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Naja, also Charly ist schon auch die Erfüllung meines Traumes von einem eigenen Hund (wenn auch nicht mein Traumhund, so wie ich ihn mir vorgestellt habe - aber jeder bekommt den Hund den er braucht, sagt man ja immer ;-) ). Ich mag ihn nicht mehr hergeben, also nicht falsch verstehen. Aber natürlich habe ich - gerade auch durch einige Problemchen mit ihm - einige Sachen zumindest arg einschränken müssen (häufiges Reiten gehen - Hund sollte eigentlich immer mit - jetzt ist er nicht mit allen Hunden verträglich, mag keine Katzen und hat einen ausgeprägten Jagdtrieb, also kann er schlecht "locker" auf dem Hof mit rumlaufen), Spontanreisen, längere Reisen etc. wobei diese Sachen einfach eine gründlichere Planung und evtl auch einiges mehr an Geld erfordern, ich sie aber nicht als unmöglich betrachte.
Vielleicht habe ich mich tatsächlich ein bisschen zu früh für die Verpflichtung eines Hundes entschieden (die "wilden 20er könnten auch anders ausgelebt werden ;-) ) aber ich bereue das nicht. Ich liebe ihn einfach und würde ihn nicht wieder hergeben. Und irgendwie lassen sich meine Träume schon verwirklichen bzw. "managen" :-)
Ähnlich sehe ich es bei mir auch - EINEN Hund zu haben ist mein halbes Leben lang ein unerfüllter Traum gewesen, die Knötsch sollte ihn erfüllen...
Aber nein, sie ist kein Traumhund, wird es niemals werden... das ist aber gar nicht schlimm, wäre sie nicht "unter falschem Etikett" verkauft worden, wäre sie mit Sicherheit (m)ein Traum, so ist sie eine Herausforderung...
Ich hab einiges "aufgeben" müssen für sie: allem voran meine Illusion, einen eigenen Hund zu haben, ist einfach!
Ich bin bin wesentlich enger gebunden als ich es mir ausgemalt habe, da sie eben kein Hund ist, den man "mal eben mitnimmt", den man Freunden zur Urlaubsbetreuung geben kann oder gar in eine Hundepension oder so...
In Urlaub ohne Hund? Selbst, wenn ich wollte, wäre es nicht machbar, länger als 3 Tage (und das auch nur bei zwei Personen!) kann und will ich sie keinem "auf's Auge drücken", dazu ist sie zu wenig gesellschaftsfähig.
Ich wollte eigentlich nach Japan auswandern - hab's wegen der Kaninchen um 5 Jahre nach hinten verschoben, wegen Katze und Hund jetzt nochmal um weitere 10 Jahre, weil ich ein Mitnehmen für nicht realistisch halte.
Ein paar lockere Freundschaften sind ihretwegen auseinandergegangen, weil die Leute nicht mit ihrem Verhalten klarkamen (gut, kein Verlust, aber sollte trotzdem erwähnt werden).
Mit meiner Familie hätte ich mich aus selbem Grund beinahe überworfen - bis vor kurzem wollten sie, dass ich den Hund abgebe, weil sie solche Macken hat...
Aber ich wollte es ja so! Ich hätte sie abgeben/weiterverschenken/-verkaufen können, als die Bindung noch nicht da war...ich hab die Olle aber viel zu gern, wir haben schon so viel gemeinsam geschafft!
Wozu nach Japan auswandern, wenn ich doch in Düsseldorf wohne, wo ich "klein Tokyo" vor der Nase hab? Wozu wochenlang Busreisen unternehmen, wenn ich stattdessen deutschland- und europaweit auch mit Auto und Hund in den Urlaub fahren kann, wozu mitten in der Altstadt wohnen wollen, wenn ich mir doch genausogut in den Randbezirken ne kleine Wohnung vielleicht sogar mit Garten mieten kann (in Arbeit)?
Ist ja eher die Frage, ob man den Verzicht, den man mit der Hunde- (oder allgemein Tier-) Haltung eingeht, gerne eingeht oder ob man immer mit wehem Herzen daran denken muss...
Ich würd heute nicht mehr tauschen wollen und die Knötsch wird sicher nicht der letzte Hund in meinem Leben sein - zum Reisen habe ich als Rentnerin eh wesentlich mehr Zeit als als Berufstätige, jetzt bin ich einem Hund körperlich gewachsen, als Rentnerin vielleicht nicht mehr - also ist es doch genau SO gut!
Und sie spiegelt mich so extrem wieder, dass es mir manchmal sogar Angst macht, sie zeigt mir meine Unzulänglichkeiten, meine Stärken - sie ist Therapeut und Therapiebedürftige in einem und trotz anstrengender Phasen => jeder Tag mit ihr ist ein Geschenk