Beiträge von Ellen2014

    Also, ich finde flying-paws Einwand auch überlegenswert.


    Zwar habe ich einen Hundesenior bekommen, also einer bei dem man auch mal fünf grade sein lassen kann... Den Social Walk haben wir inzwischen sausen lassen. Erstens, weil wir seine Angstaggression gegenüber Artgenossen recht gut im Griff haben. Und zweitens, war er beim Social Walk mittlerweile so unmotiviert, liess sich unbeeindruckt von jedem Hund anpöbeln und wollte auf der zweiten Hälfte der Strecke nur noch schnurstracks zum Auto zurück. Kein Schnüffeln, kein markieren, nichts.


    Beim Grundgehorsam-Training war ich auch mit ihm ein paarmal. Die anderen Hunde mit "Will to please" ausgestattet, meiner kennt sowas nicht. Während die anderen freudig ihre Übungen ausgeführt haben, schaute mich mein Opa nur an "Was gibt das jetzt wenn's fertig ist?".


    Statt Hundeschule darf er zuhause nun tief schlafen, im Garten mal Leckerli suchen und zu Gassizeiten mit mir durch Wald und Flur. Er macht einen zufriedenen Eindruck :-)

    Wir haben dafür null Erklärung.

    Mein Tierschutzhund hat auch so eine Art, dass er urplötzlich explodieren kann. Mittlerweiler kann ich ihn gut lesen und vorher intervenieren. Doch es gab auch schon ein, zwei Situationen, bei denen ich ihn sogar beobachtete und absolut nicht vorhergesehen habe, dass er gleich in die Luft geht.


    Wichtig ist ja, dass die Ausraster tendenziell weniger werden (unabhängig von eurem Ersthund, der armen Wurst). Denn das ist auch ein Zeichen, dass bei Max etwas arbeitet. Lasst euch nicht entmutigen. Ihr habt schon sehr viel erreicht. Max braucht einfach seine Zeit....Das kommt schon gut. :-)

    Vielleicht hilft es euch ja weiter, wenn du mal auf das Bellen eingehst. Jedenfalls soweit, dass der Kleine merkt, du hast verstanden, wenn er dir etwas mitteilen will. Das ist für den Kleinen vermutlich weniger frustrierender. Wenn er bellt, weil er aus der Box raus will, könntest du ihn beruhigend ansprechen und wenn aufhört, kannst du die Box öffnen.

    Mein Senior (wird 15) hatte letzten Herbst auch mal eine Phase der abendlichen Unruhe. Vorweg ging ein Vestibularsyndrom ("Schlaganfall" im Innenohr, Drehschwindel), von dem er sich fast vollständig erholte.


    Ich hatte für die Unruhe das Karsivan in Verdacht, das er seit dem VS bekommt. Die Tierärztin tippte damals auch auf Schmerzen oder Verwirrtheit. Die Hundetrainerin meinte, unser Hund könne eventuell auch noch einen Restschwindel haben, den er mit Bewegung auszugleichen versucht.


    Die abendliche Unruhe hat sich nach 2-3 Monaten wieder gebessert. Keine Ahnung warum. Schmerzen müsste er eigentlich noch die gleichen haben, weil er auch Arthrose hat.


    Was wir allerdings probiert haben ist ein Ruhe-Ritual (Tipp der Tierärztin). So bekam er immer, wenn er gar nicht zur Ruhe kam, sein Lieblingskissen, auf das er sich dann legte und seelig einschlief. Also, wie ein Placebo :-) Jetzt brauchen wir das Kissen (für solche Gelegenheiten) praktisch nicht mehr.


    Was wir auch noch gemacht haben (Hinweis hier aus dem Forum) ist, dass wir mehr Ruhe in den Tag gebracht haben. Dh. ich habe darauf geachtet, dass er in seinen Ruhezeiten auch richtig schlafen kann - nicht nur dösen oder ständig beobachten was ich mache.


    Ob gerade diese beiden Massnahmen nun geholfen habe, kann ich leider nicht mit Sicherheit sagen.

    Hast du schon mal Decken- oder Boxentraining probiert?

    Das finde ich auch eine gute Idee :-)


    Kennt Benny denn sowas wie "auf den Platz schicken"? Wenn er seinen Platz mit etwas postiven verbindet, kann man ihn gerne bei diversen Gelegenheiten (wie verfolgen oder Rammelversuche) dorthin schicken. Wenn er drin ist, fett loben oder auch belohnen, je nachdem. Unsere Hundetrainerin rät auch immer zu klaren Regeln im Haus. Sie nennt das "Ressourcen verwalten". Dh. wenn es für euren Hund eine Ressource wäre, mit seinem Herrchen auf der Couch zu sitzen, kann man das dadurch verwalten, indem der Hund zum Beispiel erst Sitz machen muss und dann erst aufs Sofa eingeladen wird, usw...


    Mein Tierschutz-Opa musste auch noch Ruhe lernen. Dabei hat das auf den Platz schicken sehr geholfen (glaube ich zumindest). Er ist auch so ein Mama-Hund, ist total auf mich fixiert und hat mal eine Zeit lang immer gerufen, wenn ich nur mal 2 min im Bad (eine Etage höher) war. Da er "hör auf zu bellen" nicht kennt, dafür jedoch "geh in dein Bettchen", habe ich ihm jedesmal diese Aufgabe gegeben, wenn er gebellt hat. Es hat zwar einige Zeit gedauert, doch nun kann er auch entspannen, wenn ich mich im Haus bewege.


    Da er anfangs Probleme mit Besuchern hatte, habe ich ihn auch auf den Platz geschickt, wenn er zu aufgeregt (unsicher) war. Inzwischen ignoriert er selbst die Handwerker.

    Sobald er seinen Willen nicht durchsetzen kann, knurrt und bellt er mich oder meine Frau (je nachdem wer gerade mit ihm laufen ist) an, fängt an zu springen und beißt uns in die Arme und Hände.

    Noch ein anderer Gedanke:


    Hast du mal überlegt, ob dir dein Hund irgendetwas "sagen" möchte, du es nicht richtig verstehst, und er somit am Rad dreht?


    Mein Hundeopa hatte vor einiger Zeit so eine Macke. Wenn er an der Couch stand und eigentlich hoch wollte, hat er mich angebellt. Alles mögliche wurde ausprobiert, von Sitz machen lassen dann auf die Couch einladen, bis hin zu ins Bett schicken wenn er bellt. Auch aufstehen und weggehen (also negative Bestrafung) habe ich eine zeitlang probiert.


    Er macht es jetzt nicht mehr, seit ich - Achtung, jetzt wird's peinlich - auf der Couch ein bisschen gerutscht bin und ihn dann "eingeladen" habe. Ja mei, was macht man nicht alles. :ka:

    Also, mal kurz vorweg: diese Rudelführertheorie ist heutzutage eigentlich Schnee von gestern. Schade, dass es immernoch Hundetrainer gibt, diesen Ansatz vermitteln.
    Inzwischen geht man das Hundetraining (Pferde, etc. auch) von der biologischen bzw. verhaltensbiologischen Seite an. Da ist also viel Biologie, Physiologie und Psychologie drin. Ich bin sehr froh darüber :-) Und die Tiere wahrscheinlich auch.


    Daher hol ich ihn immer schon zu mir her und wir schauen das wir einen Bogen um den anderen Hund laufen. Also ich lass ihn da nicht zu nah ran, aber trotzdem flippt er komplett aus und klefft solange bis der andere Hund auser Sichtweite ist. Leider lässt es sich ja nicht immer vermeiden, auf andere Hunde zu treffen. Wie kann ich dann reagieren?

    (Unsere Hundetrainerin sagte mal so einen schönen Satz: "Aggressives Verhalten hat eigentlich immer was mit Distanzregulierung zu tun".)


    Höchstwahrscheinlich ist dein Hund unsicher, was bei einem kleinen Hund für mich nachvollziehbar ist. Seine Strategie, alles zu verbellen was er gruselig findet und dabei auf dicke Hose machen, könnte ihm je nach Gegenüber auch zum Verhängnis werden (diese Erfahrung mussten mein Hund und ich leider auch machen). Biologisch gesehen, gibt es zwei Stressreaktionen: Fight or Flight. Dein Hund hat den Fight gewählt. Besser wäre für ihn (und weniger nervig für die Umgebung), wenn er die Flucht wählt. Daher würde ich mit ihm ganz konsequent das Weggehen üben: "Weg vom angstauslösenden Reiz".


    Im Verbellen könnte bei deinem Hund eine "Selbstbelohnung" stecken. Dh. er bellt solange, bis der gruselige Hund oder der gruselige Mensch weg ist. Und da vorbeilaufende Hunde oder Menschen sich logischer entfernen, ist dein Hund darin bestätigt, dass sie deshalb gehen, weil er so fürchterlich gebellt hat. Ein Teufelskreis.


    Mit dem "Weg vom angstauslösenden Reiz" kannst du diesen Teufelskreis unterbrechen. Denn somit ist dein Hund (bzw ihr beide) derjenige, der weggeht.


    Bestimmt kann dir eine geeignete Hundetrainerin zeigen, wie man das trainiert.

    Eine vorerst letzte Idee hätte ich noch...


    Wenn du merkst, dass Aaron den anderen zu doof findet, könntest du mit ihm zusammen umkehren, langsam laufen bis der andere Hund aufgeholt hat, und dann mit einer erneuten 180 Grad Drehung schnell wieder in die ursprünglich Richtung laufen, am anderen Hund vorbei. Würde sowas gehen?


    Solche Drehungen habe ich mit meinem Hund auch schon gemacht. Sie haben den Vorteil, dass der Blickkontakt unterbrochen wird (Hund kann sich also nicht reinsteigern), der Hund in Bewegung bleibt, und er als ersten Impuls erstmal weggeht (hilft besonders meinem unsicheren Hundeopa).