Beiträge von lajosz

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    Mir wurde ständig gesagt, sobald der Hund Angst hat, nicht beachten


    du kannst dich auch dazwischen positionieren ohne zu streicheln oder zu trösten. du machst eine barriere, ohne deinen hund anzuschauen, anzureden oder anzufassen.


    du hast aber recht, trösten im sinne von streicheln oder zureden wäre falsch.

    Zitat

    Sie muss es einfach auch hier lernen, ihre Angst zu bekämpfen...


    ja, aber schritt für schritt. expositionstherapie muss kontrolliert werden. wie gross ist den der hund? kannst du ihn auf den arm nehmen? in einer box transportieren?


    wir wollten unsere hündin zuerst auch gleich an der hauptstrasse in der stadt führen. wir dachten die gewöhnt sich daran. was für ein schock für einen hund welcher seit der 3 lebenswoche abgeschottet in der tötungsstation verbracht hat. zum glück sind wir in der ersten woche zu einer verhaltenstierärztin gegangen. ihr tipp an uns: keine exposition, den hund hochnehmen (unser ist nur 5 kilo). zuerst vertrauen schaffen und mit kleinsten dingen beginnen.


    zum leckerli: wir belohnen fast ausschliesslich mit dem spielzeug.

    meine hündin ist auch aus der tötungsstation / tierheim aus italien. sie ist auch sehr unsicher, jedoch nicht so sehr wie du es beschreibst. hat sie wirklich angst vor dem rausgehen oder eventuell vom geschirr? unsere hatte am anfang panische angst vor geschirren welche man über den kopf ziehen muss (ist auch kein wunder, hatte die ersten 4 monate des lebens nie ein geschirr / halsband an). da haben wir uns ein geschirr gesucht bei welchem sie nur mit den beinen durch muss.


    unsere hündin ist auch lieber zuhause als draussen. jedoch kann sie auch auf dem spaziergang grosse freude zeigen.

    also ich halte meine 6 monate alte hündin auch 2x 2 stunden im büro an der leine. hab ich auch mit unserem verhaltenstierarzt und hundetrainerin besprochen. absolut kein problem. dazwischen 30 minuten raus und spielen mit dem anderen bürohund.


    zudem: hunde schlafen 18 stunden pro tag, junghunde bis 20. wenn ich einen hund körperlich und geistig auslaste ist das überhaupt kein problem.


    das tierschutzgesetz (jedenfalls hier in der schweiz) verbietet die kettenhaltung ab 19 stunden pro tag. zudem darf der hund nicht an einem würgehalsband angeleint sein.


    natürlich baue ich auch unangeleinte phasen ein, da darf sie aber trotzdem nicht einfach überall im büro rumlümmeln, sondern muss auf kommando bei mir auf die decke. man muss hunden auch grenzen setzen...


    ich frage mich immer: das halten von jack russels durch ältere damen welche dann 3 mal pro tag für 10 minuten raus gehen und zudem den hund geistig überhaupt nicht auslasten soll ok sein. aber den hund 2 stunden an einer langen leine anbinden soll tierquälerei sein. glaubt ihr doch selbst nicht.

    also unsere hündin ist auf dem hundeschule-platz auch ein "anderer" hund als draussen. ist bei vielen so.


    ich würde auch versuchen ihm das spontane "schauen" (ohne komando von dir) zu erlernen. zuerst ohne ablenkung drinnen. dann ohne ablenkung draussen. dann damit anfangen dass wenn jemand draussen in eure richtung kommt den hund absitzen lassen und ihn dann clicken / markerwort und belohnen wenn er dich anschaut.

    hallo


    erstmal kann ich dir sagen du bist nicht alleine, wir haben vor 2 monaten eine 4 monate alte hündin adoptiert aus einem tierheim in italien. diese hunde haben oft schlechtes erlebt und wurden nicht sozialisiert. dein hund reagiert aus unsicherheit.


    wir hatten / haben die selbe problematik- was du brauchst ist sehr viel geduld! sehr sehr viel geduld. zum glück war uns bewusst auf was wir uns einlassen. zudem wohnen wir in einem industriegebäude, die kleine kann also bellen ohne das wir aus der wohnung geschmissen werden. ich muss sagen, manchmal fühlen wir uns :headbash: zum glück sind wir sehr ruhige leute.


    nun ist es oftmals an den ersten tagen so dass sich die hunde ruhig verhalten. sie sind noch zu sehr verunsichert. dann fängt der "spass" los.


    bitte sage deinem hund nicht "nein" wenn er aus unsicherheit bellt. das wort versteht er zwar nicht, eventuell aber deine tonlage. schimpfst du einen hund welcher aus unsicherheit bellt kann es sein dass er das bellen einstellt, die unsicherheit bleibt. er such sich nun eine andere art seine unsicherheit auszudrücken. knurren, aber auch beissen kann die folge sein.


    wie schon beschrieben, leckerchen können helfen. vielleicht reagiert er auch besser auf ein spielzeug. hol dir ein LANGES!! spielzeug mit welchem dein freund und der hund spielen können, ohne sich zu nahe zu kommen. dein freund soll deinem hund NIEMALS in die augen gucken. NIEMALS frontal auf den hund zugehen, immer abwenden! verschwindet dein freund sobald der hund bellt hat er ein erfolgserlebnis, er merkt, wenn ich belle geht das objekt welches mir angst macht weg.


    geht er deinem freund ans hosenbein so tut er dies aus unsichereit. sobald zb. dein freund sich dreht und weg geht nimmt er seine chance wahr ihn zu vertreiben. versuche dass solche situationen gar nicht erst zustande kommen. macht der hund die aktion ist es schon "verloren". behalte also brustgeschirr an und binde daran einen bändel damit du ihn auch drinnen festhalten kannst.


    da ich gerade denke ich würde über meine hündin lesen gehe ich einmal davon aus dass dein hund in kurzer zeit auch anfangen wird draussen menschen anzubellen. bitte versuche solchen situationen aus dem weg zu gehen, nimm den hund hoch wenn du keinen abstand schaffen kannst. das wichtigste: reagiere bevor dein hund reagiert.


    bellt dein hund zuhause weil er etwas hört, nimm nicht kontakt auf, tröste ihn nicht, schimpfe nicht. was du tun kannst ist vor den hund zu stehen, brust heraus, aber nicht den hund angucken, sondern in die richtung in welche der hund guckt.


    so, ich wünsche dir nerven wie drahtseile. aber keine angst, es wird besser. eine ruhige umgebung, spielen, tricks lernen, dies alles schafft selbstvertrauen und bindung.

    wir haben die probleme auch. unser hund hat seine ersten 5 monate im tierheim verbracht (in italien), hat daher keine erfahrung mit fahrräder, autos, joggern usw. zudem ist sie noch ein sheltie- mix, daher prädestiniert zum nachjagen.


    zuerst sollte man unterscheiden ob der hund die objekte "jagt" weil er unsicher ist oder ob er sie treibt. bei unserer hündin ist beides der fall.


    die unsicherheit ziegte sich zum beispiel wenn autos nahe an uns vorbeifuhren. der hund machte einen satz in richtung auto und verbellte es. im grunde genommen wollte sie damit sagen: geh weg, tu mir nichts!
    nun, wir haben das problem innerhalb von einem monat in den griff bekommen. ich werde wahrscheinlich hier nun auf viel unverständnis stossen wenn ich sage wie, ich machs aber trotzdem: konsequent den hund auf den arm nehmen! jedesmal wenn der hund nämlich auf das auto reagiert und es mit bellen, knurren oder anspringen wegjagen will und ihm dabei nichts passiert hat der hund ein erfolgserlebnis. er weiss ja nicht dass ihm sowieso nichts passiert. der hund lernt also schnell: ui böses auto kommt näher, meine güte böses auto ist ganz nah, ich muss dem mit bellen drohen. auto fährt natürlich weiter- der hund hat sein erfolgserlebnis.



    so, und num zum nachjagen. unser sheltie-mix macht das, und zwar immer wenn sich ein objekt von uns weg bewegt. da machen wir folgendes:


    -kommt jemand (jogger, radfahrer) nehme ich ihn auf die abgewandte seite, an eine kurze leine. ich schaffe nun distanz zum kreuzen, je nach intensivität des reizes gross (jogger, radfahrer) oder kurz (fussgänger).


    -ich lasse den hund absitzen bevor er losziehen will


    -ich warte auf ein vom hund ausgehendes anschauen (nicht auf kommando, der hund muss selbst schauen). ich belohne dieses anschauen.


    der hund wird also in eine situation gebracht in welcher er ein interessekonflikt hat. wenn er sich für die richtige handlung entscheidet (herrchen/frauchen angucken) wird er belohnt.


    die oben beschriebene übung haben wir zuerst in der familie gemacht, in einer umgebung mit wenig ablenkung. beim joggen ist unsere hündin derart gestiegen dass wir am platz gejoggt sind und einen sehr grossen abstand gewahrt haben.


    zudem sollte das spontane und vom hund ausgehende anschauen auch sonst geübt werden, ohne grossen reiz. lass den hund sitzen, dann belohne ihn wenn er dich anschaut. der hund wird bald merken dass er dich anzuschauen hat wenn er sich hinsetzt.



    und wie luna77 bereits gesagt hat: geh solchen situationen aus dem weg wenn du sie nicht kontrollieren kannst. nachjagen ist selbstbelohnend, der hund findet daran gefallen.


    so, mein erster post :rollsmile: