Ich versuche es mal verständlicher zu verfassen:
Mittwoch morgen bemerkte ich am Kiefer meines Hundes eine Schwellung und mir war augenblicklich klar, das wir sofort zum TA müssen. Innerhalb weniger Stunden war mein Hund für mich nicht mehr wieder zuerkennen, er konnte nicht mehr alleine die Treppen gehen, schlief nur noch und kam auch nicht mehr alleine aus dem Auto, als wir am Mittwoch frühen Abend bei der Praxis ankamen. Dennoch machte mir der TA Hoffnung. Dann erklärte er folgendes: Für die Untersuchung und Behandlung des erkrankten Bereiches (Kieferbereich) müsste mein Hund geröntgt werden, um überhaupt eine Diagnose stellen zu können, so der TA. Er sagte mir das der Hund aber für eine Narkose nüchtern sein muss und das war er ja nicht, daher machten wir einen Termin für den nächsten Morgen aus. Er sollte dann um ca.7:30 Uhr geröntgt werden. Diese Uhrzeit mit Einberechnung von 1er Std. Fahrtzeit zur Praxis hin und wieder zurück überschnitt sich mit meiner Arbeit. Ich rief bei meiner Arbeit an, um für den nächsten Tag frei zu bekommen, aber ich bekam kein frei. Dies weil wir generell unterbesetzt sind und mir war schon vor dem Anruf klar, das ich es mir auch ersparen könnte. Daher mussten wir meinen Hund in der Praxis lassen, damit er gleich am nächsten morgen auch geröntgt werden konnte.
Ich sprach dann noch an ob es möglich wäre, wenn er schon einmal in Narkose gelegt werden muss ob dann nicht auch ein HD Röntgen & Brustbild (wegen dem Herzen) möglich sei. Dies machten wir aber abhäng vom Befund des Kiefers, wo die Erkrankung saß. Das heißt vorrangig war das Röntgen des kranken Bereiches.
Unlängst wollten wir HD ausgeschlossen haben und wissen ob sein Herz ok ist, damit man frühzeitig unterstützen könnte. Ich wollte ihm dadurch nur eine weitere Narkose ersparen, weil er mit 13 J. nun mal nicht mehr der Jüngste war, denn über kurz oder lang hätte man ein HD Bild machen müssen, weil er mit dem Po schwerer hoch kam.
Am nächsten Tag rief mich der TA an, ich stellte das Telefon auf laut damit auch mein Lebensgefährte mithören konnte. Wir arbeiten auf der gleichen Stelle und konnten dazu in den Pausenraum gehen. TA bekam Nr. von meiner Arbeit. Folgendes teilte er am Telefon mit: Er habe immer und immer wieder geröntgt, um sich seiner Diagnose sicher sein zu können das es Knochenkrebs sei. Zudem habe er auch seinen Kollegen hinzugezogen und sie hätten sich zusammen über die Bilder beraten. Anhand dieser Bilder habe er mit seinem Kollegen sehen können das der Knochen vom Krebs so zerfressen sei, das man nicht mehr helfen könne. Auch Amputation käme nicht in Frage. Es käme nur Leid beenden in Frage, weil es auch unzumutbar wäre ihn in diesem schon geschwächten Zustand wieder aus der Narkose zu holen. Ich war schockiert das zu hören. Im gleichen Moment gingen mir die Bilder durch den Kopf wie sehr er doch verändert war und wie schwach er doch war und ich fragte mich innerlich ob ich ihm das antun möchte? Daher stimmte ich einer Erlösung zu. Und das habe ich mir gewiss nicht leicht gemacht!!!! Wir besprachen noch das wir in die Praxis nach der Arbeit kommen, weil wir uns von ihm verabschieden möchten und uns auch die Bilder ansehen wollen.
Am frühen Abend kamen wir dann kurz vor Praxisschluß dort an, wir waren erst ca. 15 Minuten bei unserem toten Hund, da kam der TA herein, Sprach mit uns und erzählte uns selbiges wie der andere TA am Telefon. Ein paar Minuten später hörten wir die Schreie eines Hundes, es war schrecklich. Die Sprechstundenhilfe kam herain und bat den TA der bei uns war mitzukommen, weil die Kollegen Hilfe bei einem verunfallten Hund bräuchten.
Da sagte der TA zu uns noch auf die Schnelle das wir uns die Bilder immernoch später ansehen können, weil er nun zu dem Notfall (Autounfall) müsse und natürlich ist man dann nicht so egoistisch und besteht darauf sofort die Bilder zu sehen, wenn nebenan ein Notfall schreit. Das ist der Grund gewesen, weshalb wir die Bilder nicht sofort anschauen konnten und mit dem TA besprochen haben diese etwas später anzuschauen. Wir vertrauten ihm, daher war es in Ordnung für uns. Früher kamen wir dann nicht mehr in die Praxis die weiter weg ist, weil gleich darauf unsere verbliebene Hündin erkrankte und ihre Pflege vor ging.
Ca. 2 Wochen später konnten wir dann endlich nochmal in die Praxis fahren, weil die TÄ in unserem Ort bei unserer Hündin nicht mehr weiter wussten. Der TA war schon darauf vorbereitet das wir nun endlich die Bilder sehen wollten und hatte einen großen Umschlag dabei, aber daraus kamen nur die Bilder von der Hüfte und der Brust. Er erklärte das er HD frei war, für sein Alter aber noch ein gutes Herz hat und die Lungen frei von Wasser & Metastasen sind. Nachdem wir über diese beiden Bilder aufgeklärt wurden fragte ich ganz selbstverständlich nach den Bildern vom Kiefer und bekam zu hören: Vom Kiefer musste ich keine Bilder machen, denn ich habe es schon ertasten können. Aber komischerweise konnte er die von mir angefragten Bilder machen, ich war nur noch geschockt darüber und es hatte mir regelrecht die Sprache verschlagen. Ich konnte einfach nichts sagen in diesem Moment. Meinem Freund viel dies nicht auf, soweit konnte er das gesagte in der Praxis nicht bearbeiten. Erst ein paar Tage später konnten wir uns zusammensetzen und darüber sprechen. Meine Freundin die mit dabei war verstand es in dem Moment auch, traute sich aber nicht uns darauf anzusprechen, weil sie nichts noch schlimmer machen wollte als was es war.
Wieviel Schuld ich bei mir selbst sehe kann ich nicht in Worte fassen, was alles unerträglich & unverzeihlich für mich macht. Ich sehe mich versagt zu haben, nicht gekämpft zu haben, sondern ich empfinde mich als bequem, weil ich diesem TA blind vertraut habe. Ich bzw. wir kennen ihn seid Jahren, niemand von uns hat ihm misstraut! Wenn man vertraut, dann hat man keine Zweifel oder ist das bei euch anders? Das ist für mich unverzeihlich und die größte Schuld trage ich.
Doch Fakt ist das wir nun mal belogen wurden und realisiert habe ich das zu spät, denn ich war zu geschockt von dem Tod meines Hundes. Dann baute kurz darauf unsere Hündin vor lauter Trauer auch noch ab, wir haben gekämpft und auch sie noch verloren, nur 8 Wochen später verstarb auch sie.
Ich muss hinzu erwähnen das ich nicht alleine war, als man uns den Sachverhalt schilderte, weswegen man nur noch Euthanasie in Erwägung ziehen kann. Hier müssten sich dann vier bzw. sechs Ohren verhört & die Aussage des TA falsch verstanden haben und das gleich doppelt & von zwei verschiedenen TÄ, welche in dieser Praxis arbeiten. Man hat es uns am Telefon mitgeteilt und an dem Abend als wir uns von unserem Hund verabschieden durften, hat ein zweiter TA uns selbiges erzählt.
Ich war zu beschäftigt mit meiner Trauer und dem Kampf um meine Hündin, ich habe es nicht eher gesehen, weil ich einfach nicht zur Ruhe kam, mal über alles was sich ereignet hat nachzudenken und weil ich zu traurig war. Ich bin nur ein Mensch, nicht perfekt wie es hier scheinbar so mancher Forenuser von den Usern hier erwartet. Auch liegt dies nicht allein an euch, sondern an mir, ich habe aus lauter Verzweiflung diesen Thread eröffnet und war nicht fähig klar nieder zuschreiben, damit jeder verstehen kann worum es geht bzw. wie es sich zugetragen hat.
Dennoch haben mir eure Frage geholfen, denn in meiner Traurigkeit habe ich viele Dinge nicht hinterfragen können, doch ihr habt diese hinterfragt und das hilft mir in meinem weiteren vorgehen.
Zitat
Was wenn der TA nun nur von Röntgenaufnahmen gesprochen hat, über die er seinen Tastbefund bestätigt sieht - zum Beispiel ein Bild einer metastierten Lunge und nicht expliziet von dem Tumor selber?
Cerridwen: Eben nicht, denn seine Lunge war frei, es waren keine Metastasen vorhanden! Ebenso war er HD frei.
Zitat
Kennt hier irgendjemand den genauen Wortlaut der Aussage des TA? Ich nicht.
Und - auch wenn es jetzt rote Bömmels hageln wird - ich kann den Aussagen der Threatstarterin in dieser Situation und in dieser psychisch angespannten Lage nicht wirklich dafür heranziehen. Diese können in der Situation falsch verstanden worden sein oder sie können in dem ersten Schock nur noch selektiert beim TS angekommen sein.
So nach dem Motto A sagt, B versteht.
Es kennen noch zwei weitere Personen den genauen Wortlaut des TA bzw. beider TÄ!
Ich weiß nun was ich tun werde und bedanke mich für euer Hinterfragen.