Ich "muss" nun auch hier mitschreiben und hoffe auf Tipp´s...
Erstmal zu unserer Situation. Lennox, Whippet, Rüde unkastriert, 10 Monate. Kam Ende Oktober zu uns, da war er ca. 5 Monate alt. Keine seriöse Zucht (leider). Viele kleine Anfangsprobleme haben wir schnell in den Griff bekommen. Er ist superlieb, whippet-typisch ein bisschen grobmotorisch und flapsig, hat einen Dickkopf. Leine Laufen, Abruf, Kindertauglichkeit, Stubenreinheit, Großstadt, Kompatibilität mit der Ersthündin, alles topp. Nur das Alleine-bleiben klappt einfach nicht.
Dazu muss man sagen, das wir das wirklich ein bisschen unterschätzt haben. Unsere Hündin war da sehr unproblematisch und wir sind naiverweise davon ausgegangen, das es mit ihm genauso wird. Am Anfang war er einige Zeit in der HuTa. Dann haben wir es zuhause probiert. Er muss am Wochentag 2x 3 Std alleine bleiben, in der Pause fahre ich nach Hause (ca. 5 Min mit dem Auto) und drehe eine Runde mit den Hunden.
In den ersten Wochen musste er nicht viel alleine bleiben. Dann kam Weihnachten, eine größere OP bei mir, HuTa usw. Nun ist es aber soweit, das es klappen muss. Ich habe die OP selbst übernommen und dadurch schon meinen kompletten Urlaub verbraucht. Durch meine Tochter bin ich Mittags eingespannt und kann das übliche Training mit vor die Tür gehen etc. nicht machen, weil sie dann immer mit müsste... Inkl. Anziehen etc. Mit einer 3-jährigen nicht so gut machbar
In den letzten Wochen haben wir es also nochmal versucht mit den kompletten 2x 3 Std. Jeden Tag wurde es schlimmer, am letzten Freitag waren dann auch die ersten Schränke ausgeräumt und Dinge zerstört... Plus Pfützen. Ich habe mega Stress auf der Arbeit, weil ich immer schon hibbelnd auf die Uhr schaue, wann ich endlich gehen kann... und dann daheim die Ungewissheit, was wieder zerstört ist. Zudem hat er ja auch ganz schön Stress, was ich ihm nicht jeden Tag zumuten will. Er rennt von Tür zu Fenster, springt an die Wände, beißt in die Türgriffe. Also wirklich extrem. Pubertät und Unsicherheitsphase plus Rasse spielen da wahrscheinlich auch noch rein... Unsere entspannte Ersthündin hilft ihm übrigens garnicht. Sie ignorieren sich.
Mitnehmen zur Arbeit ist nicht erlaubt. Das habe ich extra nochmal neu beantragt, wurde aber abgelehnt. Ich habe auch schon nach anderen Jobs geschaut und ein paar Bewerbungen geschrieben.
Die HuTa ist super, aber leider ziemlich teuer auf Dauer. 20€ pro Tag an 20 Tagen im Monat... Ich suche daher momentan einen Sitter und habe morgen auch schon einen Termin mit einer jungen Mama, das hört sich sehr gut an. Auch mein Dad ist eine Option, er ist Rentner und wohnt nicht zu weit weg. Er will sich die Tage entscheiden, ob er es machen kann. Dort kennt Lennox sich schon aus und war auch schon ein paar Mal über Nacht.
Jetzt will und muss ich aber weiter Trainieren. Denn managen ist schön und gut, aber irgendwann wollen wir auch mal wieder ein paar Stunden ohne Hund was machen (er kann ja leider nicht überall hin mit) und auch die Situation mit dem Job sollte über kurz oder lang klappen (falls sich nicht tatsächlich etwas Neues findet, wo er mitkommen kann).
Da die alte Situation schon so belastet ist, will ich komplett neu aufbauen. Wir haben überlegt, einen Raum für die Hunde im Keller einzurichten. Der ist beheizt, es würde ein Sofa reinkommen, Decken, Wasser. Ich könnte da jeden Mittag trainieren, auch mit meiner Tochter.
Mein Plan ist momentan: Den Raum als Entspannungsort aufbauen. Also die ersten Wochen zusammen dort hinsetzen, Hunde kuscheln und schlafen, ich spiele mit meiner Tochter, lese ihr etwas vor etc. Wenn das gut klappt, kleinschrittig anfangen mit alleine lassen. Erstmal nur auf Toilette gehen, Raum dabei auflassen. Hunde müssen bleiben. Dann Tür zu, wieder auf. Irgendwann Treppe hoch, wieder runter. Haustür auf, wieder zu. Stück weggehen, wieder rein. Und das dann immer weiter ausbauen.
Parallel dazu haben wir schon in den letzten Wochen angefangen, nachlaufen / kontrollieren zu unterbinden. Er kann sich mittlerweile eine Stunde auf seinen Platz im Esszimmer legen und dort dösen, wenn ich mit meiner Tochter im Kinderzimmer spiele. Auch Spielen im Haus ist eingeschränkt. Generell achte ich darauf, nicht immer verfügbar zu sein, wenn Herr Hund das möchte.
Ich hoffe wirklich sehr, das wir so Fortschritte machen und zu dem gewünschten Ziel kommen. Auch, wenn es wahrscheinlich ein wenig dauern wird...
Sorry für den vielen Text, ich wollte euch einen guten Überblick geben...