@Honig, ich finde Deinen Tonfall in Deinem letzten Posting unangenehm belehrend und gleichzeitig ist es sehr arm an Ausführungen, so macht es wenig Spaß darauf zu antworten.
Ich tus aber trotzdem:
Zur Korrektur:
ich habe mir die Mühe gemacht, zurückzublättern um zu sehen, was @Noctara zu diesem Begriff geschrieben hat. Ich finde es auch nachvollziehbar und als Einwurf relevant. Mit meinen Ausführungen hat das aber wenig zu tun. Eine als positive Strafe angewandte Korrektur sollte natürlich eingesetzt werden bevor es dem Hund das Hirn raus ballert, denn sonst gibt es keinen Lerneffekt. Dass das Maß der Strafe dadurch deutlich geringer ausfällt als wenn der Hund schon zugange ist und viel mehr Reiz braucht um überhaupt was zu merken, ist auch geschenkt. Ich streite auch gar nicht ab, dass der Lerneffekt durch diese Methode bei vielen Hunden hoch ist, aber erlaube mir doch bitte, abzustreiten, dass das bei meinem Hund auch so ist. Auch ein kurzer Impuls der Druck auf sie ausübt, ist für sie ein Zünder. auch wenn sie noch nicht in der Pöbelspirale drin ist. Meine Methode funktioniert bei ihr und sie ist nicht aversiv sondern positiv verstärkend. Soweit zu den Begrifflichkeiten.
Das könnte ich so sehen denn jedes mal wenn man mal von der Richtung "all Positive" abweicht kommt einer daher und proklamiert dass es "all positive" gänge.
Na, also entschuldige mal, aber wenn Du Dich hinstellst und sagst, es sei nicht möglich mit - keine Ahnung - Buchweizenmehl einen Kirschkuchen zu backen, dann käme ich auch daher und würde proklamieren dass das sehr wohl geht. Dabei geht es mir nicht darum, Dir aufzudrücken, dass Du vielleicht ein mieser Bäcker bist oder keine Ahnung von Kirschen oder Buchweizenmehl oder so hast, sondern ausschließlich darum, dass meine Erfahrung, dass besagter kirschkuchen sich super backen lässt und mir darüber hinaus auch besser schmeckt als der aus Weizenmehl doch bitte einfach so hingenommen werden möge.
Du hast nicht verstanden was ich meine.
Nee, hab ich auch nicht. Deine Erklärung erschien mir aber auch ein bisschen wirr.
Ja ich weiß leider - vielleicht irgendwann mal. Macht nix.
Ganz schön arrogant! Erklär entweder was Du meinst oder lass es, aber spar Dir diesen kryptischen Kram.
Schmeiß die behavioristische Denke auf den Müll - das ist abstrakte Theorie die in der Realität im Labor auftritt
Wenn ich mit Nosy arbeite, ist es mir möglich, das ausschließlich unter Zuhilfenahme von positiver Verstärkung zu tun. Im Zusammenleben mit ihr fällt mir kein Beispiel ein, in dem ich aversiv auf sie einwirke. jede Interaktion mit ihr, bei der ich möchte, dass sie etwas bestimmtes tut, ist positiv verstärkend aufgebaut. Eine Interaktion in der ich einfach irgendwie mit ihr kommuniziere ist immer freundlich und ruhig, ist wahrscheinlich bei den meisten so. Wütend werde ich nicht auf meinen Hund, wenn ich draußen wegen ihr aufgewühlt bin, setze ich mich - wo ich gerade bin - mit ihr auf den Boden und gebe ihr für "touch" oder "schau" ein Leckerchen nach dem anderen, bis wir uns beide wieder gefangen haben. Das ist ein Ritual, das sie versteht und das uns beiden hilft wieder Luft zu holen.
Ich neige nicht zu Ausbrüchen, ich zerre nicht plötzlich an der Leine, weil ich mich erschrecke (und selbst wenn, auch das kann man positiv aufbauen).
Auch eine negative Strafe kann ich nicht bei uns ausmachen, denn das Wegfallen eines angenehmen Zustandes wird bei uns nicht erzieherisch eingesetzt. Klar, wenn ich nach dem Kuscheln aufstehe und weggehe, ist es das Stoppen eines appetitiven Gefühls, aber es wird doch von Nosy trotzdem nicht als Strafe empfunden, weil ich mein Weggehen nicht an ein Verhalten von ihr geknüpft habe.
Mit der strengen Definition von Behaviorismus (wenn Reiz=x dann Verhalten=y) hat meine Herangehensweise in der Praxis übrigens nix zu tun. Wie jeder andere vernunftsbegabte Mensch überprüfe ich eine Methode auf ihre Umsetzbarkeit und stütze mich dann auf meine entsprechenden Erfahrungswerte. Klappt was nicht, wird es aussortiert. Klappt was im Moment nicht, wird etwas anderes probiert. Ich habe für die Art schwieriger Situationen, die (meiner Erfahrung nach) mit Nosy auftreten können einen katalog an Verhaltensweisen zur Hand und diese Verhaltensweisen sind jede für sich so aufgebaut, dass sie für Nosy angenehm sind und sie etwas dabei lernt.
Ich habe auch keinen "Positiv-Guru" oder sowas, ich arbeite ganz praktisch mit reiner positiver Verstärkung, z.T. durch eigene Ansätze, z.T. durch Anleitung von einer sehr erfahrenen Trainerin.
Das:
Ich habe die Erfahrung gemacht Menschen oft sogar die eigenen Methoden anders sehen wie andere sie sehen - es gibt Leute die meinen nur positiv zu arbeiten und dann aber mal ganz unfreundlich dazwischen hauen.
ist doch übrigens auch nicht viel anders als das:
Indirekt schwingt immer ein "hast keine Ahnung wenn dus nicht kannst" oder "hast nicht richtig geübt wenns nicht funktioniert" mit - das ist natürlich völliger Bullshit.
Indirekt schwimmt nämlich im oberen Zitat ein "wenn Du echt darauf bestehst, dass Du rein positiv verstärkend mit Deinem hund trainierst, dann hast Du entweder was nicht richtig verstanden, oder Du machst Dir da irgendwie was vor"
Und zuguterletzt:
Ich finde es wichtig das man sich selbst prüft, die Ergebnisse seines Trainings/Erziehung möglichst objektiv prüft und wenn nötig Änderung (auch in der Sichtweise) vor nimmt und dabei fair bleibt zu seinem Hund und zu sich selbst.
Da sprichst Du mir voll und ganz aus der Seele und genau aus diesem Grund sind wir von einem durchaus auch kräftig aversiv angelegten Stil abgekommen und bei den jetzigen Methoden hängen geblieben.