Beiträge von lajosz
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Managed ihr solche Problematiken "nur" oder arbeitet ihr aktiv daran? Wenn ja, wie? Und wenn ihr managed, auf was achtet ihr? Wie habt ihr einem Umfeld, das nur manchmal mit dem Hund in Berührung kommt, Verhaltensregeln beigebracht und durchgesetzt?
nun, wenn ein hund menschenprobleme hat, dann erkennt man es daran, was an seine oberfläche tritt, also an seinem verhalten. wir können zwar interpretieren, welche emotionen dahinterstecken, aber eben, es sind interpretationen. das verhalten aber kann man beobachten, knurren, bellen, abwenden, abschnappen zubeissen etc.
ich achte da sehr darauf, dass es nicht zu situationen kommt, in welchen der hund solche verhalten zeigen muss. man kann es management bezeichnen, jedoch hat das sehr viel mit lernen zu tun, also kann man management und lernen (training) nicht so einfach separieren. lassen wir zu, dass der hund in eine situation kommt, in welcher er diese unerwünschten verhalten zeigt, findet lernen statt, ein training in die total falsche richtung. zum einen gibt es ein gesetz der durchführung, welches beschreibt, dass das reine durchführen eines verhalten dieses verstärkt (das hat physisch etwas mit dem gehirn zu tun). zum andern lernt der hund an den konsequenzen: achso, sobald ich abschnappe, geht das böse ja weg (negative verstärkung). das verhalten wird öfter gezeigt. aber nicht nur das, der hund lernt auch, dass die vorgegangenen verhalten, beschwichtigungssignale, drohverhalten (fixieren, knurren etc) nicht zielführend sind. also bei den nächsten malen müssen diese nicht mehr gezeigt werden, waren ja nicht zielführend, ich schnappe nun einfach schon ohne zu drohen ab.
für mich persönlich bedeutet das, auf solche situationen zu verzichten (ausser sie sind unumgänglich). besuch zu hause gestrichen, unnötige seminare mit hund sind auch gestrichen etc. ich gehe einen schritt zurück, und trainiere dann wieder mit viel abstand. ich trainiere mit dem hund sehr gerne an reizen, aber in sehr sehr kleiner intensität. das a und o ist, mit dem hund alternativen zu trainieren.
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pinkeln kann auch eine möglichkeit sein, mit stress umzugehen. zum einen dient die wahrnehmung des eigengeruchs stresslösend. das verhalten kann sich aber auch selbst verstärken. muss der hund dringend pipi, erfährt er beim lösen eine erleichterung. somit wird das verhalten verstärkt. passiert dies einige male, dann haben wir eine konditionierung. so kann es dann möglich sein, dass der hund bei stress / unangenehmen gefühlen sich zu helfen weiss, indem er pinkelt. weil eine verknüpfung zwischen urinieren und entspannen / angenehmen gefühlen besteht.
würde da aber schon mal auch tierärztlich alles abklären lassen. trinkt denn die hündin auch übermässig?
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bei einer verhaltenskette sollte das letzte glied die längste verstärkungsgeschichte haben. das zweitletzte die zweitlängste usw...
kann gut sein, dass das wuffen so zur kette gehört. wir haben ja zb. die verstärkung nach premak, da wird verhalten mit verhalten belohnt. das verhalten wuffen wird dann schon nur dadurch verstärkt, dass sie sich neben dich positionieren darf. am schluss gibts noch lecker paste. die operante konditionierung lebt ja von den konsequenzen eines verhaltens, und wenn da weiterhin positive konsequenzen folgen (eben das verhalten sich positionieren), dann wird das verhalten natürlich auch weiter gezeigt. an und für sich ja überhaupt nichts schlimmes.
ich würde die kette neu aufbauen. ohne die anderen hunde als auslöser, sondern etwas anderes nehmen (zb. gibts diese tollen fähnchen). dann kann man das bei niedriger erregungsstufe und frustfrei schön auftrainieren. ansonsten halt den abstand wieder vergrössern.
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hunde haben ja eine art "speichermagen", das heisst, die können unglaublich viel fressen, um dann einige tage wieder zu fasten. bei uns menschen gibts regelmässig, täglich bis 4 mal etwas. da ist es klar dass der hund mehr fressen könnte. wenn das gewicht stimmt und so bleibt, dann ist doch alles in ordnung?
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ist es nicht generell so, dass man im tierbereich wenig verdient. zb. auch die trainer. 75 franken für eine einzelstunden (mit lektionsplanung, erstellen von hand-outs, anfahrt, also ca. 2.5 stunden aufwand) ist doch schon wenig, gerade wenn man bedenkt dass der kundenschreiner / handwerker pro stunde 85 - 100 nimmt?
tierarzt möchte ich jetzt nicht wirklich sein. ich kenne einige tierärzte mit einem wirklich riesigen arbeitspensum. auch finde ich, dass es emotional durchaus ein job ist, welcher belastet.
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nö, ich kenne dich nicht. zudem schreibe ich "davon ausgehen" und nicht "wird so sein".
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Aber findest du es wirklich normal und wünschenswert wenn ein Hund seine Aufmerksamkeit IMMER zu 100% auf seinen Menschen gerichtet hat?
ich finde das weder normal noch wünschenswert. wenn ich einen solchen hund sehen würde, dann würde ich davon ausgehen, dass dieser hund mit stark aversiven methoden gefügig gemacht wurde. also anwendung von körperlicher gewalt.
noch was zu der ganzen diskussion über die schnelligkeit / zuverlässigkeit eines verhalten. verhalten kann man messen an: schnelligkeit, länge, häufigkeit und intensivität (inwiefern wird das verhalten bei ablenkung noch gezeigt).
schnelligkeit kann man separat trainieren- aber wozu? im alltag spielt es für mich keine rolle, ob ich den hund rufe, er zuerst noch 2 sekunden etwas anschaut, und dann kommt. oder was bringt es mir oder dem hund, wenn der sich aus dem vollsprint auf den hintern setzt? wichtig ist doch die intensität des verhaltens.
ich persönlich lege wert auf genau 1 kommando: sitz. damit kann ich unerwünschtes verhalten abbrechen.
aber zum glück sind hunde keine maschinen, und können nicht jedes verhalten in jeder möglichen situation durchführen. stellt euch mal vor, ihr würdet so behandelt werden. da schmeisst euch jemand vogelspinnen an, ihr müsst aber sitzen bleiben. bei jedem zucken wird bestraft. das ist doch einfach unmenschlich. -
ich finde generell ein problem der hundezucht ist, dass da nicht auf alltagstauglichkeit gezüchtet wird. das krasseste beispiel ist ja der wolfshund. da mischt man ein wildtier in eine art, welche sich 10 000 jahre ans zusammenleben mit dem menschen angepasst hat. das ist irgendwie absurd.
erfahrung hilft. erfahrung bringt aber nichts wenn man sich nicht mit dem tier auseinandersetzt. ein anfänger welcher sich informiert, sich zeit nimmt individuell auf den hund einzugehen wird damit sicher besser funktionieren, als ein halter welcher sich sagt "dass mache ich seit 20 jahren so".
dabei lässt man auch die ganze individualität der hunde, und diese gibt es sehr stark auch rasseintern, ausser acht. man besorgt sich einen welpen, dieser muss dann den anforderungen gerecht werden.
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Ich würde deshalb nie erwarten, dass ein Experte, Trainer oder wie man die Person schimpfen will, besser erzogene Hunde haben sollte als ich. Geglaubt hab ich es auch mal wurde dann aber eines Besseren belehrt.
ja. das arbeiten mit dem hund ist eine andere disziplin als das arbeiten mit dem menschen am hund. klar, man profitiert dadurch dass man wissen sollte wie konditionierungen passieren. und als trainer sollte man ein gutes auge haben für die körpersprache (sowohl des menschen wie des hundes). als halter aber bin ich eben nicht beobachter, sondern muss neben dem beobachten auch noch praktisch agieren.
zudem, man kennt ja die geschichten nicht. ich zb. habe einen hund adoptiert. gewisse verhalten hatten bereits eine sehr lange verstärkungsgeschichte. ich trainiere dagegen an, aber das braucht halt seine zeit. aussenstehende können nun mit dem finger auf mich und meinen hund zeigen, lachen, und sagen ich wäre ein schlechter trainer. etwa so, wie wenn man eine lehrerin auslacht, weil ihre kinder nicht in sämtlichen fächer in der schule eine 1 haben. das ist natürlich absurd.
wie schnell ein hund ein verhalten ausführt, ist neben der häuffigkeit, der intensivität und der länge des verhaltens ein indikator dafür, wie bedürfnissgerecht es verstärkt wurde.