Das wäre das erste Problem. Dass die Stubenreinheit noch nicht komplett durch ist. Es ist ihr auch egal, ob sie ihr eigenes Körbchen beschmutzt. Im Gegenteil, mit Vorliebe nimmt sie genau das.
Bei Lucy hat es lange gedauert, bis sie den Sinn verstanden hat, aber sie hatte irgendwann auch einen Rhythmus. Bei Marble kommt je nach Tag zu verschiedenen Uhrzeiten was und auch in unterschiedlicher Dauer & Menge nach der Fütterung. Manchmal direkt im Anschluss, manchmal zwei Stundne später. Manchmal ein Haufen, manchmal hinterlässt sie innerhalb eines Tages fünf .. Ich füttere nicht jeden Tag das gleiche. Das die Konsistenz sich verändert und auch bei neuen Dingen mit Durchfall reagiert werden kann, völlig normal, aber auch die Menge? Die Basis ist beim Futter immer TF, dazu dann je nach Tag und unserem Essen (Frischfleisch, Karotten, Haferflocken, Nudeln, Kartoffeln, Nassfutter, auch mal n Ei oder Thunfisch, je nach Verdauung Banane oder ein wenig Öl..). Sie schlingt auch total.
Das wäre das nächste Problem. Sie lebt für Essen.
Das kann sie sich auch merken, wenn irgendwo was lag, dann sucht sie das beim nächsten Mal. Sie starrrt auch Lucy an, wenn beide was bekommen haben, sie ihrs bereits alle hat, solange bis Lucy aufsteht. Ich unterbinde dann aber, dass sie sich das nimmt.
Minimale Verbesserungen sind vorhanden, aber für die Zeit.. und sie scheint immer mal wieder Aussetzer zu haben und es zu vergessen.
Bei der normalen Fütterung unterbreche ich sie zwischendurch, warte bis sie entspannter ist und Blickkontakt aufnimmt, dann geb' ichs wieder frei. Und das immer wieder. Lucy hatte das Problem am Anfang auch, weil bei der Züchterin alle vier Welpen aus einem Napf gefüttert wurden, als sie aber merkte, keiner möchte ihr das wegnehmen, auch wenn sie sich Zeit lässt, ist es von allein besser geworden. Das Unterbrechen hab' ich nach ein paar Tagen sein lassen können. Bei Marble mache ich das immer noch..
Wenn ich sie lassen würde (hab ich ein paar mal jetzt ausprobiert) frisst sie das praktisch ohne zu kauen innerhalb von Sekunden. Das kann nicht gesund sein. Ich muss auch anwesend sein, damit sie danach nicht Lucy verdrängt. Die Regel ist also, wer fertig mit Fressen (seinem eigenen Napf) ist, verlässt die Küche. Danach kann sie gucken, ob Lucy was über gelassen hat und das auch fressen, wenn ich es freigebe. Das klappt ganz gut. Zumindest, solange ich da bin, habs noch nicht unter den beiden allein laufen lassen, weil Lucy momentan eh schlecht frisst.
Am Anfang hatte sie das gleiche Problem mit dem Trinken. Sie hat gesoffen bis sie fast platzte. Wir haben es zuerst dann ratioiert, aber vor ein paar Wochen hab' ich mir dafür ein Wochenende Zeit genommen, den Napf immer randgefüllt gehabt und sie nicht gestoppt und nicht aus den Augen gelassen, um zu sehen wieviel sie trinkt und notfalls zum Arzt zu fahren. Zwei Tage, dann hats aufgehört. Sie hat zwar noch Momente, wo sie viel trinkt oder alle zwei Minuten (aus Langeweile), aber ich denke, das wird sich auch noch legen.
Das Problem mit dem Fressen ist, dass sie sich auf alles stürzt (wenn was runterfällt - wenn sie sieht, dass ich es sehe, hat sie mittlerweile begriffen, dass es besser ist zu warten und sich das mehr lohnt, ist es in meinem Rücken, ist es weg), sie nicht allein lassen kann (sonst ist das Brötchen etc vom Teller weg), ständig was im Mund hat (auch nicht essbare Sachen, sie findet Flusen und Haare sehr schmackhaft, auch Plastik und Kabel..) und ich Angst habe, dass sie mal was schluckt/frisst, bevor ich es sehe und das vielleicht auch draußen, wo es giftig sein könnte oder scharfkantig.
Wir haben jetzt eine Maulschlaufe besorgt auf meinen Wunsch, damit ich draußen nicht das Gefühl habe, sie ununterbrochen im Blick haben zu müssen.
Sie findet sie nicht pralle, aber ich denke das wird. Eine wirklcihe Dauerlösung kann das aber auch nicht sein.. Bei den vorherrschenden Vorurteilen sind die Blicke auch so nett genug. Und ich mache mir auch Sorgen, wenn das Baby da ist und irgendwann ja auch mal n Keks in der Hand hält.. Marble ist manchmal sehr sanft beim nehmen von Leckerlies, an anderen Tagen beißt sie fast den Finger mit ab.. Wir können und wollen sie nciht nur mit Schlaufe der Korb rumlaufen lassen.
Manchmal habe ich das Gefühl, sie ist etwas "zurückgeblieben", das einfach was bei ihr aussetzt.
Dinge, die sie eigentlich schon gelernt hat, sind plötzlich weg. Da überfordert sie ein "Sitz" total oder sie reagiert völlig unpassend. Zum Beispiel, beim Kuscheln. Wenn sie etwas aufgedreht ist, schnappt sie nach dem Gesicht, da mir das wirklcih Sorgen gemacht hat, hat Philipp das mit ihr geübt und sie macht das nur noch selten. So eine Übersprungshandlung ist ja auch noch recht normal, wenn auch nicht toll, aber letztens kuschel ich ihr und sie ist komplett entspannt gewesen. Sie lag im Körbchen, ich saß davor, auf einmal schnapp sie nach meiner Hand und dann springt sie hoch zum Gesicht..
Auch hat sie jetzt auf einmal angefangen, ihren Kot zu essen .. Ich dachte, das machen nur Welpen manchmal? Ihr kann ernährungstechnisch eigentlich nichts fehlen, ich geb den beiden ab und zu sogar Zusätze, die ich habe, weil ich Lucy zwischendurch nur frisch gefüttert habe.
Vor ein paar Tagen bin ich dadurch aufgewacht, dass sie kreischend gebellt hat, ich dachte, es wäre sonstwas mit dem Hund, hab meinen Mann geweckt und sind hin. Nix. Sie wollte nur nicht alleine schlafen. Hunde einmal in den Garten gelassen und wieder ins Bett gegangen (war schließlich 3 Uhr morgens..), zwei Stunden später das selbe Spiel. Ich musste eh auf Toilette (von wegen das fängt erst im siebten Monat an!) und hab aus den Augenwinkeln geguckt, ob alles "in Ordnung" ist. Sie saß im Korb vor dem Babygitter und hat geschrien, sonst war nix. Sah sogar recht entspannt aus dafür,dass sie sich grad die Stimmbänder zerstört. Ich also wieder ins Schlafzimmer und abgewartet. Sie hat über ne halbe Stunde weitergemacht, obwohl sie ja kein Erfolgserlebnis hatte.
Ignorieren hilft bei ihr irgendwie nicht.
Wir wohnen in einem Mietshaus mit anderen Parteien und Papierwänden, ich hab die ganze Zeit auf wütende Nachbarn gewartet.. bin deshalb irgendwann hin und hab sie mit der Leine kurz gebunden (sie kann tagsüber manchmal schlecht zur Ruhe kommen (wenn sie keinen Körperkontakt zu uns hat), das scheint ihr zu helfen, um zu wssen das nun wirklich nichts mehr passiert) und bin wieder ins Bett. Scheint wirklcih geklappt zu haben, als wir aufstanden lag sie schlafend im Korb. Aber das kann ja keine Dauerlösung sein..
Das sonstige Alleinsein ist .. okay. Sie jammert, aber solange wir komplett weg sind und sie uns nicht hört oder sieht, kommt sie damit klar. Anders ist es, wenn wir nur außer Reichweite und/oder Sichtweite sind, sie uns aber hören oder sehen kann. Das Warten vor dem Geschäft zum Beispiel. Egal, ob ein Mensch mit ihr draußen wartet und sie allein wartet, sie schreit jämmerlich. Wenn sie zuhause "rausgeschmissen wird" (wenn sie zu wild ist und nicht aufhört, Tür auf - Hund raus-Tür zu, kann wieder zu uns, wenn sie sich beruhigt hat) oder wir nach Hause kommen (dann sind sie in der Küche) und nicht schnell genug (innerhalb von Milisekunden) begrüßen, dann jammert und bellt sie, immer mal wieder, machmal steigert sie sich auch dauerhaft rein.
Kann sie aufgrund der ersten Familie eine Art Trennungsangst entwickelt haben? Aber sie müsste nach den Monaten doch eigentlich begriffen haben, das wir immer wieder kommen..
Unser TA ist leider nicht sehr gut, da sind wir schon auf der Suche nach einem anderen. Aber kann man das testen, ob im Kopf was schief gelaufen ist, vielleicht noch beim Züchter? Oder ist das einfach "Bullyverhalten"? Die französische meiner Schwester hat fürs Stubenreinsein auch lange gebraucht (nur bei anderen, in der eigenen Wohnung top), aber ansonsten ist der ganz normal. Ein wenig wild, Junghund halt.
Ich bin mittlerweile wirklich am Ende. Ich bin körperlich momentan auch einfach nicht auf der Höhe und stehe ununterbrochen unter Stress, weil ich darauf warte, dass sie wieder irgendwas anstellt und ich sie vor dem nächsten "Selbstmordversuch" beschützen muss. Ich vertraue ihr nicht, dabei gibt es auch schöne Momente. Sie kuschelt unglaublich gerne und das am liebsten an meinem Bauch unter der Decke. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Marble tut mir total leid, ich hab sie lieb, mein Mann natürlich auch, aber ich sperre mich aufgrund der Vorkommnisse unbewusst ein wenig gegen sie und weil sie sein Hund ist, er arbeitet momentan unheimlich viel und hat deshalb weniger Zeit für sie, ihr fehlt eine richtige Bezugsperson, aber ich bin einfach nicht in der Lage die für sie zu sein..
Habt ihr vielleicht vergleichbare Erfahrungen und mögt mir erzählen, was bei euch die Lösung war?
Wenn ich sehe, wie sie mit Lucy tobt oder sie von ihr geputzt wird oder freudestrahlend darauf wartet, dass ich ihr Spielzeug werfe, um hinterherzufetzen oder sich zufrieden seufzend an mich kuschelt und innerhalb von Sekunden einschläft, geht mir das Herz auf. Und jedes Mal bin ich noch enttäuschter, wenn der Moment vorbei ist und das nächste Schnappen (..) einen riesigen Schatten drüber wirft.