Beiträge von arcalis

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    Vielleicht mal richtig lesen - "fahrlässig" ist wohl Blödsinn.
    Ich habe Partner, Eltern, Geschwister, Freunde und auch im Notfall genug Geld für eine Hundebetreuung. Aber die nehme ich dann in dem Fall in Anspruch - wie du schon schreibst - wenn etwas passiert.
    Ich plane den normalen Alltag nicht mit diesen "Helfern". Wenn ich mir einen Hund anschaffe, muss ich schauen, ob ich es im Normalfall zeitlich und auch finanziell schaffe.


    Hier bei uns ist eine Arbeitslosenquote von 3 %. Die Arbeitgeber suchen händeringend Leute, die aber nicht hier auf´s platte Land ziehen wollen. Selbst Stellenanzeigen in gar nicht weit entfernten Gegenden des Ruhrgebiets, wo eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht, bringen nichts. Unser Krankenhaus sucht Ärzte und Pfleger, die Fachbetriebe suchen Handwerker, Geschäfte Verkäuferinnen und die Firmen Facharbeiter. Daher bin ich immer etwas verwundert, wenn man mir davon berichtet, es sei unmöglich, eine Stelle zu finden.
    Aber da die offenen Stellen nicht unbedingt dort sind, wo man wohnt, muss man unter Umständen evtl. auch über einen Umzug nachdenken. Womit wir dann wieder beim Hund wären - Wohnungssuche mit Hund ist da auch nicht unbedingt einfacher.

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    meiner Meinung nach, kann ein Hund, der es gelernt hat, mit Gassi dazwischen auch so lange alleine bleiben
    oder wird halbtags von Eltern betreut, oder oder oder


    wenn ein Harz4-ler Arbeit hat, heißt es doch nicht, dass der Hund alleine daheim sitzen muss :???:


    geht man davon aus, dürfte kein Vollzeitarbeiter einer Hund halten
    denn die sind meistens auf Hilfe angewiesen


    Sehe ich anders - 8-10 Stunden am Tag sind mit Gassi gehen keine Zeit, die ein Tier allein sein sollte. Und da genau diese ganzen künftigen Umstände nicht klar sind, halte ich es neben den finanziellen Gründen für gerechtfertigt, wenn Tierheime es ablehnen, ALG II-Beziehern einen Hund zu vermitteln.


    Ich arbeite Vollzeit, habe VOR der Anschaffung abgeklärt, dass ich den Hund nachmittags mit in die Arbeit nehmen kann und dann den Hund zu mir genommen. Obwohl mein Partner auch viel daheim arbeitet, da selbständig. Obwohl meine Eltern ihn auch unheimlich gern und auch jeden Nachmittag zu sich nehmen würden. Es ist mein Hund und ich will sicherstellen, dass ich ihm auch ohne fremde Hilfe gerecht werde.


    "oder oder oder" ist da eine sehr vage Lösung.


    Ich halte es zusammengefasst für absolut nachvollziehbar, jemandem, der Hilfe zum Lebensunterhalt in Höhe des Existenzminimums bezieht und bei dem die künftige berufliche Entwicklung unklar ist, in der Situation keinen Hund zu vermitteln.

    Ein Hund passt immer dann zum Leben...
    Wenn man ihn nicht den ganzen Tag allein lassen muss und Zeit für ihn hat.
    Wenn man genug Geld hat, um ihn zu versorgen.
    Wenn man bereit ist, ihm größte Teile der Freizeit zu widmen.
    Wenn man jemanden hat, der ihn mal als Babysitter aufnehmen kann.
    Wenn man für den Urlaub eine Lösung hat oder den Hund mitnimmt.
    Wenn man weiß, wie die Familienplanung in absehbarer Zeit aussehen soll.
    Wenn man auch mal mit Haaren an den Klamotten oder Möbeln leben kann.
    Wenn man nicht allergisch auf Hundehaare ist.


    Die Wohnverhältnisse sollte man nicht überbewerten. Vieles ist nice to have, aber ein Hund wird auch in einer kleineren Wohnung glücklich, wenn er ansonsten beschäftigt und geliebt wird.


    Eigentlich zusammengefasst dann, wenn man bereit ist, ein neues Familienmitglied mit seinen Bedürfnissen aufzunehmen. :smile:

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    Unsere Dobermannhündin binde ich nicht vor dem Supermarkt an, weil dann wohl niemand mehr den Laden betreten würde,


    :lol: Die Aktion sorgt dafür, dass man ganz in Ruhe einkaufen könnte und sich Wartezeiten an der Kasse spart. Der Ladenbesitzer sähe das vermutlich etwas kritisch.


    Und ich glaube, bevor jemand auf die Idee käme, einen Dobermann oder ein anderes vergleichbares Schoßhündchen zu klauen, müßte er schon sehr von sich überzeugt sein :ugly:

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    Zwar nicht hier in Deutschland, aber in Spanien, ja. Da wurden die 3 Westies aus dem Garten geklaut.


    Bei uns in der Nachbarschaft war im Frühjahr eine Familie mit einem auffälligen, großer, sehr zutraulichen BHK-Kater . Der durfte jeden Abend auf Freigang. Ich habe sie man drauf angesprochen, dass ich an ihrer Stelle Sorge hätte, dass ihn jemand einpackt. Ein paar Tage später war er weg. Da er sich immer nur in der engeren Nachbarschaft bewegte und optisch extrem auffällig war, kann man ausschließen, dass er weglief oder überfahren wurde. Ist ein kleiner Ort und es war nirgendwo ein Unfall mit dem Kater bekannt. Wir gehen alle davon aus, dass Katerle jetzt bei irgendwem anders als Hauskater lebt.

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    och, auch wenn du es in der Theorie nicht hinbekommst, dann kaufe ich halt nur alle 3 Monate mal nen neues Oberteil und Schuhe alle 6 Monate
    Handy = 24€/Monat = 6€ die Woche


    geht alles, wenn man wirklich will


    Ich habe ja oben schon geschrieben, dass du es vermutlich mit gutem Wirtschaften offenbar hinbekommen hast. Aber aus beruflicher Erfahrung trifft das auf die Mehrzahl der Betroffenen nicht zu.


    Im übrigen möchte ich ALG II auch mal mit dem Netz der Artisten im Zirkus vergleichen. Das ist dazu da, im Notfall jemanden aufzufangen. Ich habe aber noch keinen Artisten gesehen, der nach einem Fall ins Netz dann darin liegen geblieben ist.
    Bezogen auf Sozialleistungen bedeutet das für mich im Regelfall - Ausnahmen bestätigen die Regel - , dass man sich in der Situation dann nicht noch ein Tier aus dem Tierheim holen sollte. Arbeit suchen und dann Tier anschaffen. Die von der arbeitenden Bevölkerung finanzierten Sozialleistungen dienen zum Lebensunterhalt und nicht dazu, dass die in Not geratenen Betroffenen während der Zeit des Bezugs Tiere aufnehmen und versorgen. Anders wenn das Tier schon vorhanden ist, aber nicht als Neuanschaffung.


    Ich habe immer das Gefühl, der Bezug von Sozialleistungen wird von einer nicht geringen Anzahl von Personen als Normal-/Dauerzustand angesehen. Vielleicht bin ich da altmodisch, aber ich muss für meinen Lebensunterhalt - nicht in der Theorie, sondern sogar in der Praxis - auch 9 Stunden am Tag los ziehen. In der Zeit würde ich mich auch lieber mit meinem Hund ausgiebig beschäftigen.

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    selbst getestet?


    Ich wunder mich immer, dann muss ich ein Wunder gewesen sein :ugly:
    meine beiden Mädels haben da weder gehungert, noch habe ich an Hundehalterhaftpflicht oder Tierarztbesuchen gespart
    selbst die Steuern habe ich brav bezahlt :fear:


    Nicht selbst getestet, aber man muss in dem Fall von 97,75 EUR in der Woche sämtliche Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung, Körperpflege, Telefon/Handy, Schuhe, Haustextilien, Strom (!) abdecken. Das sind 13,00 EUR am Tag.
    Vielleicht warst du in Lage, die anfallenden Kosten durch gutes Wirtschaften decken zu können. Aber wir wollen uns mal nichts vormachen - bei einem Satz von 13,00 EUR am Tag, von dem ich all das oben genannte bestreiten muss, bleibt realistisch betrachtet kein vernünftiger Betrag, um ein Tier vernünftig zu ernähren und medizinisch zu versorgen.

    Mein Hund ist klein und friedlich und geht an den meisten Hunden einfach kommentarlos vorbei, da er Respekt vor fremden und größeren Hunden hat.


    Aber mein 4 kg-Hund kommt auf den Arm, wenn mal wieder ein lustiger und freundlicher "der will nur spielen" unangeleint auf uns zugestürmt kommt. Lieb, aber definitiv 10 mal so schwer wie meiner. Habe keine Lust, dass so ein fideler Grobmotoriker meinen Zwerg platt macht. Kommt ein geordneter Hundekontakt - auch mit größeren - Zustande, wird er natürlich nicht hoch genommen.
    Ich würde mal gern wissen, wie sich die Besitzer der 20-30 kg Hunde fühlen würden, wenn ein 200 - 300 kg schweres Tier auf ihren Hund zugesprungen käme und mit ihm spielen will. Ein Pony oder Rind beispielsweise.


    Der Hund kommt auch im Gewimmel - in Innenstädten, Bussen, U-Bahnen usw. - in den Rucksack. Weil man ihn dann wegen seiner kleinen Größe schlecht sieht und die Leute ihn treten würden. In öffentlichen Verkehrsmitteln - Pariser U-bahn als letztes - ist es oft total voll. Da fühlt sich der Hund in seinem Sack einfach sicherer und wird auch nicht angetatscht.



    Da hätte ich mehr Sorge um das Auto als um den Hund gehabt. Nicht umsonst darf man mit Leihwagen häufig nicht zu unseren östlichen Nachbarn fahren. :fear: