Zuallererst, der RR ist ein Hund, ist ein Hund, ist ein Hund......lass dich also nicht kirre machen.
Ich denke du kannst beim Ridgeback alles finden.
Vom Sensibelchen bis hin zur Rampensau. Vom gelassenen und souveränen Hund bis hin zum nervösen und unsichern Hund. Vom Vollblutjäger bis hin zum völlig am Wild dessinteressierten Hund. Vom territoreal ausgeprägten Revierverhalten bishin zu jedermanns Darling.
Wenn du Pech hast, oder je nach Sicht einen sehr "interessanten" Hund haben willst, dann bekommst du ein Packet, das alles bietet. Wach, territoreal, höchst Jagdmotivation, mit jedem fremden Hund mal klar Schiff machen.....sensibel.....und spätreif.....
Was sie geprägt haben, das ist geprägt. Im Guten wie im Schlechten. Deshalb hoffe ich du hast einen serösen Züchter, der bei der Auswahl der Elterntiere grösste Sorgfalt in Bezug auf Gesundheit und Wesensfestigkeit walten liess und die Welpen mit bester Prägung zur Abgabe vorbereitet und dir später noch mit Rat und gegebenenfalls Tat zur Seite steht. Das ist die "halbe Miete".
Ich finde Frau Dr. Ute Blaschke beschreibt den RR am treffensten.
http://wuff-online.com/pics/artikel/2005/07/ridgeback.pdf
Was allen gemein ist, mit Anschreien und Druck kommst du bei Ihnen nicht weit. Höchstens dass er dich meidet. Und das ist Wörtlich zu verstehen, er kommt einfach nicht mehr zu dir. Im Gegensatz wirst du aber mit Inkonsequenz und Locken, Bestechen auch kein Land sehen, er nimmt dich dann einfach nicht ernst.
Ich habe bei meiner die Erfahrung gemacht, mit absoluter Konsequenz, fair, Geduld und einen seriösen Trainings/bzw. Lernaufbau, Gelassenheit und Dranbleiben kommt man zum Ziel. Ich habe das Glück eine erwischt zu haben, die sich jederzeit motivieren lässt, mit einem zusammen was zu machen. Sie arbeitet sehr sehr gerne.
Dass Hündinnen einfacher zu erziehen und schneller ausgereift sind, halte ich für eine Mär. Ich kenne (und ich kenne sehr viel Ridgeback) richtig knallharte Hündinnen, denen absolut nichts dumm kommen muss und blitzschnell reagieren und deeskalierende und vorsichtig Rüden, sowie umgekehrt.
Meine Hündin wird nun im September 5 Jahre alt. Ich würde sagen, seit ca. einem Jahr haben wir entspannte Spaziergänge und kann mich auf einen zuverlässigen Gehorsam verlassen.
Ich bin mit Hunden aufgewachsen, mit Schäfermischling, Riesenschnauzer, Schnauzer/DD-Mischling und habe selbst 2 DSH grossgezogen und Hundesport gemacht. Kein Hund hat mich so gefordert, wie meine Kimba. Doch ich möchte keinen Tag mit ihr missen......
Gruss Eva
ps. die Reaktionsschnelligkeit und Entscheidungsfreude ist im Alltag mitunter sehr anspruchsvoll. Doch wenn man mal gesehen hat, wie ein RR mit seiner blitzschnellen Reaktion dem ebenfalls blitzschnellen Zubiss einer Aspisviper mit einem Satz um Millimeter entkommt (mir pumpert heut noch das Herz, wenn ich daran denke) weiss man, warum das, was einen in unserer dichten Zivilisation immer in die Pflicht nimmt, doch eine durchaus sinnvolle Veranlagung ist.