Ich stecke derzeit ja auch in der Überlegung fest, ob ein Zweithund gut und richtig wäre oder nicht.
Für Mücke? Ich glaube, da wäre sie zwiegespalten: sie blüht sichtbar auf, wenn sie mit ihrer besten Freundin Whippethündin Kira zusammen ist, da wird eigentlich fast immer Kontaktliegen praktiziert, mal mehr, mal weniger Spielaufforderungen gemacht, Fellpflege betrieben etc...vorausgesetzt, wir sind nicht bei mir in der Wohnung!
Bei mir wird doch sehr deutlich klargemacht, dass sich Kira unterzuordnen hat, dass ich ausschließlich Mückes Frauchen bin, dass ausschließlich sie entscheidet, ob gekuschelt/gespielt/gepflegt wird usw. Da wird durchaus auch laut knurrend in die Schranken gewiesen.
Mücke kommt aus einem Mehrhundehaushalt mit zeitweise mindestens 3 weiteren Hunden und kannte bis zu mir das Alleineleben nicht, insofern würde ich eigentlich dazu tendieren, dass sie, ja, eindeutig wieder eine/n PartnerIn braucht!
Draußen sind ihr eigentlich die meisten Hunde egal; klar, es wird mal "hallo" gesagt, auch ab und zu mal gerempelt/gespielt oder so, aber generell ist nur wichtig, dass ICH in Sichtweite bin.
Kira ist, seitdem ich Mücke habe, die erste Artgenossin, die von Sekunde eins an dazugehört! Ihre Maßregelungen in meiner Wohnung sind ein hundetypisches "Einnorden ins Familiengefüge", Kira wird sehr vermisst, wenn wir uns trennen und uns ein paar Tage nicht sehen, man merkt deutlich, wie eng die beiden zusammengewachsen sind, obwohl Kira durchaus unabhängiger ist als Mücke.
Auf der andern Seite ist Mücke eben ein sehr unsicherer Hund - sie ist eben auch sehr erleichtert, wenn Kira unsere Wohnung verlässt und sie mich und ihr Zuhause wieder für sich alleine hat. Das mag widersprüchlich für langjährige Mehrhundehalter klingen, aber ich kann es nicht besser in Worte fassen, man müsste die Interaktion zwischen den beiden live erleben, um wirklich nachvollziehen zu können, wie ich das meine...
Soviel zum Hund!
Was mich und meine Wünsche angeht, würde ich am liebsten sofort einen zweiten Hund/einen zweiten Shar Pei bei mir aufnehmen; ich bin mir allerdings auch meiner Ausgangslage schmerzlich bewusst:
-unsichere Zukunft, was Job betrifft
-damit einhergehend sehr unsichere finanzielle Lage
-ich bin alleinstehend
-sehr hohe Kosten durch Hundesteuer für Zweithund, Versicherung, Tierarztkosten, Futter etc pp
-wer nimmt 2 Hunde bei Krankheit/Krankenhausaufenthalt auf?
-was passiert, wenn ich umziehe(n muss)?
-Urlaub mit 2 Hunden schwieriger zu gestalten als mit 1 Hund
-was passiert mit den Haustieren im allerschlimmsten Falle? (Immerhin kann ich morgen ja "tot umfallen", meine Familie würde nur die Katze übernehmen, Mücke ein Tierheim nicht überleben!)
Verstand/Vernunft und Herz kämpfen erbittert, aber so viele Tränen ich auch schon vergossen habe, die Vernunft wird wohl vorerst siegen, ich würde der Erziehung eines zweiten Hundes derzeit nicht gerecht werden und das wäre unfair dem Tier gegenüber!
PLUS: Kiara, meine Katze, wäre kaum erbaut darüber, dass ein weiterer Hund und damit massiver Konkurrent um Zuneigung hier einziehen würde - mit Mücke verbindet sie mittlerweile eine doch recht sichtbare Freundschaft, aber keine, die sie um den Hund trauern lassen würde...sie mag sie gern, selten wird auch mal Kontaktliegen praktiziert, noch seltener albert die Miez auch mal mit Mücke herum - aber im Endeffekt wäre sie wohl am glücklichsten, wenn sie mich für sich ganz alleine hätte!
Somit muss ich genau überdenken, ob es wirklich für alle Beteiligten das Optimum ist, wenn ein Zweithund hier Einzug hält oder ob ich darauf verzichte und Mücke damit versuche, zufrieden zu stellen, täglich beim Gassigehen Sozialkontakte zu haben.