Hallo,
Ansonsten hat glaube ich Jimmy Jazz ein Holunderchen von dem er vielleicht berichten mag?
Ja, das Holunderchen...
Ich muss sagen, alle Bretonen die ich kenne, sind ziemliche Jagdsäue.
...wird in diesem Satz perfekt beschrieben.
Wir hatten gestern unsere Trainer da.
Eindeutiges Fazit der Beiden: Eine Hexe, eine Hexe, ein Hexenbraten!
Zuhause, absolut lieb, gehorsam, viel 'Will to please', ruhig und gechillt,
aber auch ziemlich manipulativ.
Sobald wir mit ihr aus der Türe treten, legt sie den Schalter um und ist im
Jagdmodus.
Bevorzugtes Ziel: Vögel. Vorliebe: Amseln. Trotz aller Vorsicht, steht es
derzeit 4 : 0 gegen die Amseln.
Die Holinde schnappte sich zwei Jungtiere aus dem Nest. Im Vorübergehen,
direkt aus dem Gebüsch. So schnell kann man gar nicht schauen. Kopf rein,
Kopf raus. Und aus die Maus, bzw. die Amsel.
Ein Mal beim Spazierengehen, das andere Mal im Garten, durch den Zaun.
Dann ein erwachsener Vogel und den Letzten, wieder im Garten, den wollte
sie dann auch nicht mehr hergeben.
Sie lief herum, Kopf hoch erhoben, Beute im Maul, stolz und glücklich.
Ärgerlich, aber es entspricht ihrem angezüchteten Naturell. Sie tut nur dass,
wofür sie geboren wurde.
Böse auf sie zu sein, sie zu schimpfen oder gar zu bestrafen, wäre völlig deplatziert.
Wir müssen einfach versuchen ihre Anspannung und ihren Trieb umzulenken bzw.
steuerbar zu machen.
Unser Ziel -darum waren auch die Trainer da- ist, dass Holly nicht direkt, wenn
sie nach draussen kommt, das andere Ende der Leine völlig ausblendet und
ignoriert und dass sie wieder auf Ansprache reagiert.
Die Holinde wäre wohl recht intelligent, entscheidet selbst, hat eine völlig
gestörte Wahrnehmung ihrere eigenen Größe (sieht sich wohl irgendwo so
zwischen Dogge und Irischem Schäferhund) ist entsprechend unerschrocken
mit der Tendez zum Größenwahn.
Dazu kommen die besten Jagdhundanlagen. Blitzschnell, pfeilgerade und treffsicher.
Was bin ich froh, dass ich die Kleine mit aller Gewalt nicht haben wollte und das
alles auf des Fraules Mist gewachsen ist. So bin ich fein raus und das
erspart mir viel .
Nach fast eineinhalb Jahren mit der Holinde, würde ich niemandem einen Bretonen
als reines Haustier empfehlen. Wer so einen Hund hat, sollte ihn jagdlich führen (so
er denn jagdtauglich ist), oder ihn sonst körperlich und geistig auslasten können.
In D bekommt man vom Züchter als Nichtjäger eh keinen Bretonen und bei Tieren
aus dem Auslandstierschutz, empfehle ich dringend den oftmals beschönigenden
Beschreibungen der Vereine und Orgas sehr misstrauisch gegenüber zu stehen, was
Eigenschaften und Verhalten angeht und allem Voran den Aussagen zum Gesundheits-
Status sollte man misstrauen.
Ansonsten ist die Beschreibung von Hummel perfekt und trifft das Thema
'Bretone' voll auf den Kopf.
Die kleine Holinde wird bei uns bleiben und wir werden unser Bestes geben um sie
bei Laune und gesund zu halten, bzw. zu bekommen.
Ende des Monats bekommt sie einen weiteren Blutcheck, der zeigen wird wie es
mit ihr weiter geht. Drei Monate nach Ende der Glucantime-Behandlung muss
sich zeigen, wie ihr Leishmaniose-Status ist und wie wir weiter verfahren müssen.
liebe Grüsse ... Patrick