Aber nur, weil man dem Hund nichts Neues mehr beibringt/beibringen kann, heißt das ja nicht, das er aufs Abstellgleis geschoben wird.
Lenny apportiert noch seinen Kaninchendummy, ok, alles etwas wackeliger und mit etwas Hilfe, er sucht noch versteckte Leckerlis usw., eben alles das, was er im Laufe seines Lebens gelernt hat und wozu er jetzt noch fähig ist. Und wenn ich sehe, das ihn neue Dinge (und zeitweise sogar altbekannte Dinge) stressen, würde ich ihm das niemals antun, seine wenige Zeit mit Dingen zu "vergeuden" (das ist jetzt nicht so drastisch zu verstehen, wie es sich vielleicht liest), die ihm einfach keinen Spass mehr machen. Für mich wären wir sowieso am Ende angekommen, wenn ich merke, Lenny kann an unserem gemeinsamen Leben überhaupt nicht mehr teilhaben, weil ich weiß, das ihn das total unglücklich machen würde. Er möchte oft im Mittelpunkt stehen, dann bekommt er die volle Aufmerksamkeit, aber genauso gerne stolpert er draussen einfach nur noch rum, auf der Suche nach Fressbarem. Und sein Gesichtsausdruck spricht dabei Bände
Er kann nicht länger als 5-10 Sekunden stehen, er kann schlecht sitzen, wenn er läuft, ist das sehr ataktisch (aber das geht noch am Besten in angemessenem Rahmen), er kann sich schlecht konzentrieren, er ist berührungsempfindlich und hat bei gewissen Bewegungen Schmerzen. Da gibt es leider nicht mehr viel, was ich noch mit ihm machen könnte. Natürlich bekommt er gegen die Schmerzen Tabletten, heißt, er hat damit natürlich keine Schmerzen, aber ich würde dann auch nichts machen, was ihm ohne diese Tabletten Schmerzen bereiten würde.
Deswegen hab ich ja gesagt, das ich es gut finde, wenn Du oder auch viele andere in Deiner Hundeschule das mit den Hunden noch machen können. Nur ist ja leider nicht jede Krankheit gleich. Einen blinden/tauben Hund kann ich natürlich noch beschäftigen. Einen krebskranken Hund auch. Aber es gibt eben auch Krankheiten, die ganz viele Dinge einfach unmöglich machen, da ist dann halt der Besitzer gefragt, was er seinem Hund zutraut und was nicht.
Zumal es ja ganz viele Hunde gibt, die Zeit ihres Lebens einfach nur Familienhund waren und kein Sport/Hüte/Jagdhund, etc.. Die sind doch einfach nur glücklich, wenn sie weiterhin dabei sein dürfen, so wie es all die Jahre war.