wird sie in der Zeit wohl auch draußen tragen und evtl fahren wir zu allen Gassigängen auch einfach mit ihr ganz weit raus aus der Zivilisation. -
Zitat
Gott is die hübsch ! <3
Finde ich ja auch!! :fondof:
Hallo Beaglebine,
hm, vielleicht habe ich mit dem Begriff "toben" auch ein bisschen daneben gegriffen. So unkontrolliert, wie das Wort vermuten lässt, geht es eigentlich nicht zu.
Der Ablauf ist meistens folgender: wir erreichen die Wiese, ich werfe ein paar Leckerchen, denen sie hinterhersetzt, dann nehme ich meistens ein Spielzeug und wir machen ein paar Übungen zur Impulskontrolle, zwischendurch wird immer mal gezergelt und dem Ball hinterhergerannt. Typischer Übungsablauf: ich nehme den Ball aus der Tasche, Hund wird abgesetzt, ich gehe mit dem Rücken zu ihr bis das Ende der Schleppleine erreicht ist, drehe mich um, gebe ihr das Sichtzeichen für Platz und sobald sie liegt werfe ich den Ball hinter mich, damit sie die komplette Länge der Schleppe ausnutzen kann, zum rennen (ich weiß, dass das etwas heikel ist, aber bisher war sie immer so auf das Spiel fixiert, dass nichts anderes interessant war). Schafft sie es nicht sitzen zu bleiben, drehe ich um und bringe sie wieder an ihren Platz. Es gibt noch einige andere Übungen, die wir in Verbindung mit Spielzeug zur Impulskontrolle und Frustrationstoleranz auf dieser Wiese machen, aber die sind halt auch immer durchbrochen mit viel Spielen, also einfach so Ball jagen oder zergeln oder über die Wiese rennen.
Mein Freund macht da Dummytraining mit ihr, zwar durchaus mit Anspruch, aber auch sehr lustbetont mit viel toben eben.
Das Ganze dauert je nach anschließender Runde so fünf bis zehn Minuten und eigentlich machen wir sehr positive Erfahrungen damit :)Für Tipps bin ich aber immer dankbar!
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Hallo xaragon!
Stimmt, zum Glück ist nix Schlimmes passiert!
Da wir keinen eigenen Garten haben und der Hund ja Bewegung und Auslauf braucht, sind wir auf die Schleppi angewiesen, zumal wir ja auch damit trainieren.
Das Spielen an der Leine klappt eigentlich richtig gut und es ist auch wichtig für sie, damit sie lernt, dass man draußen Spaß haben kann und nicht ständig vor lauter Angst verrückt werden muss. Es tut ihr auch gut, dass wir ihr an der langen Leine "etwas zutrauen" - also ich möchte sie (die Schleppi) wirklich nicht missenCimmaron,
ZitatDas war ein Sonntag, der sitzt mir noch heute in den Gliedern.
Das glaube ich Dir! Gott sei dank hattest Du so ein Spezialistenteam an Deiner Seite!
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Hallo friedapaula,
unsere verrückte Nudel haben wir anfang des Jahres aus dem Tierheim geholt. Dort wurde uns gesagt, dass sie als Welpe von einem Ehepaar geholt worden ist, dass dann aber keine Zeit (?) hatte, sich um sie zu kümmern, sodass sie von der achten Woche bis zum zehnten Monat ganz allein in dem Garten von diesen Leuten vegetiert hat. Sie haben sie da wohl immer mal gefüttert, sich aber sonst nicht mit ihr beschäftigt, irgendwann wurde es dem Mann dann wohl zu bunt und er hat sie ins Tierheim gegeben.
Wir wussten, dass sie sehr unsicher war, dass sie ein bisschen Jagdtrieb hatte und ziemlich aufgedreht war, als wir uns für sie entschieden haben. Das
http://www.directupload.net/file/d/3789/phh72y6m_jpg.htm
ist sie übrigens, getarnt als schlafender Engel
ihreszeichens Labrador/irgendwas-Mix
http://www.directupload.net/file/d/3789/x7wb775r_jpg.htmAls wir sie dann bei uns hatten war schnell klar, dass wir mit ihr nen Volltreffer gelandet haben. Sie hatte vor allem innerhalb und außerhalb der Wohnung Angst, das "bisschen Jagdtrieb" entpuppte sich als völlig unkontrollierter Triebwahn, Menschen, Kinder andere Hunde, ja eigentlich alles versetzten sie in Todesangst und schlimmste Aufregung und sie fing dann auch nach ca drei Wochen an wüst nach vorne zu gehen.
Sie hat einen tollen Charakter, sie ist unheimlich leidenschaftlich und engagiert, möchte immer hundertprozent geben und man merkt immer, wie sehr sie sich abmüht, nicht die Nerven zu verlieren. Zu den wenigen Menschen, zu denen sie Vertrauen gefasst hat ist sie unheimlich liebevoll und wahnsinnig süß. Sie liebt es, konzentriert zu arbeiten und seit wir mit dem Dummytraining angefangen haben klappt das auch immer besser.
Wir haben im Zusammenleben mit ihr schon viel gelernt und einiges über Bord geworfen, was wir vermeintlich über Hundeerziehung wussten. Sie ist ein wahrer Lehrmeister in Geduld, und die ersten Monate mit ihr waren wirklich größtenteils scheußlich, anders kann man es nicht sagen, aber es hat sich total gelohnt, weil sie einfach so ein toller Hund ist! :fondof:
Na ja aber genug geschwärmt! Hierzu:
ZitatIch denke mal, dass das ein Trugschluss ist. Mit dem Toben VOR dem eigentlichen Spaziergang pushst du sie wahrscheinlich erst hoch. Das würde ich lassen oder am Ende machen.
Stimmt schon, so wie Du es schreibst macht es Sinn! Aber wir habe festgestellt, dass Nosy das Toben vor dem Spaziergang gut tut. Das gemeinsame Spielen hilft ihr dabei, sich auf uns zu konzentrieren und wenn der erste Bewegungsdrang raus ist, ist sie nicht mehr so triebig und hibbelig. Sie fährt dabei eher runter und mittlerweile ist das zum Ritual geworden und Rituale helfen ihr ungemein!
Hm, schade, irgendwie schaffe ich es nicht, die Fotos direkt einzubetten, ich hoffe, die Links funktionieren! :)
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Danke für die lieben Antworten, statt des Cognacs hab ich mir ne Pizza bestellt!
Mittlerweile habe ich mich wieder etwas beruhigt, die Situation war einfach doof, besonders in Kombination mit ihrem völligen Jagdtriebaussetzer direkt danach. Und dann nach Hause kommen und keiner ist da
Wir machen im Moment wirklich viele tolle Fortschritte mit Nosy, wenn früher die meisten Spaziergänge sau-anstrengend waren und vereinzelt mal welche dabei waren, die einigermaßen entspannt waren, ist mittlerweile das Gegenteil der Fall und das ist ja wirklich ne Menge wert, zumal es auch bezaubernd ist zu beobachten, wie sie immer mehr aufblüht und anfängt richtig Spaß und Freude in ihrem Leben zu entwickeln.
Vielleicht war ich auch deshalb eben nicht ganz so auf Zack und hab die Leine los gelassen.
Jedenfalls stimmt es: wir haben noch nen ziemlichen Weg vor uns und ich bin es auch gewohnt, unangenehme Situationen abzuschütteln und beim nächsten Spaziergang neu anzufangen, aber diese Sache war jetzt echt - woah! Weil es so ein Glück war dass sie es auf die andere Straßenseite geschafft hat bei der Menge an Autos die da lang brausen. Und dann lässt sie sich auch noch von dieser völlig fremden Frau festhalten und geht auf keinen los! Da haben mir einfach nachhaltig die Nerven geschlottert!Das:
ZitatDann war er weg und hatte sich irgendwo in dem dichten Unterholz mit der Leine verheddert.
ist übrigens eine weitere Alptraumvorstellung von mir. Gott sei dank hast Du ihn wieder gefunden! War das weil Du ihn gehört hast? Oder Zufall? Oder war er noch nicht so weit weg?
Ich habe gehört, mit Leinen aus Biothane könne sich ein Hund nicht so verheddern, weil die nicht so tüddeln (habe so ne gummierte von K9).ZitatDa zeigte sich wieder deutlich, warum man nie zu 100% vertrauen sollte, zu 99% ok aber nie zu 100!
Ha! Ja, das Leben mit Hund bleibt spannend! -
Hallo allerseits,
ich komme gerade von einem Horrorspaziergang mit meiner Hündin nach Hause und muss mich ein bisschen ausheulen.
Wir waren (wie eigentlich immer) auf einer Wiese zum Toben, um vorm eigentlichen Spaziergang schon mal ein bisschen Druck raus zu nehmen. Sie ist dabei immer an der Schleppleine, weil sie sehr unsicher und jagdtriebig ist und wir ihr angstbedingtes Nachvornegehen wenn ihr was spanisch vor kommt auch noch nicht im Griff haben. Plötzlich betrat eine Frau mit ihrem Schäferhund den Platz und ging diagonal an uns vorbei über einen kleinen Trampelpfad richtung Hauptstraße. Ich hatte Nosy bei der Sichtung sofort absitzen lassen und sie hat auch fein Kino gespielt und den Hund samt Besitzerin friedlich passieren lassen. Als die Beiden außer Sichtkontakt waren und ich das Gefühl hatte, dass der Hund ganz bei mir ist habe ich ihr Zergelspielzeug genommen und geworfen, mein Hund rennt los, legt plötzlich volle Power ein, reißt mir die Schleppi aus der Hand und ändert die Richtung hinter dieser Frau und ihrem Hund her - voll auf die Hauptstraße im Feierabendverkehr zu. Abruf hat sie glaube ich gar nicht wahrgenommen. Und ich konnte einfach nur warten, ob ich jetzt Reifen quietschen höre oder nicht. Dann war sie über die Straße und die nächste Sorge: geht sie jetzt auf die Frau und ihren Hund los und wie kriege ich sie zurück und hoffentlich rennt sie nicht noch mal auf die Straße und hoffentlich beißt sie keinen, und so weiter.
Gott sei dank stand sie dann letztendlich ein bisschen abseits von Frau (die - ich bin ihr sooooo dankbar! -die Schleppi in der Hand hielt) und Hund und hat auf mich gewartet. Sie hat die beiden wohl ein bisschen angewufft, aber nichts Schlimmeres.
Ich bin dann mit ihr wieder zurück und in den Wald, damit sie noch ein bisschen Auslauf kriegt und promt kommen uns zwei Wanderer entgegen. Wir also tiefer ins Unterholz und plötzlich sieht Madame irgendwas jagbares und kriegt einen gepfefferten, völlig unkontrollierten Triebausbruch mit Geschrei, als würde man sie abstechen und wilden Ausbruchversuchen, so dass ich einfach nur noch mit aller Kraft die Schleppi festhalten konnte, bis sie ein bisschen ruhiger wurde.
Da bin ich dann nach Hause gegangen. Der Hund war mittlerweile auch so gestochen, dass jedes Blatt im Wind und jeder Vogel am Himmel für weitere kleine Ausbrüche gesorgt hat und wir haben ewig gebraucht bis wir endlich zuhause waren.
Hier habe ich jetzt erst mal den Hund ausgezogen, abgelegt und ne Runde geheult. Wenn ich mich ein bisschen gefangen habe gibt es noch ein bisschen Dummy-Suchen in der Wohnung, falls das überhaupt noch nötig ist, sie ist auch ganz schön geschlaucht.
Und ausgerechnet heute ist mein Mann auf Dienstreise und ich bin ganz alleine und weiß gar nicht wohin mit meinem Schreck und meinem Frust.
Deshalb habe ich gedacht, ich eröffne hier einen Thread, vielleicht mag mich jemand ein bisschen aufmuntern oder möchte auch ne Horrorgeschichte los werden oder so.
Ich musste das jetzt einfach loswerden.Ich mache mir auch so Vorwürfe, dass ich die Schleppi losgelassen habe, es hätte sooooo viel schlimmes passieren können, auch für die Autofahrer! Es ging aber einfach so schnell und war so ein plötzlicher Ruck - ich hatte da einfach nicht mit gerechnet und das obwohl ich unseren Hund ja kenne und weiß, dass man immer aufpassen muss bei ihr. Es gab einfach überhaupt keine Anzeichen dass sie diesen anderen Hund noch im Kopf hat.
Boah. Also ich bin wirklich ganz schön im Eimer. Aber schon das Runterschreiben jetzt hat schon ein bisschen geholfen. Ich denke echt drüber nach, ob ich vielleicht mal nen Cognac trinken sollte...
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Ich wollte Dir auch noch schreiben, dass es mir sehr leid tut, in was für einer blöden Situation Du Dich befindest. Dieses völlige Ausrasten vom Hund kostet einen so viel Nerven, es ist belastend, dass man gemieden wird und man ist immer ein bisschen neidisch, wenn man coole lässige Hunde sieht, die milde lächelnd ( ) an Dir und Deiner schwarzen Bestie vorbei schlendern. Manche Leute werden richtig böse und beschimpfen einen und man selber will einfach nur mal wieder entspannt raus (jedenfalls ging es mir so).
Und alle Tipps, die man bekommt, erscheinen einem irgendwie umständlich und schwer umzusetzen. Es ist einfach voll kacke.
Und dann ist auch noch Dein Mann gegen den Hund, das heißt, Du musst ihn auch noch gegen ihn verteidigen (den Hund gegen den Mann) und hast nicht mal zuhause Frieden mit Deinem HundDeswegen ist es so wichtig, dass ihr etwas habt, was Euch Beiden (Hund und Dir ) Spaß macht. Als Ausgleich für den ganzen Ärger!
Und wenn Ihr erste Erfolge erzielt mit einem guten, konesquent durchgezogenen Plan, vielleicht bekommst Du damit auch Deinen Mann ins Boot.
Ich würde Dir gern etwas Aufbruchstimmung vermitteln, weil ich weiß, wie mutlos man in dieser Situation sein kann. Wir haben Gott sei dank eine gute Trainerin in unserem engsten Freundeskreis. Ohne sie wäre ich oftmals verzweifelt.
Alles Liebe! -
Hallo Dortmund14,
ich würde wirklich erst mal um jeden Preis den Stress für Deinen Hund aus Euren Spaziergängen nehmen und konsequent bei jeder Hundesicht umdrehen. Ich weiß, wie blöd es ist, den Hund hinter sich her zu schleifen, unsere hat dabei zu anfangs ihre ganze Kraft eingesetzt (Du schreibst Deiner sei sehr kräftig, also hast Du da einen richtig körperlich ermüdenden Kampf ), aber und das ist das entscheidende: es wurde besser! Wir haben wirklich jede kleinste Regung in unsere Richtung belohnt und sie kam rasch etwas bereitwilliger mit (ein bisschen ziehen und manchmal quengeln haben wir auch heute noch, aber es ist nicht mehr so heftig).
Es ist einfach total wichtig, dass Dein Hund aus dieser Stressspirale rauskommt. Je länger desto besser! Er will ja diese Kontakte gar nicht, sie bedeuten für ihn Anspannung und Ärger, deshalb ist es nur gut, wenn Du ihm die erst mal konsequent ersparst. Das war für uns eine blöde Zeit, ständig hat man Extrarunden gedreht oder sich tief ins Unterholz eingegraben (letzteres machen wir immer noch, um Abstand zu bekommen) aber es hat sich bis hier her gelohnt.
Man denkt immer, dass es total wichtig ist, dass der Hund viel Kontakt zu anderen Hunden hat, aber mal ehrlich: was hat er von diesen Begegnungen außer der immer wieder kehrenden Erfahrung, dass andere Hunde purer Stress sind.
Wenn er ein paar Kumpels hat, mit denen er hin und wieder freundlich spielen kann, reicht das doch erst mal.
Bei uns war wirklich der Schlüssel: anderer Hund - Signalwort - Umdrehen! Und das konsequent, lange Zeit ohne irgendetwas daran zu verändern.
Und nebenher ein richtiges Hobby mit dem Hund finden, damit ihr den Spaß nicht aneinander verliert und er sich verbessern und stolz auf sich sein kann.Und bitte, bitte, sag Deinem Mann, er soll den Hund nicht anschreien. Das ist, sollte Dein Hund eigentlich Angst und Unsicherheit empfinden total kontraproduktiv! Dein Mann zeigt damit doch nur, dass er die Situation auch nicht kontrollieren kann.
Viele liebe Grüße und viel Kraft und Geduld!