Wie der Welpe aufwächst, hat einen extrem großen Einfluss auf sein späteres Verhalten. Umweltsicherheit, Verhalten dem Menschen gegenüber, die Art und Weise, wie er auf Unbekanntes reagiert, was er später als normal ansieht oder als gefährlich - all das entscheidet sich sehr früh. Im schlimmsten Fall liegen Deprivationsschäden vor, das läst sich später so gut wie gar nicht mehr ausgleichen.
Sozialisation und Habituation sind Prozesse, die im Gehirn stattfinden, da hat spätere Erziehung kaum Einfluss mehr drauf. Man kann gegen frühe Fehlentwicklungen natürlich anarbeiten und man kann die Folgen managen, das kann besser oder schlecher klappen.
Eine gute Aufzucht ist eine sehr wichtige Voraussetzung für einen charakterfesten Hund. Hier würde mich die extrem frühe Trennung von de Mutter am meisten beunruhigen.
Da spielt die Frage Rassehund oder nicht keine Rolle.
Bei einer Rasse, oder wenigstens wenn man weiß, was im Mix drinsteckt, kann man natürlich von gewissen Eigenschaften ausgehen. Das ist ja der ganze sinn der Hundezucht. Nicht zu 100 Prozent natürlich. Aber es ist einfach ein riesenunterschied, ob die Veranlagung zu Schutztrieb, Hüten, zu großer eigentständigkeit oder oder in den Genen steckt.
Natürlich kann man sich auf jeden Hund einlassen. Wenn der Hund aber in einen Alltag, vor allem mit Kindern, hineinpassen soll, dann tut man gut daran, es sich nicht allzu schwer zu machen.