Ich wuchs auf mit einem Riesenschnauzer und hatte selbst 2x DSH von Welpe an bis ins hohe Alter. diese Rassen würde ich auch heute noch wählen, weil sie gut erziehbar und auch ausgelastet werden können gemäss ihren Zuchteigenschaften.
Einen RR würde nicht mehr nehmen. Nicht in diesem Land, indem alle ihre Eigenschaften wofür sie mal gezüchtet wurden, ihr hier nur Probleme bereiten.
Alles was meine Rennsemmel "glücklich" macht, muss ich "hemmen" und "umlenken" und unter Kontrolle haben. Und nein, Mantrailing, Fährten, ausdauernde Wanderungen, Suchspiele, Reizangel, Dummietraining, usw. sind nur die Hälfte von dem, was sie wirklich kann und machen will.
Sie verteidigt ihr Territorium mutig, unerschrocken, energisch. Sie würde jagen und das erlegte Wild nachhause bringen. Sie wäre eine ausgzeichnete Jägerin. Sie liebt innigst alle die zur Familie gehören und ist deutlich, unbestechlich und mit vollem Einsatz gegen Fremde (Mensch und Tier).....bis sie dazugehören.
Sie ruht in sich, sieht eher gelangweilt aus und ist in Sekundenschnelle bereit ihre "Aufgaben" zu erfüllen, fährt danach ebensoschnell wieder in völlige GElassenheit.
Sie hat gelernt keine Menschen mehr zu stellen und verbellen, dem Reh nicht nachzuhetzen, den fremden Hund nicht in Grund und Boden zu stampfen, keine Wanderungen ohne mich zu machen, wenn ich dabei bin. Da würde niemand merken, was wirklich so desinteressiert neben mir sitzt. Aber in ihr ist sie da...die Bereitschaft, ihren "Job" zu machen.
Sie trifft ihre Entscheidungen jederzeit selbst, wenn ich es ihr nicht rechtzeitig abnehme.
Ich versuche diesem Tier jeden Tag gerecht zu sein und stosse immer wieder an meine Grenzen. Obwohl wir bereit sehr ländlich leben und sie wirklich viel Bewegung, Beschäftigung, familiären Anschluss und gute Hundefreunde hat. Am "glücklichsten" wirkt sie, wenn wir im Wald oder im Gelände Parcours mit schwierige Passagen gemeinsam meistern. Das kommt für sie einer Jagd am nächsten und ich bin begeistert und berührt gleichermassen, wie präsent sie ist.
Vor 20/30 Jahren hätte man noch gesagt, was für ein guter Hund. Ich sage das auch heute noch. Aber einfach ists für uns beide nicht. Und es macht nebst dem Glück, das ich mit meinem Hund erlebe auch ein bisschen traurig.
nachdenkliche Grüsse Eva
...und wenn ich dann lese, dass jemand sich überlegt, einen Wolf aufzunehmen, wird mir ganz schwer im Herz.