@Ellen2014: Wie denn anders in empfang nehmen?
Hat sich erledigt... Du hast ja jetzt beschrieben, dass der Hund nicht dabei ist, wenn die Gasthunde oder kommen.
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Neues Benutzerkonto erstellen@Ellen2014: Wie denn anders in empfang nehmen?
Hat sich erledigt... Du hast ja jetzt beschrieben, dass der Hund nicht dabei ist, wenn die Gasthunde oder kommen.
Unsere Nachbarn haben zu ihrer älteren Hündin noch ein Welpe bekommen. Anfangs fand die Ersthündin den Familienzuwachs wohl mega ätzend. Kein Wunder, denn die Kleine ist unerschrocken und quirlig. Für einen älteren Hund ist das sehr anstrengend. Sie verzog sich dann auch oft aufs Sofa, wohin der Mini noch nicht kam. Die Grosse hat dann das Kleine auch mitgezogen, hat ihr Grenzen gesteckt und ihr auch mal eins auf den Dez gegeben.
Mein Hundopa hat der Kleinen auch mal die Meinung gegeigt nachdem sie ihn fünf Minuten lang belästigte indem sie ihm immer wieder freudig ins Gesicht gehopst ist, mein Senior angewidert den Kopf zur Seite drehte, auswich etc. (ich konnte ihm leider nicht die ganze Zeit helfen) Dann machte es ganz kurz Rums: die Kleine lag beschwichtigend auf der Seite am Boden und mein Opa hatte die Pfote drauf. Sie ist nun ein bisschen zurückhaltender, allerdings wirklich nur ein bisschen
Also, ich denke, solange ihr ein Auge drauf habt, dass eure Ersthündin nicht zu sehr belästigt wird und dass sie wiederum fair ihre Grenzen zieht, kann euch gar nichts besseres passieren, da ihr einen weiteren "Erziehungsberechtigten" habt :-)
Meinem Hund hat es geholfen, als er lernte, dass die Besucher ihn nichts angehen, bzw. sie nicht seinetwegen da sind. (Von anfänglichem 30 min Dauergebell, wenn der Handwerker im Keller war bis neulich kompletten ignorieren des Elektrikers, der ein paar Meter weiter weg stand)
Könntest du die Gasthunde anders in Empfang nehmen? Ignorieren deine Familienmitglieder den Hund, wenn sie zur Tür reinkommen?
Vielleicht würde es deinem Hund zusätzlich helfen, wenn du ihn auf einen bestimmten Platz schickst (positiv trainiert), wenn Besuch kommt.
Euer Hund muss nicht mal unbedingt schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht haben. Vielleicht ist er einfach nur unsicher. Patricia McConnell erzählt davon in ihrem Block.
http://www.patriciamcconnell.c…og-are-more-afraid-of-men
Es gibt so eine Studie, dass die Gangart von Männern (im Gegensatz zu Frauen) eher als herankommend wahrgenommen wird. Und da ein unsicherer Hund immer mehr Angst hat vor etwas, das auf ihn zukommt als vor etwas, auf das er selber zugeht, könnte dies auch die "Bürste" eures Hundes erklären.
Wie schon einige beschrieben haben: am besten den Hund auf den Freund zukommen lassen.
Falls Leckerli aus der Hand annehmen schon schwierig ist, könnt ihr auch noch einen Gang runter schalten und dein Freund kann die Leckerli einfach auf dem Boden schmeissen.
Der Hund muss auch nicht unbedingt an der Hand schnuppern. Mein Hundeopa ist auch unsicher fremden Leuten (alle, die Nicht-Bezugsperson sind) gegenüber. Eine entgegengestreckte hat wird von ihm lautstark abgemahnt Ihm reicht es vollkommen, irgendwann mal am Hosenbein zu schnuppern, oder auch nicht.
Unsere Hundetrainerin begrüsst kleinere Hunde immer so: seitlich (!) in die Hocke, am Ärmel schnüffeln lassen und eventuell noch freundlich und ruhig dabei sprechen. Mehr nicht.
Aus dem Bauch heraus : wenn dein Hund sich draußen derzeit nicht so sicher fühlt dann dehne es nicht aus. Halt doch deine nächsten Runden sehr kurz.
Genau das war auch mein Gedanke :-)
Eine Eingewöhnungszeit kann lange dauern, manchmal auch bis zu einem Jahr. Da tauchen plötzlich Probleme auf, aus heiterem Himmel. Und irgendwann verschwinden sie wieder.
Entscheidend dabei ist, finde ich, wie man selbst damit umgeht. Wichtig ist Stress vermeiden, Geduld (!), Ruhe und Wohlwollen.
Durch meinen Tierschutz-Opa (mein erster eigener Hund) musste ich auch mein bisheriges veraltetes Bild über Hunde und Hundehaltung aus dem Fenster schmeissen. Spielen mit anderen Hunden? Fremde Hunde auf der Strasse begrüssen? Er braucht das absolut nicht. Seine sehr wenigen Hundefreundschaften, die er hat, sehen so aus, dass man sich gegenseitig harmonisch ignoriert :-)
Ich habe jetzt angefangen, wieder vermehrt mit ihr unter Hunde zu gehen, also in Parks. Da steht sie aber immer nur hinter mir und beobachtet alles ganz genau.
Das finde ich super, wenn sie aus sicherer Distanz und mit dir als Schutzschild die anderen Hunde beobachten kann. Da wird sie bestimmt viel lernen können.
Ich weiß genau, dass sie einen sehr großen Sicherheitsabstand braucht, wenn wir mit Leine (also nicht im Park) unterwegs sind, und wenn es geht, gebe ich ihr den auch.
Das machen wir auch so. Inzwischen macht mein unsicherer Hundeopa auch mal von sich aus einen Bogen. Den gehe ich immer mit lockerer Leine mit ihm (zur Not auch in den Acker rein). Im Vorbeilaufen wirft er dann immer mal wieder einen Blick rüber zum anderen Hund. Ich finde wichtig, dass er die Möglichkeit zum beobachtet hat. Denn scheinbar kann er fremde Hunde schlecht einschätzen.
Also, ich könnte mir auch vorstellen, dass sich das Ressourcen-Problem mit Tauschhandel und Management verbessern lässt.
Tauschhandel: mit leichten Gegenständen üben, nicht mit seinem "besten Knochen im Haus" wie das Taschentuch oder die Haarspange.
Management: wie schon beschrieben wurde - die Sachen (seine Lieblingsknochen) nicht in Anwesenheit des Hundes wegräumen.
Ausserdem denke ich, dass es hilfreich ist, Stress zu vermeiden: das Management so gestalten, dass der Hund keine Fehler machen kann bzw. so, dass man ihn loben kann. Ausserdem würde ich das Üben mit dem Tauschhandel auf ein Minimum reduzieren. Ich denke, dass häufiges Wegnehmen von zB. Futternapf oder Kauknochen beim Hund zunächst Frust und später Aggression auslöst. Wenn ich mir vorstelle, dass mir jedesmal beim Mittagessen jemand den Teller vor der Nase wegzieht...
Wichtig ist letztendlich nur, dass sich der Hund im Ernstfall (zB Giftköder) den Mund leerräumen lässt. Je seltener das vorkommt, desto kooperativer ist er (meine Hypothese). Also, Tauschhandel nur wenn sich der Gegenstand nicht heimlich wegräumen lässt. Dafür gibt's dann jedoch was richtig leckeres :-)
Ich nehme sie zum Beispiel nicht gerne überall hin mit.
An der Leine prollt sie. (kriegen wir noch nicht in den Griff) Somit habe ich es einfach vermieden sie mit in die Stadt oder in den Biergarten zu nehmen.
Meinen Hundeopa konnten wir anfangs als wir ihn bekamen auch nicht einfach irgendwohin mitnehmen. Die vielen Eindrücke waren zu viel Stress für ihn. Um die Biergartensituation zu üben hatten wir auch mal eine Einzelstunde bei der Hundetrainerin. Inzwischen ist es viel besser geworden. Wir haben ihm beigebracht, dass seine Decke sein Platz ist und die Decke nehmen wir immer mit ins Restaurant etc. (mit der Zeit ist es nicht mehr peinlich ) Inzwischen klappt es oft schon so gut, dass er sich gleich hinlegt und einschläft ;-)
Wäre es denn vorstellbar, dass ihr eure Hündin einfach solange im Auto lässt (im Hochsommer natürlich nicht machbar)? Mein Hund wartet scheinbar lieber im Auto, anstatt alleine zuhause zu sein. In seiner Hundebox fühlt er sich sehr wohl und schläft einfach solange. Wenn wir im zB. Biergarten sind, und er nicht zur Ruhe kommen kann oder andere Hunde anpöbelt, packen wir ihn ins Auto. Das klappt am besten. Was bei uns auch geholfen hat war, dass wir vor dem Restaurantbesuch noch eine Runde gelaufen sind.
Also, unterm Strich würde ich sagen, dass die Kombination aus Geduld, Üben und Management viel an Freiheiten für einen selber zurückbringen.
Wirkt sich das nicht eher negativ auf meine 'Rudelstellung' aus?
Darum brauchst du dir keine Gedanken machen. Hunde kennen diese ganzen Theorien um die vermeintliche Rudelstellung nicht.
Die einzige Rudelstellung, die ich kenne ist: ich sitze auf der Couch, Hund liegt daneben und hat den Kopf auf meinem Schoss :-)
Grundsätzlich finde ich auch, dass der Hund mit mir spazieren gehen soll und nicht umgekehrt (sofern er keine körperlichen Beschwerden hat, oder bei nasskaltem Wetter friert). Da ich jedoch einen alten Dackelmix mit (von der Hundetrainerin genehmigten) Seniorenbonus habe, passe ich mich auch gerne der Tagesform oder dem Wohlfühlwetter meines Hundes an. Mein Ego verkraftet das :-) Ich bestehe jedoch immer auf einen Kompromiss: möchte mein Opa nicht weiterlaufen, muss er wenigstens noch mit zum nächsten Busch, damit wir eine Minirunde gegen können. Fünf Meter laufen, Geschäft erledigen und wieder auf der selben Strecke zurück gibt es nicht (ausser im Krankheitsfall). Zur Not wird er eben auch mal ein Stück getragen oder ich probiere es mit viel Eiteitei. Das kommt inzwischen jedoch nur noch selten vor.
Dieses von chuckychuck beschriebene "Entspannungssignal" ist sicherlich ein guter Tipp und ein gutes Werkzeug. Ich habe mal in einem Video gesehen, wie Ute Blaschke-Berthold ihre Hunde damit beruhigte, als sich im Spiel die Stimmung zu sehr aufheizte.
Im übrigen sollen "i"-Laute eine beruhigende Wirkung auf Tiere haben.