Ich durfte nie einen Hund haben, beide Elternteile Vollzeit-berufstätig.
Meine Schwester und ich sind dann ins Tierheim gegangen und haben dort unsere gesamte Freizeit zwischen Zwingern, Kackeschaufeln, Scheidungswaisen, Fundhunden und Co. verbracht - keinen unserer geliebten Pflegis durften wir je übernehmen
"Wenn ich erstmal erwachsen bin...dann kann ich tun und lassen, was ich will!" war immer schon mein Gedanke (sehr naiv und blauäugig )
Nunja, durch meinen bunten Lebenslauf kam ein Hund nie wirklich in Frage, Zeit und vor allem das Geld stimmten nie. Ernst wurde es erst 2009, als ich "Amur" aus dem Tierheim Duisburg holen wollte - ein Shar Pei, den die Züchterin nich wiederhaben wollte, den die Vorbesitzer wohl unter Tränen abgeben mussten und der sich mir gegen über dermaßen aufgeschlossen und freundlich verhielt, dass er mir am liebsten direkt mitgegeben worden wäre (meine erste positive Erfahrung als Interessentin in einem Tierheim, wohlgemerkt!).
Leider war mein damals potentieller Vermieter "gegen Kampfhunde" - Amur hat heute ein tolles, sehr engagiertes Zuhause, er wird wohl demnächst Mückes Übungspartner in Sachen Gelassenheit werden :fondof: (wir haben die gleiche Hundetrainerin)
Mücke hätte ich, so wie sie tatsächlich ist, niemals genommen, sie ist ein Albtraumhund für Anfänger!
Ich war auf der Suche nach einem Klein(st)hund für eine 2-Zimmer-Großstadtwohnung, ein Chihuahua sollte es eigentlich werden, wobei die Rasse nebensächlich war, es sollte einfach nur ein "second hand"-Hund sein.
Nunja, da war ne Anzeige mit der Mücke drin, die wurde genau so beschrieben, wie ich meinen ersten Hund haben wollte, ich fuhr sie besuchen - und nu isse hier und will einfach nich wieder weg, auch, wenn ich schon diverse Male aufgegeben habe...nein, immer, wenn's wiedermal soweit war, klappte ein Schalter in ihrem Gehirn um und sie tat alles, um mir zu zeigen, was in ihr steckt, wenn ich nur genug Geduld habe...
Und heute würd ich sie für kein Geld der Welt hergeben, die Nerven, die wir uns gekostet, die Tränen, die wir geweint und die viele Arbeit, die wir in unsere Bindung gesteckt haben...all das hat dazu beigetragen, dass wir unzertrennlich sind.
Wir geben nicht auf, wir kämpfen jeden Tag weiter für ein Leben ohne Angst und zeitweise machen wir enorme Fortschritte...
Voraussichtlich nächstes Jahr wird sie einen Kumpel bekommen, dieses Mal wird mit Verstand ausgewählt und nicht nach Optik und mit dem "ach-nein-is-die-niedlich"-Blick (da ich sogar diesen Schritt wahrscheinlich nicht ohne unsere Therapeutin gehen werde, bin ich 100% sicher, dass genau DER Hund einziehen wird, den wir beide brauchen...!)
Wen meine nicht ganz so begeisterte Wortwahl irritiert, den bitte ich um Nachlesen in ihrem Thread, unsere "Zusammenkunft" würde hier den Rahmen sprengen
P.S.: Auch, wenn wir kein "DreamTeam from the very start" waren, bin ich mir sicher, dass ich genau den Hund bekommen habe, den ich verdiene...und nicht den, den ich unbedingt wollte...