Mal Gesetz dem Fall, eure ganze Familie steht einem Hund aufgeschlossen gegenüber und ist auch bereit, sich einzubringen, wird ein passender Hund sicher in euer Leben zu integrieren sein.
Viele Familien, in denen die Mutter halbtags und der Vater voll arbeiten, haben einen Hund. Aber wenn jeder sich beteiligt und dem Hund Zeit schenkt, wird er sicher genügend Beschäftigung und zeitliche Zuwendung erfahren können.
Wichtig wäre aber auch, dass die Eltern voll dahinter stehen und bereit sind, dem Hund auch dann noch ein adäquates Zuhause zu geben, wenn ihr demnächst in einigen Jahren wegen Ausbildung usw vielleicht nicht mehr dauernd daheim seid, sondern evtl. nur noch am Wochenende.
Die Frage würde ich unbedingt ehrlich klären innerhalb der Familie.
Wenn man dann gemeinsam zu einem "ja, wir wollen", kommt, muss man sich gut überlegen, welcher Hund passt.
Ich würde keinen Hund empfehlen, der überdurchschnittlich viel Beschäftigung braucht. Keinen Arbeitshund, sondern einen klassischen Begleithund, der sich einfach führen läßt. Also einen, der auch für Anfänger gut geeignet ist.
Man sollte sich auch keinesfalls vom Äußeren verleiten lassen.
Wichtig wäre auch gerade bei euch, dass er das Alleinsein lernt oder optimaler Weise sogar schon kennt.
Ich würde auch darüber nachdenken, eher einen etwas älteren Hund ins Auge zu fassen, der aus dem Welpenalter raus ist. Sicher "entgeht" einem dann die "süsse" Babyzeit, aber man hat den Vorteil, dass man den Hund vom Charakter und Wesen her schon besser einordnen kann. Und die Welpenzeit ist überaus "zeitintensiv" - ich habe es kürzlich noch live erlebt. Und soviel Zeit kann über die ersten Monate vermutlich niemand aus der Familie aufbringen. Dann lieber "vernünftig" sein und einen schon ausgewachsenen Hund aufnehmen, der die Kinderstube und Pubertät bereits hinter sich hat. Was nicht bedeutet, dass ihr damit nicht genauso viele Freude haben werdet, wenn er zu euch kommt, wie mit einem Welpen. Es ist nur viel weniger stressig.
Meine Tiere sind alle aus dem Tierschutz. Meine Hündin ist aus Spanien und ich bin rundum glücklich mit ihr. Es ist ja nicht so, dass Tierschutzhunde immer schlimme Erfahrungen hinter sich haben und darum "gestört" sind. Oft sind es auch Hunde, die aus anderen Gründen in Tierheimen abgegeben wurden. Besitzer verstorben, Allergie, Wohnungswechsel usw.
Ich würde drüber nachdenken. Aber auch ansonsten gibt es ältere Hunde, auch Rassehunde, die ein neues Zuhause suchen.
Ich empfehle euch auch, keinen allzu großen Hund aufzunehmen. Sicher sind große Hunde toll - aber einen kleineren kann man einfacher ins Leben "integrieren". Man kann ihn fast überall und damit auch immer mitnehmen. Allein der kleinere "Platzbedarf" ist da schon erheblich. Man findet leichter mal einen "Babysitter", wenn es wirklich mal erforderlich ist und er aus besonderen Gründen mal untergebracht werden muss.
Ich hatte früher daheim einen großen Hund und haben jetzt bewusst einen kleinen. Und muss sagen, es ist vieles leichter. Estrella kann ich mit ins Büro nehmen - bei einem großen würde das nicht gehen. Café, Restaurant selbst dann kein Problem, wenn es etwas enger und voll ist, da Fiffiline immer ein Plätzchen findet. Urlaub ist auch leichter - kleine Hunde werden eher aufgenommen als Berhardiner. Wir fahren immer mit dem Wohnmobil, aber ich weiß von Freunden mit Labbi, dass sie häufiger die Antwort bekamen, ein kleiner Hund könne gern mit ins Hotel kommen....aber so ein großer nicht.
Kurz gesagt - mal überlegen, ob ein kleineres Exemplar nicht eventuell bei euch besser "passt".
Nochmal zur Rasse....ich habe ein Mischlingsmädel und auch mein erster war ein Mischling. Ich kann nur Gutes berichten. Sicher ist es auch eine "Glaubensfrage", ob man sich einen Hund ins Haus holen sollte, wo man die Eltern nicht kennt usw. Die planlos zustande kamen, ohne zu wissen, ob die Erzeuger "zuchttauglich" waren.
Wenn ich mich mal in meinem Umfeld so umsehe, stelle ich fest, dass die Mischlinge im Freundeskreis alle gesund und fit sind. Auch ältere Semester. Probleme haben ein Labbi und ein Goldie. Beide vom Züchter und beide anfällig und schon häufiger krank gewesen. Will nur damit sagen, dass man einen kerngesunden Mischling oder auch einen Rassehund erwischen kann, der anfälliger ist.