Beiträge von Vereni

    Danke auch für eure hilfreichen Antworten!


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    Moin,
    na ja - möglicherweise erinnert sie die Tiefgarage durchaus an das Erlebte, es kann ja dort auch eine gegeben haben? Oder aber, es ist so ähnlich wie eine Gepäckhalle? Möglich auch, das sie mit ihren feinen Ohren mehr hört, als Dir bewusst ist?
    Es können ja auch Gerüche sein, die sie daran erinnern? Hohe Räume möglicherweise auch. Für viele Hunde ist der Flug traumatisch....


    Ja klar, du hast Recht! Es kann ja auch zufällig sein, dass sie tatsächlich schon mal in dieser Tiefgarage war oder es einfach mit was verknüpft hat.. :( :



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    Ich würde da langsam heran gehen und üben, kurze Wege in hohe Räume und gleich wieder raus, so dass sie verknüpfen kann, "passiert ja nichts....." und irgendwann ruhiger wird. Menschenansammlungen? Mit meinem Spanier ging das nie - ich hab es aber auch nicht geübt. Langsam aufbauen, erst mit wenigen Menschen, dann halt mit mehr... verschiedene Zeiten, gleiche Örtlichkeit? Damit sie den Ort erst mal kennt und nicht mehrere Dinge gleichzeitig auf sie einstürmen. Diego hat von seinem Flug auch sehr viel Angst behalten, er ist dazu auch noch mal umgeladen worden, bei einem Zwischenstopp - er mochte dadurch auch lange kein Cabrio fahren, die Geräusche haben ihn wohl an den Flug erinnert?i


    Ja, ich glaube ich habe sie einfach völlig überfordert! Oh man, das tut mir so leid - die arme Maus.. :verzweifelt: :/ Menschenansammlungen werde ich ihr erst einmal für lange Zeit vorenthalten; das ist eine Sache, die sie nicht zwangsläufig "können" muss. Erst wenn sie alles andere angstfrei meistern sollte, würde ich versuchen, sie an das heran zu führen.
    Als du das mit den Fluggeräuschen gesagt hast, ist mir aufgefallen, dass sich das irgendwie wie ein roter Faden durchzuziehen scheint..: sie liegt am liebsten im Schlafzimmer, wenn wir im Wohnzimmer Fernseh schauen. Wenn der Fernseher ausgeschaltet ist, liegt und schläft sie auch im Wohnzimmer. Vielleicht ist es ja wirklich so, dass dieser unterschwellige und penetrante Dauerton (der ja im Möbelhaus auch durchaus durch die (für uns) leise Musik gegeben war) sie an irgendetwas negatives (wie z.B. den Flug erinnert) erinnert.



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    Vielleicht war Zena durch die Reizüberflutung am Flughafen so gestresst.



    Ja, auf jedenfall kann das im Flughafen auch Reizüberflutung gewesen sein. Auch im Möbelladen und Restaurant könnte es schlicht und ergreifend auch einfach Überforderung gewesen sein.



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    Wenn sie erst seit Februar bei euch ist, muss sie noch viel Neues verarbeiten. Da kann so ein Trubel schon mal überfordern.
    Ich habe meinen Tierschutzhund seit letztem Herbst. Und rückblickend hätte ich ihm gerade in der Anfangszeit noch mehr Ruhe gönnen sollen. Mir war gar nicht klar, dass ein Hund so viel Zeit zum eingewöhnen brauchen kann. Es hiess immer, Hunde würden sich schnell umgewöhnen.
    In einem Büchlein von Patricia McConnell habe ich mal gelesen, dass es bei manchen Hunden sogar bis zu einem Jahr dauern kann. Bei meinem Hund habe ich nach etwa vier Monaten beobachtet, dass er allmählich ankommt. Und es gibt dennoch ein paar Baustellen... So schnell lässt sich die abgespeicherte Vergangenheit leider nicht überschreiben.


    Auf jedenfall benötigt sie Zeit zum Ankommen und Verarbeiten, das ist klar. Sie ist nun ja über zwei Monate bei uns und nach dem ersten Monat hat man gemerkt, dass sie sich hier wohlzufühlen scheint: ihre Öhrchen sind immer vorne, sie ist sehr gut ansprechbar, kommt wenn man sie ruft und traut sich mittlerweile auch überall hin (zu Beginn war ihr der Garten und der hintere Bereich der Küche nicht geheuer).
    Wenn wir irgendwo (spazieren) waren oder im Garten getobt / gespielt haben, gibt es danach immer lange Ruhepausen, damit sie wieder runterkommen und alles verarbeiten kann.


    Aber das Eingewöhnen an ihr Zuhause hat mMn nichts mit dem Stress zu tun, den sie an manchen Orten empfindet. Anscheinend muss und sollte ich sie an jede für sie neue Situation langsam und stückweise heranführen und sie nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen. Das habe ich nun gelernt.


    Allerdings hat sie heute auch mit ihren o.g. Stresssymptomen begonnen, als wir bei meinem Vater im Büro waren. Hier waren wir bereits drei Mal und jedes Mal hat sie ruhig neben uns gelegen oder ist durch die Gegend gelaufen. Jedoch hat sie heute angefangen zu hecheln und ein wenig zu zittern, als es draußen plötzlich angefangen hat stark zu regnen - das hat man auf dem Flachdach leider sehr deutlich gehört.
    Wie kann ich sie in solchen Situationen beruhigen? Ich habe von ignorieren bis zu ihr setzen und am Kopf kraulen alles versucht, aber nun weiß ich nicht weiter.. :???:

    Danke für eure Antworten! :D


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    Ich würde erst mal gucken was ihr genau Angst macht. Lärm? Größere Menschenansammlungen? Beides? Noch was anderes?
    Du kannst sie ja schlecht an eine Angstmachende (oder verunsichernde) Situation gewöhnen, wenn du nicht weißt was für eine Situation das eigentlich ist. ;)


    Ja, das ist leider nicht so ganz eindeutig zu sagen.. Wir haben sie gestern probeweise kurz mit in einen Möbelladen genommen, in dem es wirklich leer und dementsprechend ruhig war. Sie hat eigentlich sofort angefangen zu hecheln und schien sehr aufgeregt. Sobald wir mal stehen geblieben sind, fing sie auch an zu zittern.
    Ich habe das Gefühl, je höher die Decken und je größer die Räumlichkeiten sind, desto nervöser wird sie. Vielleicht macht es ihr Angst, wenn sie eine Situation nicht überblicken kann..?
    Von größeren Menschenansammlungen konnte man im Möbelladen ja nicht reden, deshalb glaube ich nicht, dass ausschließlich das der Grund ist.



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    Moin, wenn Du sie erst so spät bekommen hast, was weißt Du denn über ihre Vorgeschichte? Vielleicht erinnert sie die Situation am Flughafen an etwas das sie als ungut erlebt hat? Sundri


    Wir wissen nur, dass sie in der Mitte letzten Jahres von einer Tierschutzorga nach Deutschland geholt wurde, von ihr relativ schnell vermittelt, jedoch nach 10 Tagen wieder zurückgebracht wurde, da sie nach dem Mann in der Familie geschnappt hatte. Nachdem sie dann ein paar Monate bei der Orga in Gruppenhaltung gelebt hat, wurde sie im Februar an unser Tierheim übereignet, weil sie mit der Haltungsart nicht klar kam; angeblich hat sie sich dort mit einer anderen Hündin gebissen.
    Was allerdings in Russland war, wissen wir überhaupt nicht. Wir sind allerdings zum Herbstfest der o.g. Tierschutzorga eingeladen und davon erhoffen wir uns, etwas mehr über ihre Herkunft zu erfahren.
    Sie ist auf jedenfall mit dem Flugzeug nach Deutschland gekommen und müsste eigentlich auch an dem Flughafen gelandet sein, an dem wir am Donnerstag waren. Meint ihr, sie kann sich daran erinnern und verknüpft das irgendwie negativ?



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    Wie ist Zena denn aus Moskau nach D gekommen? LG, Chris


    Mit dem Flugzeug. Aber deshalb reagiert sie doch nicht schon in der Tiefgarage mit Stresssymptomen, oder?

    Guten Morgen zusammen,


    ich fange am besten direkt mit dem "Vorfall" an, der mich dazu bewegt hat, dieses Thread zu eröffnen:
    Gestern habe ich meinen Freund vom Flughafen abgeholt. Dazu habe ich unsere Hündin Zena mitgenommen, weil ich sie nicht alleine lassen wollte und weil ich sie eigentlich immer dabei habe. Naja, um ehrlich zu sein, habe ich mir keine großen Gedanken gemacht...
    Als wir in die Tiefgarage am Flughafen eingefahren sind, ging es eigentlich schon los: sie fing an zu hecheln und rumzuhampeln. Getoppt wurde alles davon, als wir die Ankunftshalle betreten haben: sie hat sich wie wild in die Leine geworfen, was sie sonst nie macht - sie läuft immer locker neben mir her.
    Ich habe mich dann mit ihr in eine ruhige Ecke gestellt, um dort auf meinen Freund zu warten. Sie hat sich aber in keinster Weise beruhigt und begonnen am ganzen Körper zu zittern. Da sie immer Richtung Ausgang gezogen hatte, dachte ich, dass es ihr draußen vielleicht besser gehen könnte. Der Außenbereich ist allerdings überdacht und aufgrund der vielen Taxen und Autos herrscht dort ein ziemlich hoher Lärmpegel. Sie hat sich natürlich dort nicht beruhigt - egal was ich getan habe.. :verzweifelt:


    Gut, im Ergebnis heißt das natürlich, dass sie erst einmal nicht mehr mitkommt zum Flughafen - solch einem Stress möchte ich sie nicht erneut aussetzen.
    Das "Problem" rührt eher daher, dass unsere verstorbene Hündin überall dabei war und sich von nichts hat aus der Ruhe bringen lassen. Der große Unterschied zwischen beiden ist allerdings, dass sie von klein auf bei uns war und Zena hingegen erst nach zwei Jahren zu uns gekommen ist, in denen sie wahrscheinlich alles mögliche erlebt hat. Natürlich kann und will ich beide nicht miteinander vergleichen, aber ich würde mir schon wünschen, dass ich Zena nahezu überall (natürlich nicht auf die Kirmes o.ä.) mitnehmen kann und sie locker ist.


    Zena hat bisher in folgenden Situationen mit Stresssymptomen wie Hecheln und Zittern reagiert:
    - Gewitter
    - in manchen Restaurants (egal ob wir draußen oder drinnen sitzen)
    - am Flughafen (sowohl draußen als auch drinnen)


    Dass sie beim Gewitter Stress hat, lassen wir einfach mal außen vor - sie hat meinen Kleiderschrank nun als ihren Rückzugsort auerkoren.. :roll: Hier beruhigt sie sich wieder und verbringt dann dort den Rest des Tages.. ;)


    Jedoch bereiten mir die anderen Dinge Kopfschmerzen. Ich möchte um Gottes Willen nicht erzwingen, dass sie genauso cool überall stressfrei mit hingeht, geschweige denn einfach über ihre Angst hinweggehen.
    Aber ich frage mich, ob und wie ich sie daran gewöhnen kann bzw. wie ich in solch einer Situation reagiere, damit sie sich beruhigt? Vielleicht ist es erst einmal wichtig zu wissen, was ihr den Stress genau bereitet?

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    Also ist unser Fall nicht hoffnungslos? Wie kann er denn vermehrt versuchen sich mit ihr gut zu stellen? Leckerchen? In Ruhe lassen und sie selbst auf ihn zukommen lassen? (Wobei momentan nicht im Traum daran zu denken ist, dass sie von sich aus auf andere zugeht)


    Sie ist doch gerade mal fünf Tage bei euch... mach dir mal keine Sorgen, euer Fall ist ganz und gar nicht hoffnungslos. Bei uns war es zu Beginn auch so: sie ist mir ÜBERALL hin gefolgt, sogar ins Bad auf die Toilette und zum duschen. Das hat bei ihr nach einem Monat nachgelassen.
    Meinem Freund gegenüber ist sie nun nach zwei Monaten kaum mehr skeptisch gegenüber, erschreckt sich nur noch manchmal, wenn er mal wieder vergessen hat, nicht rumzupoltern.. :roll:
    Natürlich ist jeder Hund anders, aber ich finde, es ist schon mal ein gutes Zeichen, dass eure Hündin sich eine Bezugsperson ausgesucht hat, der sie vertraut. Dein Freund sollte versuchen, das Vertrauen und die Bindung zwischen den beiden zu stärken. Dies kann durch gemeinsames Spielen, Üben etc. und durch das Verstehen und Anwenden der Beschwichtigungssignale ( http://www.spass-mit-hund.de/m…ssignale-calming-signals/ ) geschehen.
    Unsere Hündin hat zu Beginn sehr lehrbuchreif sämtliche Beschwichtigungssignale abgespult. Wir haben sie ernst genommen und soweit es ging auch beschwichtigt.. :D
    Und ja, am besten ist wirklich, sie kommen zu lassen und nicht ständig direkt auf sie zuzugehen.

    Unsere Zena kommt ursprünglich aus Moskau, wurde von einer Tierschutzorganisation nach Deutschland geholt und an unser Tierheim übereignet.
    Hier waren wir zu dem Zeitpunkt Gassigeher und sind mit ihr gleich am Wochenenden nach ihrem Einzug dort spazieren gegangen. Wir beide haben gleich gemerkt, dass irgendetwas anders war als bei den anderen Tierheimhunden, mit denen wir Gassi gegangen sind. :roll: An den folgenden Wochenende sind wir dann immer mit ihr spazieren gegangen und (ich glaube) am dritten Wochenende durfte sie nach einer Vorkontrolle in unserer Wohnung bei uns bleiben.


    Ich bin immer wieder gerührt, wie schnell sie Vertrauen zu mir gefasst und wie sehr sie sich von Beginn an an mir orientiert hat.. :ops: :rollsmile: Aber andererseits fand ich es für sie auch wahnsinnig traurig, dass sie aus ihrer Heimat weg "musste" und nun in einem fremden Land bei fremden Menschen klar kommen muss.. :( :

    Ja, habe auch schon von mehreren Leuten gehört, dass ihre Hunde ein Gewitter angeblich spüren / riechen - ob das wirklich so ist, keine Ahnung..


    Dann schau doch beim nächsten Spaziergang, ob er wieder so gestresst ist. Wenn ja, kannst du ja davon ausgehen, dass es nicht das Gewitter Schuld war oder eben anders herum.

    Dann haben wir ja vielleicht Glück. Sie hat am Dienstag Abend zum ersten Mal gebellt; da kam zu erst ich nach Hause und später abends mein Freund. Vorher hat sie lediglich ein paar Mal ab und an kurz gebellt, wenn die anderen Hausbewohner ins Haus gekommen sind.
    Mein Freund kommt gleich vom Training wieder; er ruft vorher kurz durch, damit ich mich vorbereiten kann.. Ich stehe dann lobend mit Leckerchen bereit, natürlich versuche ich mich vorher so unauffällig wie möglich zu verhalten.. :D

    Das, was Dagmar schreibt, hört sich gut an.
    Uns wurde zu Beginn in der Hundeschule geraten, mit Zena, die draußen an der Straße ihre Ohren anlegte und sichtlich unentspannt war, ab und an stehen zu bleiben, um ihr die Chance zu geben, die Umgebung abzuchecken und um ihr zu zeigen "hey, hier passiert dir nichts - schau´s dir mal an". Hierbei sollte sie natürlich auf der von der Straße abgewandten Seite sein, damit man selber als Schutz zwischen Straße und Hund steht.


    Bei uns hat es anscheinend geholfen: sie ist deutlich entspannter, macht ab und an ihre Öhrchen nach vorne draußen und nimmt mittlerweile auch Leckerchen an.

    Hallo Najely,


    es hört sich so an, als müsstet ihr immer über die Straße - richtig verstanden?
    Hast du denn wirklich Schwierigkeiten den Hund zu halten? Wenn ja, wäre es nicht vielleicht besser, wenn du einen anderen Hund ausführst? Es ist zwar toll, dass du dich um einen ängstlichen Hund kümmern möchtest, aber wenn er dir nachher wegläuft, weil du hinfällst und die Leine nicht mehr halten kannst, ist es für den Hund ja auch nicht positiv.....
    Könnt ihr sonst mit einem anderen Hund, der draußen und an der Straße gelassen und souverän ist, gemeinsam Gassi gehen?

    Quovadis, das hört sich gut an. Ich werd´s morgen mal ausprobieren, ob sie dann direkt aufhört.
    Aber meine Befürchtung ist, dass sie dadurch in ihrem Bellen noch bestätigt wird...? Ob sie so weit denkt, dass sie kein Leckerchen bekommt, wenn keiner in der Wohnung ist..? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.. :roll: :???: